Im Test: Majesty 2 für Mac OS X

Diese Fahnen kann man nun mit Belohnungen versehen, um sie attraktiver zu machen. Hierbei gilt logischerweise, dass die Fahne mehr Helden anzieht, je höher die Belohnung ist. Da die Belohnungen aber aus dem gleichen Geldtopf wie die restlichen Ausgaben des Königreiches gedeckt werden müssen, beginnt hier das Taktieren um die knappen Ressourcen. Ist es sinnvoll, auf diese Monsterhöhle eine dicke Belohnung zu setzen, obwohl das Geld eigentlich für eine Schmiede gebraucht wird? Andererseits will sich ansonsten kein Held um diese Monster kümmern, die immer wieder meine Bauernhäuser angreifen …

Die Mischung aus Ressourcenplanung, Fahnen setzen und dem ungewissen Bangen, ob die Helden tatsächlich anbeißen werden, macht den Reiz von Majesty 2 aus. Das Anreizsystem und das indirekte Eingreifen und Steuern der Helden übt eine wahnsinnige Faszination aus und sorgt dafür, dass Majesty 2 sich in einigen Aspekten wie dem Basenbau zwar wie andere Genrevertreter spielt, aber als Spiel seinen sehr individuellen Charakter hat und sich so gar nicht wie andere Strategiespiele anfühlt.

Schwierigkeitsgrad verpatzt

Wer nun glaubt, die indirekte Steuerung würde zu einem gemütlichen Spielprinzip führen, irrt gewaltig. Die Entwickler haben nämlich an einer Stelle leider ziemlich gepatzt: Der Schwierigkeitsgrad ist zum Irrewerden unausgegoren. So ist der Schwierigkeitsgrad nicht einstellbar, zieht schnell massiv an und der Spieler wird auf den Karten schon sehr früh von Monstern geradezu belagert. So klickt man hektisch alles an, gibt sein ganzes Gold aus und wird dennoch kurz nach Beginn schon hoffnungslos überrannt. Zwar lässt sich die Spielgeschwindigkeit regulieren, trotzdem scheinen die Entwickler hier die richtige Balance nicht gefunden zu haben. Umgekehrt sind die Missionen nämlich im späteren Verlauf wiederum nur wenig fordernd, sobald die Helden den Anfang überlebt und einige Erfahrung gesammelt haben. So ist bei den Missionen der Anfang knüppelhart und das Ende recht entspannt, hier wäre ein Mittelweg besser.

Paradoxerweise ist trotz des gesalzenen Schwierigkeitsgrades das Spiels eigentlich zu kurz. Die Kampagne umfasst nur 16 Missionen, nach dem Durchspielen stehen zusätzlich nur noch einige wenige Karten für einzelne Partien und Mehrspielerpartien bereit, der Umfang ist also etwas mager. Leider wurde der Sandkastenmodus aus Majesty gestrichen, der entspanntes Bauen auf Zufallskarten mit immer neu auftauchenden Monstern ermöglichte und enormen Wiederspielwert hatte. Als Trostpflaster findet sich aber bei Majesty 2 auch in der Mac-Version der vollständige Karten-Editor, mit dem sich eigene Karten erstellen lassen, was bei Portierungen eine echte Seltenheit ist.

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