Dass Italiener nicht nur ansehnlich Fußballspielen und erfolgreich Spielmacher frankophiler Gegner mit nicht jugendfreien Redewendungen bepöbeln können, hat schon IK Multimedia vielfach bewiesen. Doch es gibt noch mindestens eine weitere ansehnliche Klangschmiede bei den Südländern, und die hat Clavias Nord Modular in ein virtuelles Gewand gepackt: Sound Burst hat den northmood veröffentlicht.
Sample-Monster
Wer die Produktinformationen zum northmood durchgeht, erwartet fast eine unendliche Quelle von Nord-Klängen, wird doch mit immerhin 30000 Samples geworben. Schlussendlich resultieren diese aber “nur” in 650 Presets. Dies hat seinen Grund darin, dass Sound Burst bei der Erarbeitung der Klänge nicht gepfuscht hat und alle Sounds über 61 Tasten chromatisch und mit unterschiedlichen Anschlagsdynamiken spielbar bereithält. Alles in allem kommt der Umfang der zu installierenden Samples auf 15 GB, wobei alle Klänge in 24 Bit bei 96 kHz aufgezeichnet wurden. Deshalb auch gleich vorweg: An der Qualität des gebotenen Materials gibt es rein gar nichts zu mäkeln und zu meckern.
Punktabzug gibt es hingegen für die unelegante Installation. Sound Burst hat – zumindest in der uns vorliegenden Version – auf die Nutzung eines Installationsprogramms verzichtet, weshalb der geneigte Anwender die Plug-in-Dateien sowie die Sample-Pakete selbst in die korrekten Ordner kopieren und entpacken muss, bevor er seine Neuerwerbung auch noch per Internet freischalten lässt – hier ist mehr Komfort ernsthaft anzumahnen!
Zu mehr Freude verhilft dagegen die recht genügsame Prozessornutzung. Auch auf einem älteren G4-Mac mit nur 1.25 GHz waren mehrere Instanzen startbar, ohne dass der Rechner in die Knie ging.Trotzdem wünscht man sich in Zukunft einen Multimode.
650 blaugelbe Treffer
Die Auswahl der gebotenen Werksklänge weiß durchaus zu erfreuen, denn es wurde nicht etwa Wert darauf gelegt, den Anwender mit einer Kollektion besonders abgefahrener Sounds kurzfristig die Ohren zu verkleben, vielmehr wurde ein solides Sortiment aus 650 soliden Presets erschaffen, das klar dem Klang aus dem hohen Norden zuzuordnen ist. Wer es experimenteller will, sollte eh lieber mit dem Original oder eben einem virtuellen Synth statt eines ROMplers arbeiten. Die Stärken des northmood liegen folgerichtig auch dort, wo man sie auch beim schwedischen Original ansiedelt: Die Lead-Sounds und Bässe sind klar und durchsetzungsfähig, die Flächen sind nüchtern und charmant. Die Drumkits glänzen besonders im elektronischen Bereich. Die Bibliothek ist in zehn logische Kategorien eingefasst und bietet Synths, Keys, Brasses, Leads, Basses, Pads, Seqs, FXs, Drum Kits und Loops.
Nicht ganz klar wird, weshalb Sound Burst bei der Bearbeitung der internen Klänge unter den eigenen Möglichkeiten bleibt: Einstellungen zur tieferen Manipulation, Hüllkurven und Filter sucht der Anwender vergebens – unverständlich, liegt dem Produkt doch der eigene VST-Player Sample Farm zugrunde, der durchaus mehr zulassen würde. Daraus ergibt sich allerdings ein weiteres Problem: Es wird eben auch nur die VST-Schnittstelle bedient. Sehr gut kann hingegen die Benutzeroberfläche von northmood gefallen. Hier wurde die Klarheit und Transparenz der Nord-Oberfläche gut in Szene gesetzt. Die Auswahl der Klänge geht schnell und intuitiv vonstatten.
Leistungsübersicht
- 15 GB Klangmaterial
- 650 Werksklänge
- 30000 Samples
- aufwändige chromatische Stimmung
- Klangbibliothek erweiterbar
- Unterstützing von VST-Hosts
Fazit
Der northmood ist in seiner ersten Version ein klasse ROMpler und macht die charakteristischen Schweden-Klänge zu einem fairen Preis und in hoher Qualität verfügbar. Dass noch viel Luft nach oben ist, verraten die noch schlummernden Manipulationsmöglichkeiten und der noch ungenutzte Memory Slot 2.
Produktname | northmood |
---|---|
Hersteller | Sound Burst |
Preis | 149 € |
Webseite | www.m3c.de |
Pro |
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Contra |
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Systemvoraussetzungen | Windows, Mac OS X |
1,9gut |
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