Im Zeichen der Podcasts

GarageBand 3

Als viel zu umfassend erweisen sich die Neuerungen in GarageBand, als dass man sie auf nur einer Seite abhandeln könnte. Einen kurzen Überblick wollen wir Ihnen mit der vorliegenden Ausgabe dennoch gewähren. Im kommenden Monat wird dann der ausführliche Test mit begleitendem Workshop-Teil folgen.

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3 Minuten Lesezeit

Das ursprünglich als reine Musik-Produktionssoftware gedachte GarageBand erlebte mit seinem jüngsten Versionssprung eine Metamorphose zum Podcasting-Studio. Schon beim Öffnen des Programms fällt auf, dass zusätzliche Optionen zur Verfügung stehen: Podcast und Film vertonen. Im Gegensatz zur herkömmlichen Musikproduktion wird hier kaum Grundwissen vorausgesetzt. Spuren für die Sprecher – männlich oder weiblich –, sowie für Jingles und Effektsounds stehen bereits voreingestellt zur Verfügung. Für die Sprachaufnahmen gibt es neue Stimmbearbeitungs-Effekte, wie Radiosprecher männlich oder weiblich, deren Auswirkungen jedoch keine Wunder zu vollbringen imstande sind.

Professionelle Jingles und Soundeffekte bieten die Basisausstattung für ernst zu nehmende Podcasts. Ob aus den Bereichen Electro, Jazz, Kinomusik oder Orchestersounds – fast jede Klangkulisse gibt es in guter Produktionsqualität und in bis zu drei verschiedenen Laufzeiten. Insgesamt stehen 200 Jingles zur Verfügung, die weltweit betrachtet jedoch schell abgenutzt sein dürften. Unter Stinger und Toneffekte erhält der Podcaster zudem zusätzliche Klangeffekte wie Applaus, Regen, Vogelzwitschern, aber auch Cartoon-Sounds.

Medien integrieren

Erstellt werden können reine Audio-Podcast-Episoden mit und ohne Markierungen, Bildern und URL-Adressen sowie auch Video-Podcasts. Die Bedienung erfolg intuitiv. Ähnlich wie in iMovie ist nun ein Medien-Center für Audio-Dateien, Fotos und Filme integriert, aus dem Inhalte per Drag und Drop in die Podcast-Spur geschoben werden können. Die Dauer der Anzeige von Fotos beispielsweise ist auf tausendstel Sekunden genau zu bestimmen. Wird ein Film vertont, trennt GarageBand automatisch Video- und Audiospur beim Importieren, so dass Sprecherstimmen, Effekte und Lautstärkeänderungen mit wenigen Handgriffen vorgenommen werden können.

Podcasts exportieren

Das Exportieren eines Podcasts ist sehr einfach – zur Verfügung stehen dabei die Zielanwendungen iTunes oder direkt iWeb. Der Export nach iTunes erklärt sich von selbst und nach iWeb kommt man zwar nicht ganz so elegant, aber dennoch wurde der Export geschickt gelöst. Da iWeb bereits Seiten-Themen für Podcasts zur Verfügung stellt, werden die Podcasts automatisch als neue Folge integriert, so dass letztlich nur das Hinzufügung einer Beschreibung und das Veröffentlichen im Netz notwendig sind.

Fazit

Für Musiker wird GarageBand 3 keine Neuheiten beinhalten. Apples Fokus lag eindeutig in der Schaffung einer Podcasting-Software, die ebenso leicht bedient werden kann wie iTunes. Und für dieses Ziel bot sich das Musikprogramm als Basis perfekt an. Die Lösung wirkt auf den ersten Blick rund. Im Test gelang es uns, ohne Vorkenntnisse binnen weniger als einer Stunde einen erweiterten Videopodcast zu erstellen und über iWeb im Netz zu veröffentlichen. Besser geht’s nicht. Die Bildgrößen und Videoformate können über die GarageBand-Einstellungen vielseitig definiert werden. Damit steht ein kleines Video- und Ton-Studio zur Verfügung, das nicht allein auf Podcasting beschränkt ist. Lediglich die teils erheblichen Latenzen bei der Sprachaufnahme machten uns zu schaffen. Bis zur kommenden Ausgabe werden wir jedoch das Problem analysiert haben und näher umschreiben können.

Testergebnis
ProduktnameGarageBand 3
HerstellerApple
Preis79 Euro (Teil von iLife '06)
Webseitewww.apple.de
Pro
  • hochwertige Sounds
Contra
  • wenig flexibel für Fortgeschrittene
SystemvoraussetzungenMac OS X, Universal Binary
Bewertung
2,3gut

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