Der TextMate-Nachfolger

Test: Chocolat, Text-Editor für Mac OS X

An guten Text-Editoren herrscht unter OS X kein Mangel: Mit dem legendären, inzwischen etwas angestaubten TextMate, dem gerade runderneuerten Sublime Text, BBEdit und seinem kostenlosen Geschwisterchen TextWrangler stehen tolle Anwendungen bereit, damit unsereins effizient Text einhacken kann. Für Web-Entwickler stehen mit Coda 2 und Espresso zwei tolle HTML-Editoren zur Verfügung.

Von   Uhr

Da muss man entweder übermütig oder seiner selbst sehr sicher sein, in diesem Markt mit einer Neuheit auftrumpfen zu wollen. Die Neuheit heißt Chocolat und ist gerade in der Version 1.0 erschienen. Wir haben uns den auf englisch erhältlichen Editor angesehen und geschaut, ob der Frischling schon in der höchsten Liga mitspielen kann.

Chocolat ist schnell, schlank und minimalistisch. Die aufgeräumte Oberfläche lädt nicht zum Spielen, sondern zum Arbeiten ein. Dennoch lassen sich über die Einstellungen verschiedene Themes und Eigenschaften vornehmen, hat man also den Drang, die eigene Oberfläche anzupassen, lässt Chocolat das Individualisieren zu. Wer viel mit TextMate gearbeitet hat, wird sich freuen, dass Chocolat die TextMate-Bundles importieren kann.

Große Freude macht das Schreiben von Markdown oder HTML in Chocolat, denn über "View" zu "Web Preview" teilt sich das Fenster und man bekommt eine gerenderte Ansicht des aktuell Geschriebenen. Die eingebaute automatische Vervollständigung für HTML und CSS funktioniert sehr gut. Aber nicht nur für Auszeichnungssprachen eignet sich die Anwendung, sondern auch für viele Skriptsprachen wie JavaScript, Ruby oder Python und auch für "richtige" Programmiersprachen wie etwa C, C++, Java oder auch Objective C. Das farbige Markieren von Schlüsselwörtern (Syntax-Highlighting) beherrscht Chocolat.

Wie beispielsweise auch TextMate oder BBEdit kommt Chocolat mit Unterstützung für eine Verzeichnis-basierte Projektverwaltung. Beim Suchen und Ersetzen lassen sich - entsprechende Kenntnisse vorausgesetzt - auch reguläre Ausdrücke verwenden.

An einigen Enden und Ecken merkt man, dass Chocolat noch sehr neu ist, denn es fallen Fehler auf. Die Unterstützung durch die beiden verantwortlichen Entwickler, Alex Gordon und Jean-Nicolas, ist vorbildlich. Sie reagieren schnell und freundlich auf elektronische Post. Mit etwa 40 Euro ist Chocolat eher hochpreisig.

Fazit

Wer auf der Suche nach einem modernen, schlanken Text-Editor ist, sollte sich Chocolat unbedingt einmal ansehen. Eine kostenlose Demo ist erhältlich. Chocolat in der zurzeit aktuellen Version 1.1 kostet derzeit umgerechnet rund 40 Euro und lässt sich mit Kreditkarte oder PayPal bezahlen.

Ümit Mericler

Testergebnis
ProduktnameChocolat
Herstelleralextgordon/jeannicolas
Preis40 €
Webseitechocolatapp.com
Bewertung
2,3gut

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