In den Häretischen Königreichen geschehen merkwürdige Dinge. Ein ehrwürdiges Kloster wird überfallen, die Mönche getötet und ein Unbekannter entwendet den Gottschlächter, eine alte und sehr mächtige Waffe. Der Erzinquisitor Valkarian und seine junge Schülerin machen sich auf, um diesen merkwürdigen Vorfall zu untersuchen …
Kult: Heretic Kingdoms ist ein ungewöhnliches Action-Rollenspiel. Das grundlegende Prinzip ist genretypisch gestrickt: Der Spieler zieht als die junge Heldin durch die Fantasy-Lande, vermöbelt Monster, erledigt Questen, gewinnt an Erfahrung und wird so immer besser und mächtiger.
Frische Ideen
Kult hat aber noch deutlich mehr zu bieten und das beginnt schon beim Hintergrund: Das Spiel hat eine interessante und gut ausgearbeitete Geschichte sowie glaubwürdige Charaktere jenseits der klassischen Gut/Böse-Schablonen. Auch die Inquisitorin entspricht so gar nicht dem Klischee der strahlenden Heldin, sondern hat Ecken und Kanten und kann sogar richtig launisch sein. Ungewöhnlich ist auch das Magie- und Fertigkeitensystem. Neue Fähigkeiten werden nämlich durch das Benutzen von Gegenständen freigeschaltet, in denen die Kräfte eingebettet sind.
Nach häufiger Benutzung werden diese irgendwann aktiviert und stehen danach auch ohne den Gegenstand zur Verfügung. Einige Kräfte sind allerdings an eines der vier magischen Elemente (Feuer, Wasser, Erde, Luft) gebunden und benötigen die passende Ausrüstung, um benutzt werden zu können. Außerdem ist die Anzahl der gleichzeitig einsetzbaren Kräfte begrenzt, so dass ein geschickter Kräftemix sinnvoll ist.
Wie in einem Traum
Eine weitere gute Idee ist die Traumwelt. Dabei handelt es sich um eine Paralleldimension, die von Geisterwesen bewohnt wird. Die Inquisitorin kann beliebig zwischen den Welten wechseln und so neue Entdeckungen machen. Aber Vorsicht, in beiden Welten lauern Gefahren und ganz plötzlich können beim Sprung in die andere Welt dort wahre Gegnerhorden auftauchen, wo vorher friedliche Stille herrschte. Technisch ist Kult in Ordnung, wenn auch altbacken. Die Darstellung erfolgt aus der klassischen isometrischen Sicht mit 3D-Charakteren. Diese sind nicht übermäßig detailliert, aber die individuelle Ausrüstung ist ein Plus, zudem lässt sich das Bild stufenlos zoomen.
Die Hintergründe sind detailliert und schön anzusehen, die Zwischensequenzen bestehen aus handgezeichneten Bildern, die gut gemacht sind, richtige Videos wären aber schön gewesen. Die Musik ist nett und nicht weiter auffällig; die Sprachausgabe ist eher durchschnittlich. Die Systemanforderungen sind moderat; ärgerlich dagegen sind einige gelegentliche kleinere Darstellungsfehler, wie unleserliche Schriftzeichen oder fehlende Haare und ein paar kleine Macken etwa bei der Inventarverwaltung. Kult: Heretic Kingdoms liegt als Universal Binary vor.
Kommentar
Zugegeben, ich war anfangs etwas skeptisch. Kult: Heretic Kingdoms hatte im Genre ein großes Erbe anzutreten. Aber nach etwas Eingewöhnungszeit in die ungewöhnlichen neuen Elemente entfaltete Kult seinen unwiderstehlichen Charme. Die schöne Welt, die glaubwürdigen Charaktere, die gute Story und die vielen frischen Ideen im Gameplay haben mir viel Spass gemacht, die dröge Technik und die Fehlerchen verzeihe ich da. So ist Kult ein wirklich interessanter Titel geworden, der auf jeden Fall einen Blick lohnt.
Produktname | Kult: Heretic Kingdoms |
---|---|
Hersteller | 3D People |
Preis | ca. 30 Euro |
Webseite | www.rune-soft.com |
Pro |
|
Contra |
|
Systemvoraussetzungen | Mac OS X 10.3.9, G4/G5 800 MHz, 256 MB RAM, 2 GB freier Festplattenspeicher |
1,9gut |
Diskutiere mit!
Hier kannst du den Artikel "Kult: Heretic Kingdoms" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.
Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.