Anders als gewohnt stehen diesmal nicht Aragorn, Gandalf, Frodo oder Gimli im Mittelpunkt der Handlung in Mittelerde, sondern ein Trio bestehend aus Zwergenkrieger Farin, Elbin Andriel und Waldläufer Erada.
Helden Trio
Während Tolkiens bekanntere Helden sich direkt auf nach Mordor begeben um den Oberschurken Sauron final auszuräuchern, fällt unseren Helden die Aufgabe zu, sich in den Norden von Mittelerde zu begeben. Dort gilt es Saurons Streitkräfte, hier angeführt von Agandaur, in Schach zu halten. Wahlweise schlüpft der Spieler nun in Zwergen-, Elben- oder Waldläufer Haut. Jeder der Drei hat seinen eigenen Fähigkeitenbaum, der selbstverständlich mit gesammelten Erfahrungspunkten ausgebaut werden kann, so dass neue Fertigkeiten freigeschaltet werden. Der Zwerg ist natürlich der beste Nahkämpfer, der Elb kann zaubern und der Waldläufer ist ein guter Allround-Recke. Trotzdem merkt man spielerisch kaum einen Unterschied. Die KI übernimmt die nicht vom Spieler gesteuerten Charaktere. Alternativ können diese, wozu wir raten würden, von einem weiteren Mitspieler gesteuert werden. Bleibt man solo darf, man leider auch nicht zwischen den Helden hin- und herspringen, um eine Spezialfähigkeit gezielt einzusetzen.
Finstere Horden
So bahnen sich die drei Recken gemeinsam ihren Weg durch wahre Fluten von Orcs und Uruk-Hai. Dabei ist die Action mitunter recht explizit in Szene gesetzt, wobei sich Orcs oder Uruk Hai öfters spektakulär von verschiedenen Gliedmaßen verabschieden. Immer wieder ergießen sich die finsteren Scharen auf unser Trio, das sich mit allen Tricks und Fähigkeiten seiner Haut erwehren muss. Allerdings wird das muntere Gemetzel mit der Zeit doch etwas dröge, da man weiß, dass auch im nächsten Level wieder nur mehr vom Gleichen zu erwarten ist. Leider will bei diesem Teil der „Der Herr der Ringe“-Saga der Funke nicht so richtig überspringen. Das liegt auch an den drei Protagonisten, die seltsam seelenlos wirken und über deren Herkunft oder Motivation man im Grunde nichts erfährt. Und selbst die eigentliche Geschichte wird nur spärlich in Zwischenanimation erzählt und einen Spannungsbogen konnten wir leider nicht entdecken. Die Grafik ist ordentlich, leider wirken einige Texturen aber sehr blass und die Mimik der Protagonisten bleibt in den meisten Situationen recht hölzern.
Fazit
Grundsätzlich ist „Krieg im Norden“ ein ordentliches Action-Rollenspiel mit rudimentärer Charakterentwicklung und endlosen Metzeleien. Leider wird die Handlung dermaßen uninspiriert vorgetragen und das Helden-Trio bleibt dermaßen blass, dass der ganz große Funken nicht überspringen will, daher eher nur ein Fall für Tolkien- und Rollenspiel-Fans.
Thomas König
Produktname | Herr der Ringe: Krieg im Norden |
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Hersteller | Feral Interactive |
Preis | 24,99 € |
Webseite | www.feralinteractive.com |
Systemvoraussetzungen | OS 10.7.5, Intel Core Duo CPU mit mindestens 2 GHz, 4 GB RAM, 256 MB VRAM |
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