The Boom Box von Roxio

CD Spin Doctor ist das wohl wichtigste Programm des Pakets, das Roxio ansonsten aus zugekauften Shareware-Programmen zusammengestellt hat. Mit ihm lässt sich analoges Audiomaterial von Kassettenrekorder, Tonband und Plattenspieler digitalisieren und so auf den iPod bringen. Neben dem Programm, das bisher nur als Dreingabe von Roxios CD-Brennprogramm Toast erhältlich war, wird dazu nur ein Adapter für den externen Audio-Eingang des Mac benötigt.

Wo dieser nicht vorhanden ist, muss auf Griffins iMic-USB-Adapter für ca. 40 Euro zurückgegriffen werden. Sogar Live-Aufnahmen können mit Spin Doctor mitgeschnitten werden. Stücke von Platte oder Kassette werden automatisch oder von Hand angelegt, die ganze Plattenseite oder Kassettenhälfte zerlegt das Programm automatisch in die einzelnen Tracks. Zur Rauschunterdrückung und zum Entknistern lassen sich Filter anwenden, weitere Filterfunktionen per VST-Plugin einbinden. Songs können anschließend anhand der Hüllkurven beschnitten werden.

Internet-Radio und Podcasts

Audio Hijack ist das Programm der Wahl, wenn Internet-Radio-Streams und DVD-Tonspuren in hoher Qualität aufgenommen werden sollen. Etwas umständlich ist die Bedienung bei Start des entsprechenden Streams schon, denn zur Aufnahme werden Browser oder iTunes-Player neu gestartet. Bei 128 kBit/s-Streams kommt es zudem zu häufigeren Aussetzern durch die Pufferung. Die mitgeschnittenen Aufnahmen werden in der Standardeinstellung als AIFF-Dateien auf den Schreibtisch gelegt, lassen sich aber auch direkt in iTunes oder auf den iPod sammeln. Timer und Equalizer runden das Programm ab. Wer noch keinen RSS-Nachrichtenleser hat, wird sich über diese Funktionalität in iPodder X freuen. Hauptanwendung von iPodder X ist jedoch das Verwalten und Anlegen von Podcasts, was iTunes ebenso bereits beherrscht. Darüber hinaus kann iPodder X allerdings mit „Smart Space“ bei Überschreiten einer gewissen Grenze alte Aufnahmen löschen.

DJ-Mix und Vorlesung

Mit MusicMagic Mixer analysiert der iTunes-DJ ganze MP3-Sammlungen auf Art, Tempo, Rhythmus und weitere Merkmale, unter denen sich DJs ihre Mixes für die nächste Party zusammenstellen. Gerade große Sammlungen lassen sich so automatisch in neue und ungewohnte Stimmungsklassen einteilen. Allerdings gelingt das nur selten, denn die Synchronisation mit iTunes ist extrem instabil und für 1 Gigabyte MP3s benötigt ein PowerMac G5, 1, 6 MHz bereits einen ganzen Tag. iSpeak It hingegen wandelt RSS-Feeds, Websites oder Dokumente in iTunes-Audio-Tracks um, allerdings nur auf Englisch. Dabei nutzt das Programm Apples Text-to-Speech-Engine. Längere Texte leiden unter der mangelhaften Sprachqualität, die sich jedoch mit (deutschen) Stimmen der Firma Cepstral (www.cepstral.com) für rund 30 US-Dollar deutlich verbessern lässt.

Fazit

Für iPod-Nutzer, die nicht lange nach Alternativen suchen wollen, wenn sie mehr Audio-Quellen für ihren iPod erschließen wollen, ist das Software-Paket von Roxio prima geeignet. Knapp 50 Euro sind nicht zu teuer, wenn man bedenkt, dass einzelne Shareware-Programme schon rund 20 US-Dollar kosten. Allerdings sind vier der iPod-Werkzeuge nicht lokalisiert. Einzig CD Spin Doctor, das sinnvollste Programm, erscheint mit deutscher Oberfläche. Zu ihm und Audio Hijack gibt es keine Freeware-Alternativen. Dennoch: für die Zukunft wünschen wir uns mehr Stabilität und einheitliche Oberflächen.