iWOW erweitert iTunes um die Option, Surround-Sound mit nur zwei Lautsprechern zu erzeugen. Die hierfür herangezogene proprietäre psychoakustische Technologie namens SRS (Sound Retrieval System) versucht durch Nachbildung des persönlichen Höreindrucks das herkömmliche richtungsgesteuerte Verfahren zu ersetzen. In der Praxis musste sich iWOW in unserem Testlabor mit zahlreichen unterschiedlichen Wiedergabesystemen bewähren.
Auf Kopfhörern wird im normalen Audiomodus eines schnell klar: Sowohl die hohen als auch die tiefen Frequenzen werden in der Grundeinstellung beträchtlich erhöht, was auch durch die Betonung der Störungen in diesen Bereichen untermauert wird. So sind digitalisierte Aufnahmen analoger LPs und übel aufgenommene Frühwerke mancher Musiker teilweise nur noch schwerlich zu genießen, da durch iWOW vor allem der verbliebene Rest an Rumpeln und Knistern bei der Kopfhörerwiedergabe störend hervortritt.
Im weiteren Testverlauf dann ergab sich ein wenig einheitliches Bild. Während Donald Fagens „Morph The Cat“ und „I’ve Got A Life“ von den Eurythmics in Lossless-Qualität in der Einstellung „Rock“ mit iWOW über Kopfhörer dröhnten und zischten, sah es mit den Beatles- Neuabmischungen aus der 1999 erschienenen Kompilation „Yellow Submarine“ sowie der aktuellen Einspielung „Love“ von George Martin schon sympathischer aus. Hier wurde einerseits offenbar, dass die immer noch domi nierende Rechts-Links-Lastigkeit auch des aufgefrischten alten Materials durch iWOW doch angenehm relativiert wird. Gleichzeitig machten sich aber auch die Höhen- und Tiefen- Eingriffe weniger störend bemerkbar als bei aktuelleren Quellen, in welchen ohnehin schon das Maximum an Dynamik in allen Frequenzbereichen herausgeholt wird.
Die von manchen Anwendern konstatierten klanglichen Offenbarungen im Zusammenspiel mit kleineren und älteren Kopfhörern konnten wir nicht nachvollziehen. Manche Rockstücke, beispielsweise Deep Purples Einspielung von „Smoke On The Water“ vom Montreux Jazz Festival 1996, tönte mit SRS iWOW aber immerhin lebendiger. Ähnliche Ergebnisse konnten mit Kleinst- und Laptop- Lautsprechern erzielt werden, ab der Größenordnung der herangezogenen JBL Encounter hingegen waren die Tester von der Frische der Wiedergabe generell sehr angetan.
Beim Einsatz von iWOW über die geballte Leistung von 5.000 Watt der dänischen Beo- Lab 5 trat dann bei fast jedem Stück ein sehr räumlicher Effekt ein, die virtuelle Bühne schien sich wirklich oberhalb der Position des Hörers zu befi nden. Eine einwandfreie Aufnahme klassischer Musik, etwa Luigi Boccherinis Menuett aus dem Streichquartett in E (Opus 13, Nummer 5), 1982 digital eingespielt von den I Musici, wusste die Testhörer gar regelrecht zu verzücken.
Fazit
Insgesamt kann SRS iWOW nur nutzungsabhängig empfohlen werden, je nach Kombination von Quellmaterial und Wiedergabesystem. Je größer der Lautsprecher, desto besser der Effekt, allerdings abhängig von der Qualität der Aufnahme, die nicht zu dynamisch, aber auch nicht zu sehr von Störgeräuschen dominiert sein darf. Ebenso „ermüdete“ Töne können mit iWOW wieder in Grenzen revitalisiert werden. Prima eignet sich iWOW vor allem zur Herstellung eines Live- Gefühls über nicht zu kleine Lautsprecher.
Produktname | SRS iWOW 1.1.3 |
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Hersteller | SRS Labs, Inc. |
Preis | 20 US-Dollar |
Webseite | www.srs-store.com |
Pro |
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Contra |
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Systemvoraussetzungen | ab iTunes 6, Mac OS X 10.2, |
2,3gut |
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