Papyrus Office 12

Papyrus Office 12 bietet zwei vom Hersteller als „gewaltig“ bezeichnete Neuerungen im Vergleich zur Vorgängerversion: Zum Ersten ermöglicht es Papyrus in der aktuellen Ausgabe, von dem Programm erstellte PDF-Dokumente nachträglich wieder zu editieren. Hierzu werden die Dokumente als hybride PDF/Papyrus-Dateien abgespeichert, die anschließend wahlweise wieder als PDF oder als Papyrus-Datei geöffnet werden können. Zum Zweiten kann nun beliebig häufig die Rückgängig-Funktion (Apfeltaste + z) genutzt werden, um auch mehrere Arbeitsschritte hintereinander ungeschehen zu machen.

Während die Speicherfunktion für Hybrid-Dokumente in der Tat eindrucksvoll ist und große Erleichterungen im alltäglichen Arbeitsablauf bieten kann, fällt die „Multiple Undo“-Funktion eher in den Bereich, „schön, dass Papyrus das jetzt auch kann.“ Ein offenkundiger Vorteil der Applikation ist ihr geringer Speicherbedarf sowie ihre Schnelligkeit und Effizienz. Die Applikation selbst ist nur 3,9 MB groß. Für den Test lag uns eine PPC-Version vor, eine Universal-Variante soll registrierten Anwendern zum kostenlosen Download bereitstehen, was beim Verfassen dieses Artikels allerdings noch nicht der Fall war. Es lässt sich sehr schnell durch Dokumente scrollen, auch wenn diese eine Länge von 1000 Seiten und mehr haben, sofern sie im Papyrus-eigenen Format vorliegen.

Ein Öffnen von umfangreichen Word-Dokumenten ist allerdings eine recht langwierige Angelegenheit und kann bei einem über 1000 Seiten langen Dokument schon mal drei bis vier Minuten und mehr dauern. Ein weiterer Vorteil von Papyrus ist die Tatsache, dass es in der Mobilversion auf einem USB-Stick – wahlweise mit Speicherkapazitäten zwischen 128 und 1024 MB – ausgeliefert wird. In dieser Variante lässt sich Papyrus direkt vom Speicherstick aus starten, so dass man im wahrsten Sinne des Wortes eine mobile Textverarbeitung sein Eigen nennen kann. Neben der Mobilversion ist Papyrus auch als Download-Variante oder auf CD erhältlich.

Papyrus in der Praxis

Das alltägliche Arbeiten mit Papyrus als Textverarbeitung hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Die Applikation lässt in ihrer Funktionsvielfalt kaum Wünsche offen und ist hier Konkurrenzprodukten zum Teil sogar weit voraus. Auf der anderen Seite wird Papyrus aber auch unter dem Motto „… die freundliche Textverarbeitung“ als besonders einfach zu bedienende Office-Applikation beworben. Hier ist der Spagat zwischen beiden Intentionen nicht gänzlich gelungen, muss man doch, trotz umfangreichem, gut lesbaren Handbuch mitunter länger nach bestimmten Funktionen suchen und kann nicht intuitiv zu Werke gehen. Allerdings sind viele der Papyrus-Funktionen sehr nützlich und hübsch:

So bietet das Programm durchdachte Möglichkeiten zur Markierung auch nicht zusammenhängender Blöcke in einem Text, eine optional aktivierbare automatische Speicherfunktion und vieles mehr. Papyrus besteht in der Office-Version allerdings nicht nur aus einem Textverarbeitungsprogramm inklusive Funktionen zur Erstellung von Tabellen, sondern besitzt mit Papyrus BASE auch einen Datenbankteil, in dem sich umfangreiche Datensätze archivieren lassen. Papyrus BASE konnte im Test unter anderem mit einer detaillierten Suchfunktion überzeugen und dürfte vor allen Dingen zur Organisation von Kontakten in Unternehmen von großem Nutzen sein.

Fazit

Papyrus Office ist eine gelungene Suite, die durch den Datenbankteil und viele Zusatzfunktionen für professionellere Anwender interessant ist. In diesem Fall ist auch das Preis-Leistungsverhältnis sehr angemessen. Anwender, die nicht mehr als eine „bessere Schreibmaschine“ benötigen, sollten sich die Investition jedoch überlegen, zumal das Programm nicht einfacher als vergleichbare Konkurrenzprodukte zu bedienen ist.