Artist’s Butler

Artist’s Butler ist ein Programm, das von Buchhaltung über Adressverzeichnis bis zum Katalog alles umfasst, was ein Künstler für den wirtschaftlichen Erfolg benötigt. Leider ist das Programm nicht lokalisiert und daher vollständig auf Englisch. Das tut seinem Nutzen aber keinen Abbruch. Das Startfenster von Artist’s Butler stellt acht Funktionen bereit. Nach dem Klick auf eine davon bleiben die übrigen weiter als Reiter im oberen Fensterrand erhalten. Unter Portfolio findet sich das Herzstück für den Künstler: Sein Werkverzeichnis. Es ist auf Malerei voreingestellt, bietet aber diverse Möglichkeiten, es anderen Kunstformen von Fotografie über Bildhauerei bis Performance anzupassen. Auch Schilder für Ausstellungen lassen sich hier automatisiert drucken.

„Stationery“ ist das Büroelement, das den E-Mail- und Briefverkehr organisiert – inklusive Suche. Hinter „Resumé“ verbirgt sich die Zusammenfassung aller eingetragenen Daten zu Ausstellungen, Werken in Sammlungen, der künstlerische Werdegang, Stipendien und die Bibliografie. „Mailing List“ ist der Bereich, in dem die Adressen und weiteren Kontaktdaten zu all jenen Leuten zusammengefasst sind, die einem wichtig sind oder sein müssen: Künstlerfreunde, Galeristen, Mitarbeiter in Museen, Steuerberater und Finanzamt …

Die Buchhaltung oder Rechnungsabteilung verbirgt sich hinter dem englischen Reiter „Invoice“. Charmant ist, dass direkt im Feld die Mehrwertsteuer eingetragen wird. Auch Vorkasse kann berücksichtigt werden. Daneben findet sich „Consignment“. Hier werden Vorvereinbarungen manifestiert, sei es zu Ausstellungen und den für diese vorgesehenen Werken oder zu Verkäufen.

„Home“ schließlich führt zur Übersicht zurück, in der sich noch „Utilities“ als achtes Feld findet. Hier lassen sich Voreinstellungen anpassen und Daten aus älteren Versionen des Programms importieren. Auch eine Datensicherungsfunktion ist integriert. Zudem lassen sich Skripte einbinden – allerdings werden sich die wohl nicht allzu viele Künstler leisten. Der erste Eintrag gilt vermutlich den Werkdaten und Kontakten. Diese lassen sich nach einem Klick auf „New Record“ direkt eintragen. Der Bildimport klappt anstandslos über den Punkt „Insert“ in der Menüleiste und kann auch QuickTime-Filme laden. Ein Doppelklick auf das Bildfenster öffnet übrigens ein Aufnahmewerkzeug, das für 58 Sekunden Kommentar gut ist. Laufende Nummern vergibt Artist’s Butler automatisch. Analog lassen sich Adressdaten unter „Mailing List“ einpflegen, Briefe erstellen und andere mehr.

Wer mit dem Programm seine künstlerische Zukunft organisieren möchte, wird mit der Standard-Installation nur glücklich, wenn er aus dem Admin-Account heraus arbeitet. Aus Sicherheitsgründen ist das nicht zu empfehlen. Um Artist’s Butler mit einem unkritischen User-Account nutzen zu können, sind daher ein paar Handgriffe nötig: Unter /Programme/Artist’s Butler die Datei „Artist’s Butler.usr“ aktivieren, Apfel-i klicken und die Nutzerrechte auf den jeweiligen User-Account ändern, aus dem gearbeitet wird. Alternativ lässt sich der komplette Programmordner einfach in den User-Account kopieren und das Programm von hier aus starten.

Das Aussehen von Artist’s Butler ist nicht völlig Mac-üblich, doch trotz der Fülle an Funktionen ist der Studio Manager ein sehr übersichtliches Werkzeug. Die Bedienung ist erstaunlich intuitiv, und wer sich tatsächlich einmal einer Sprachbarriere gegenüber sieht, wirft kurz einen Blick auf dict.leo.org. Alles in allem macht Artist’s Butler es daher auch den Künstlern leicht, sich professionell zu organisieren, die den Schreibtisch lieber meiden.