Die Sims 2: Nightlife

Wer in seinen „Wilden Campus-Jahren“ noch nicht das Date fürs Leben gefunden hat, dem bietet EA jetzt die Möglichkeit, dieses zu finden. Genau wie im Sims-1-Erweiterungspaket Hot Dates erweitert Nightlife das Basisspiel um viele Orte, an denen paarungswillige Singles sich mit Gleichgesinnten treffen können. Im neuen Spielbereich Downtown gibt es rund 30 Lokalitäten wie Restaurant, Disco, Schwimmbad oder Kneipe.

In Zeiten steigender Ölpreise war es wirklich an der Zeit, dass auch unsere Sims endlich zur Vernichtung des schwarzen Goldes einen aktiven Beitrag leisten: Die Fahrt mit dem Bus oder Taxi – zwar noch möglich – ist out, und unsere Sims können sich, je nach finanzieller Lage, endlich ihre eigenen Autos zulegen. Diese eignen sich nicht nur zur Fortbewegung, sondern bewähren sich als Abkühlzone, wenn daheim der Haussegen schief hängt. Natürlich ist das Baumenü um die Option eines Garagenbaus erweitert worden.

Der Date-Doktor

Wie bei den Hot Dates verabredet man sich mit seinem Date und fährt in die Stadt. Hier ist der eigene Wagen von Vorteil, wenn die Verabredung sich zum Reinfall entwickeln sollte. Hat man die gesamte Nachbarschaft bereits erfolglos abgedatet, bleibt nur der Gang zur Heiratsvermittlung, die, Bares vorausgesetzt, nach dem einem Partner für uns Ausschau hält. Und will es mit der Angehimmelten nicht so klappen, wie wir uns das vorstellen, kann sie uns immer noch mit Geheimwaffen in Form von Liebestränken auf die Sprünge helfen. Ist man mit dem Partner in Downtown angekommen, fängt ein Countdown an zu ticken, der gleichzeitig die Qualität unseres Dates bewertet.

Die Verabredungen dauern zu Anfang drei Sim-Stunden, die leider nicht viel Raum für Fehler lassen. Wer also in den ersten Minuten nicht landen kann, wird vermutlich bei der neuen Flamme nie wirklich zum Zuge kommen. Dafür kann man neuerdings seinen Sim „genetisch“ manipulieren, indem man den Sympathie-Check aktiviert. So können wir unseren Sim dazu bringen, auf rothaarige und vollschlanke Damen besonders anzusprechen und seine Umgebung nach eben diesem Schlüsselreiz abzusuchen.

Geschöpfe der Nacht

Bereits im Sims-2-Hauptspiel konnte man mit abgedrehten Charakteren experimentieren. Passend zur Thematik führt Nightlife dies weiter und bringt Vampire ins Spiel. Diese sind zunächst als reine NPCs angelegt, von denen sich der Spieler aber beißen lassen kann. Einmal auf die dunkle Seite gewechselt, ist nichts mehr wie es war, und unser Sim mag das grelle Sonnenlicht nicht mehr so arg gerne. Wie gut, dass Nightlife auch für diese Spezies die passenden Ausstattungsgegenstände anzubieten hat, wie etwa den samtgefütterten, garantiert lichtundurchlässigen Sarg. Wer des Vampirdaseins überdrüssig wird, kann versuchen, bei der obskuren Heiratsvermittlung einen entsprechenden Heiltrank zu erstehen.

Fazit

Altgediente Simulanten haben sicher nicht erst auf dieses Review gewartet und sich stattdessen bereits den neuen Zusatzpack beim Händler ihres Vertrauens geholt. Dann werden sie sicher bereits festgestellt haben, dass die Rechenkapazität so langsam an ihre Grenzen stößt und der Heißhunger auf Speicher sich noch weiter gesteigert hat. Tatsächlich scheint ein flüssiges Spielen nur bei runtergeregelter Grafikpracht möglich zu sein. Die Ladepausen, mit denen uns das Spiel beglückt, werden mit jedem installiertem Zusatzpack noch ein wenig länger. Belohnt wird man wieder mit einigen neuen Gegenständen und Möglichkeiten. Allerdings bleibt die Frage, ob das Spiel für Gelegenheitssimulanten nicht langsam etwas arg komplex wird. Wer überschaut noch all die Möglichkeiten, die mit jedem Addon hinzukommen? Zudem erscheinen die gebotenen Neuerungen für den Preis diesmal etwas dürftig ausgefallen zu sein.