Zwischen Simulation und Arcade-Spaß

Colin McRae Rally Mac

Man kennt ja die Witzelein über Spiele, die nach einer pompösen Ankündigung immer wieder verschoben werden – „Duke Nukem Forever“ ist diesbezüglich schon fast so etwas wie ein geflügeltes Wort, und die Nennung dieses Titels dürfte selbst Mac-Spielern ein Grinsen in die Gesichter zaubern. Aber auch für den Mac existiert ein Spiel, das mit immer wieder neuen Ankündigungen bezüglich seines Veröffentlichungstermins für Verwirrung und Verwunderung sorgte: die Umsetzung von Colin McRae Rally 2005.

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Das Rallye-Rennspiel Colin McRae Rally 2005 ist für viele verschiedene Plattformen erschienen. Auch wenn der neue Name der nun erschienenen Mac-Version etwas anderes suggerieren mag: Es handelt sich um eine Umsetzung des rund drei Jahre alten 2005er-Jahrgangs der erfolgreichen Rennspiel-Serie. Gehört das Spiel zum „alten Eisen“ oder hält es die Mac-Version eher mit dem Sprichwort „Was lange währt, wird endlich gut“?

Die Qual der Wahl

Das Filetstück des Spiels ist der Karriere-Modus. Hier stehen dem Spieler anfangs nur langsamere Autos zur Verfügung. Wer aber die Rennen erfolgreich absolviert, klettert die virtuelle Karriereleiter empor und wird mit immer besseren Fahrzeugen belohnt. Neben dem Karriere-Modus wird auch eine Meisterschaft angeboten. Hier steigt man vom Start weg in „richtige“ Rallye-Vehikel mit Allradantrieb ein und muss insgesamt sechs Wettbewerbe gewinnen. Zusätzlich bietet Colin Wettrennen gegen die Stoppuhr.

Diese sind besonders motivierend, da man hier gegen seine eigenen Bestzeiten antritt, die über eine auf die Strecke projizierte Rennwagen-Silhouette dargestellt werden. Da man so immer wieder mit seinen Fahrfehlern konfrontiert wird, steigt die Motivation, sich immer weiter zu verbessern.

An Umfang mangelt es nicht: Insgesamt stehen rund 300 Rennabschnitte zur Verfügung, die auf neun Länder verteilt sind. So führt einen das Spiel nach Australien, Finnland, Schweden, Griechenland, Spanien, Japan, Großbritannien sowie in die USA und nach Deutschland. Die Strecken jedes Landes bieten dabei typische Eigenheiten: So wird man in Schweden beispielsweise mit Schnee und Eis konfrontiert, während man sich in Spanien auf von der Sonne aufgeweichten Asphalt einstellen muss. Auch der Fuhrpark des Spiels ist gut bestückt und enthält neben modernen Rallye-Fahrzeugen auch einige Klassiker, beispielsweise den Lancia Delta. Auch hier gilt: Die Unterschiede in Motorisierung und Antriebsart wirken sich ebenso auf das Fahrverhalten aus wie die Beschaffenheit des Untergrunds der Rennstrecken und das vorherrschende Wetter.

Das Gameplay

Egal, in welchen Spiel-Modus man sich begibt: Die Herausforderung liegt immer darin, dass man den Wagen auf der Piste hält. Das ist gerade auf Sand- und Schotterpisten gar nicht so einfach, und Bestzeiten sind nur dann zu holen, wenn man nicht allzu oft einen ungewollten Ausflug in die Botanik unternimmt. Das Fahrzeug nimmt einem übrigens derlei schlechte Behandlung krumm, denn das Schadensmodell ist nicht bloß rein optischer Natur, sondern wirkt sich auch auf die Zuverlässigkeit und Leistung des Wagens aus.

Vor einem Rennen empfiehlt es sich, den Werkstattbereich zu besuchen. Hier kann man den Rennboliden an die Gegebenheiten der jeweiligen Strecke und das aktuelle Wetter anpassen. So lässt sich beispielsweise an Parametern wie der Bereifung, den Bremsen und der Federung herumschrauben. Die Steuerung von Colin McRae Rally Mac mag Einsteigern als „schwammig“ erscheinen – zumindest solange, bis man seine ersten Drifts gemeistert hat. Nach kurzer Eingewöhnung geht aber selbst die Steuerung über die Tastatur erstaunlich gut von der Hand, mehr Spaß bereitet allerdings die Verwendung eines Gamepads. Insgesamt betrachtet, ist das Spiel irgendwo zwischen Simulation und Arcade-Spaß angesiedelt.

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