Mac-Programme strotzen mittlerweile vor Intelligenz, und nicht nur Apple-Programme schmücken sich mit intelligenten Ordnern und Wiedergabelisten, auch in Shareware-Programmen finden sie sich immer häufiger. Doch ausgerechnet in der wichtigsten Apple-Anwendung glänzt „Intelligenz“ fast ganz durch Abwesenheit: der Finder. Zwar gibt es im Finder intelligente Ordner, aber diese sind lediglich gesicherte Spotlight-Suchergebnisse. Automatische Aktionen lassen sich mit ihnen nicht verknüpfen – und genau an diesem Punkt setzt Hazel an.
Shareware-Besen kehren gut
Hazel besteht aus zwei Teilen, einem Kontrollfeld und einer Hintergrund-Anwendung. Letztere kontrolliert die im Kontrollfeld festgelegten Regeln und führt diese automatisch aus. Es gibt allerdings keine Aktion, die Dateien unwiederbringlich löscht, dennoch kann Hazel den Inhalt von Ordnern durcheinander bringen, wenn bei dem Schreiben der Regeln Fehler gemacht wurden. Um dies zu verhindern, gibt es eine Vorschaufunktion, welche über das Kontextmenü (Ctrl+Mausklick auf eine Regel) aufgerufen wird. Zu jedem Ordner können mehrere Regeln angelegt werden, im Gegensatz zu Mail führt Hazel aber nur eine davon aus. Treffen also die Bedingungen von Regel eins zu, wird Regel zwei nicht mehr ausgeführt.
Wer schon einmal ein intelligentes Postfach angelegt hat, wird mit dem Schreiben von Regeln keine Probleme haben. Aktionen werden ausgelöst, wenn eine oder alle Bedingungen zutreffen. Als Bedingung kann beispielsweise der Dateiname, die Dateigröße, Etikett, Kommentar oder Dateityp dienen. Zum Beispiel können alle Videodateien größer als 50 MB farbig unterlegt oder alle Dateien einer bestimmten Downloadquelle in einen neuen Ordner verschoben werden. In der Version 2.0 sind die Aktionen Datei(en) umbenennen, Archive auspacken und in den Papierkorb verrschieben sowie Growl-Nachricht senden hinzugekommen.
Wem die Bedingungen nicht reichen, der klickt im Menü auf „Other“ und kann Spotlight-Attribute nutzen – vom Alpha-Kanal über die Blendenöffnung bis hin zum Tongeschlecht des Loops steht alles zur Verfügung, was Spotlight indexiert. Normalerweise werden Regeln nur dann ausgeführt, wenn sie benötigt werden: Zum Beispiel wenn eine neue Datei in einen überwachten Ordner kopiert wird. Dadurch wird verhindert, dass Hazel ständig die Ordner beackert. Das Programm kann aber auch gezwungen werden, seine Regeln sofort auszuführen. Über alle Änderungen wird brav Protokoll geführt. Das Protokoll ist über das Kontrollfeld im Register „Info“ abrufbar.
Papierkorb-Basketball
Einen Teil der Mülltrennung gibt es bereits im „Folders“-Bereich zu sehen: Nicht abgeschlossene Downloads können dort automatisch nach einer bestimmten Zeitspanne in den Papierkorb befördert werden. Doch Hazel kann noch mehr: Dateien können ein Verfallsdatum bekommen, ist das abgelaufen, löscht sie das Programm. Eine Obergrenze für den Papierkorb verhindert, dass dieser auf mehrere Gigabyte anschwillt. Dateien, welche diese Grenze von ganz alleine sprengen, bleiben von der Sofortlöschung verschont.
Neu ist in Hazel 2.0 der AppSweeper. Dieser leistet ähnliches wie AppCleaner und hilft beim Deinstallieren von Anwendungen. Im Gegensatz zu AppCleaner bietet Hazel aber kein Menü, sondern überwacht lediglich den Mülleimer. Landet in diesem eine Anwendung und ist die AppSweeper-Option aktiviert, fragt Hazel artig nach, ob mit dem Programm verbundene Dateien (Einstellungen, Bibliotheken) ebenfalls in den Papierkorb verschoben werden sollen.
Fazit
Hazel ist sehr leistungsfähig, aber dabei einfach zu bedienen und würde Mac OS X gut als Standardfunktion zu Gesicht stehen. AppSweep ist eine gute Ergänzung zur schon in der ersten Version gelungenen Papierkorbverwaltung.
Produktname | Noodlesoft |
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Hersteller | Noodlesoft |
Preis | 21,95 US-Dollar |
Webseite | www.noodlesoft.com |
Systemvoraussetzungen | Mac OS X 10.4, Universal Binary |
1,5sehr gut |
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