Eine unglaublich repräsentative Auswertung von Web-Foren hat ergeben, dass achtzig Prozent der Deutschen kein Fernsehgerät besitzen und 16 Prozent nur arte und 3sat schauen – bleiben also noch vier Prozent, um die sich der TV-Browser kümmert. Als digitale Programmzeitschrift leistet die Software das, was für die TV-Magazine aus Papier zwangsläufig nicht möglich ist: Die Reduzierung auf die Lieblingsprogramme. Wer RTL nie schaut, lässt den Sender einfach weg.
Passend zu den neuen digitalen Angeboten sind auch etliche Spartenkanäle wie beispielsweise Sat.1 Comedy und der ZDFtheaterkanal enthalten, durch zusätzliche Datenquellen wird die Auswahl beispielsweise mit polnischen Sendern oder dem Offenen Hörfunkkanal Jena ergänzt – die dazugehörigen Adressen stehen auf der TV-Browser-Website. Die Verwendung der Daten in TV-Browser geschieht jeweils mit Genehmigung der entsprechenden Sender, dass Einsammeln der Daten erfolgt automatisch und wird nicht von einer Redaktion nachbearbeitet.
Planung
Nachdem die gewünschten Sender zusammengeklickt wurden, lädt die Software das TV-Programm herunter und stellt die Sender horizontal nebeneinander dar. Die Darstellung mit Kurzbeschreibung, ShowView-Code und Zusatz-Infos (Stereoton, Breitbild) erinnert sehr an ein gedrucktes Magazin. Per Doppel- oder ctrl-Klick können nicht nur weitere Infos zur Sendung aufgerufen, sondern auch ein Eintrag in der Liste der Lieblingssendungen angelegt werden. Letztere werden besonders hervorgehoben, und wer sich partout nicht erinnern kann, wann die Tagesschau im Ersten anfängt, lässt sich vom Programm daran erinnern. Weitere Einträge im Kontextmenü kopieren die Sendungsdaten auf die Zwischenablage, erzeugen einen Blog-Eintrag, suchen nach Wiederholungen oder in Filmdatenbanken.
Erweiterungsfähig
Die Leistungsfähigkeit von TV-Browser kann durch Zusatzprogramme, Plug-ins, noch erheblich erweitert werden. Ein Großteil dieser Plug-ins wird bereits mitgeliefert und ist wie das Hauptprogramm dank Java relativ plattformunabhängig. Zu den Plug-ins gehört beispielsweise auch eine Anbindung an Growl, um Erinnerungen schicker zu präsentieren. Außerdem ist es möglich, über TV-Browser Elgatos EyeTV zu programmieren.
Generell ist das Programm auch zum Einbinden anderer Daten, beispielsweise dem Radio-, Kultur- oder Kinoprogramm geeignet. Dennoch wird es nicht unübersichtlich: „Exoten“ können vom TV-Browser-Anwender über Eingabe der entsprechenden Webadresse abonniert werden. Wer selbst einen Spartenkanal für saarländische Koi-Karpfenzüchter betreibt, kann also Daten anbieten, sollte aber nicht damit rechnen, ins Standard-Senderangebot aufgenommen zu werden, welches jedem TV-Browser beiliegt.
Fazit
TV-Browser bietet eine wesentlich übersichtlichere Darstellung als die Websites der Programmzeitschriften. Überflüssig macht es letztere jedoch nicht, denn begleitende Programmtexte kann die Software eben nur insofern liefern, wie sie von den Sendern auch angeboten werden – die Auskunftsfreudigkeit der Sender variiert aber stark. Einen kleinen Ausgleich stellt das Plug-in TV-Bewertung dar, um Sendungen selbst zu bewerten und Bewertungen anderer einzusehen. Insgesamt ein sehr empfehlenswerter Programmplaner: Ähnliche Dashboard-Widgets sind zwar noch eine Spur praktischer beim schnellen Anzeigen des aktuellen Programms, aber TV-Browser bietet erheblich mehr Möglichkeiten – günstiger kommt man kaum zur persönlichen TV-Zeitschrift.
Produktname | TV-Browser 2.2 |
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Hersteller | TV-Browser.org |
Preis | Freeware |
Webseite | www.tvbrowser.org |
Systemvoraussetzungen | Mac OS X, Universal Binary |
1,9gut |
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