MacQibla 3.0.4

Moderne Zeiten vernichten jedoch nicht nur lieb gewonnene Gepflogenheiten, sondern erleichtern auch dem einen oder anderen gläubigen Muslim das Leben, so er denn beruflich viel außerhalb seines Sprachraums unterwegs ist oder gar im Exil weilt. Dann nämlich kann er sich der Dienste eines Apple-Notebooks bedienen und per Software MacQibla die Gebetszeiten ansagen lassen.

MacQibla 3.0.4 liegt zwar noch nicht als Universal Binary vor (was beim Hersteller Xeric Design nur eine Frage der Zeit ist), bietet sonst aber alle Bequemlichkeiten zeitgesteuerter Vorgänge. So können die sechs täglichen Termine nicht nur optisch, sondern auch akustisch mitgeteilt werden, hierzu müssen lediglich passende Sound-Dateien vorliegen, die entsprechenden URLs aus Kairo, Damaskus und anderen Städten finden sich natürlich auf den Seiten des Herstellers. Darüber hinaus wird neben der islamischen Zeitrechnung auch ortsabhängig die Gebetsrichtung angegeben, da in westlichen Hotels in der Regel keine entsprechenden Pfeile an der Decke oder in der Nachttischschublade zu finden sind.

Wer das Glück hat, in einer der größeren Städte zu wohnen, müsste mit den Voreinstellungen problemlos zurechtkommen. Ist der jeweilige Aufenthaltsort nicht in der Liste zu finden, so muss eben der nächst größere Ort herhalten, gegebenenfalls sind hierzu auch noch Daten über den Neigungswinkel der Sonne anzugeben (-15° oder -18°). In der Städteliste ist zwar unser Verlagssitz Kiel zu finden, die beiden Rhein-Main-Großstädte Mainz und Wiesbaden fehlen allerdings.

Fazit

Die kleine Software erfüllt ihren Zweck, den Kontakt zur eigenen Kultur aufrechtzuerhalten, auf zeitgemäße Weise. Agnostikern sei ein Besuch der umayyadischen Moschee von Damaskus nahgelegt, die Schönheit der Rufe des Muazzins lässt sich schwer verleugnen, zumal er dort ausnahmsweise mal in einwandfreier Klangqualität zu vernehmen ist.