In der Ära des iPod geht auch für die heimische HiFi-Anlage der Trend dahin, all seine gesammelte Musik zentral auf einer Festplatte zu speichern und dann bequem abrufen zu können. Bislang war diese Idee aber hauptsächlich Computer-Fans vorbehalten. Zwar ist gerade iTunes sehr leicht zu bedienen und für Mac- wie Windows-Rechner erhältlich, aber wen es vor Computern graust oder wer zumindest keinen ins heimische Wohnzimmer lassen möchte, der hatte bislang schlechte Karten, wenn er weniger als 1000 Euro ausgeben wollte. Für diese Musikliebhaber bietet Hermstedt nun seinen Musikserver Hifidelio an.
Die Bezeichnung „Musikserver“ für Hifidelio ist dabei kein Marketing-Hype; technisch gesehen ist das Gerät tatsächlich ein kompletter Linux-Rechner auf PowerPC-Basis. Allerdings ist er nicht aus Standardkomponenten zusammengestellt, sondern von Grund auf für seinen Zweck entwickelt, und vermag dadurch sein Inneres so gut zu verbergen, dass von außen tatsächlich nichts an einen Computer erinnert.
Hifidelio – wofür?
Hifidelio ist äußerst vielseitig einsetzbar. Man kann das Gerät als vollkommen eigenständige Tonquelle an seine HiFi-Anlage anschließen und die interne Festplatte mit Musik über das eingebaute CD-Laufwerk oder aber den Analogeingang füttern, der auch die Archivierung analoger Schätze von alten Tonbandkassetten oder Schallplatten erlaubt (wenngleich ohne jegliche klangliche Nachbearbeitung). Man kann auch auf die HiFi-Anlage verzichten und einfach einen Kopfhörer anschließen, der allerdings nicht sonderlich laut spielt.
Man kann Musikdateien, die bereits auf Computern vorhanden sind, via Ethernet- oder AirPort-Netzwerk auf die geräteeigene Festplatte importieren oder aber auf Rechnern mit iTunes zur gemeinsamen Nutzung freigegebene Musik von diesen Rechnern aus über das Netzwerk in Hifidelio abspielen (Hifidelio verhält sich hier raffinierterweise einfach wie ein weiteres iTunes). Man kann Musik von iPods abspielen (aber nur über USB 2). Man kann von Hermstedt in Zukunft angebotene „Satelliten“-Systeme nutzen, um via Netzwerk auch in anderen Räumen Musik von Hifidelio zu hören – dabei kann die Musik in jedem Raum unterschiedlich sein (bei unkomprimierter Musik ausschließlich über AirPort ist die Übertragungskapazität allerdings rasch erschöpft). Man kann zum Hören in anderen Räumen statt der Satelliten aber auch beliebige Computer verwenden, auf denen iTunes läuft. Und man kann mit Hifidelio Audio-CDs erstellen und brennen.
Man kann Hifidelio problemlos in jedes vorhandene Netzwerk integrieren, man kann es aber auch als eigene Netzwerkzentrale mit DHCP-Server und Routing-Möglichkeiten verwenden, wenn noch kein Netzwerk vorhanden ist. Kurz – die Möglichkeiten sind schier grenzenlos; das Gerät ist wirklich äußerst universell ausgelegt. Nur eine ebenfalls angebotene Backup-Festplatte sollte man obligatorisch anschließen, sonst könnte sich die liebevoll zusammengestellte Musiksammlung urplötzlich ins Nirvana verabschieden – keine Festplatte lebt ewig …
Das Äußere
Wie schon erwähnt, ist es Hermstedt sehr gut gelungen, den Computer in Hifidelio zu verstecken. Anders als so mancher „Multimedia-PC“, der mit ein wenig Schnickschnack vergeblich zu verbergen sucht, dass er aus Standard-PC-Bauteilen zusammengesetzt wurde, ist Hifidelio eine „waschechte“ HiFi-Komponente mit den in diesem Bereich üblichen Abmessungen. Da das Gerät zudem wahlweise in silbern und schwarz erhältlich ist, sollte es sich optisch problemlos in die allermeisten HiFi-Anlagen integrieren lassen.
Die Frontplatte besteht aus massivem gebürsteten Alu. Leider sind die Bedienelemente (auch an ihrer Oberfläche) nur aus Kunststoff, dafür besitzen sämtliche Taster mattblau hinterleuchtete Symbole, wobei der der gerade laufenden Aktion zugeordnete Taster dezent auf- und abglimmt und damit den Betriebszustand signalisiert. Die Helligkeit der Beleuchtung ist dabei sogar einstellbar.
Mit seinem Anwender kommuniziert Hifidelio über ein großzügiges, im selben Mattblau hinterleuchtetes, leider nicht übermäßig kontraststarkes LCD-Display. Am Ende des unvermeidlichen Boot-Vorgangs, den das Display durch dezente Anzeige des Hifidelio-Logos überbrückt, öffnet sich im Display ein „Vorhang“ und gibt den Blick auf die Bedienung frei. Das alles verströmt eine Eleganz und Liebe zum Detail, wie sie Mac-Nutzer normalerweise nur von ihrer Lieblingsmarke kennen.
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