Playlisten
Wer die Entwicklung von Peak verfolgt hat, dem wird sicher die Evolution der Playlist nicht entgangen sein. Auch Peak 6 führt diese weiter und erlaubt zum Beispiel das non-destruktive Verändern der Lautstärkehüllkurve innerhalb der Wellenformanzeige und somit eine präzise Anpassung des Pegels für vom Anwender ausgewählte Bereiche sowie Überblendungen und Crossfades. In diesem Zuge wurde die Crossfade-Funktionalität gleich um die Modi „Centered“ sowie „Overlap/Gap“ erweitert, die dem Anwender auch die Erstellung eigener Crossfade-Kurven sowie deren Speicherung als Preset ermöglichen. Nicht unwichtig sind auch die neu hinzugekommenen Zoom-Werkzeuge der Playlist, die ebenfalls ein noch präziseres Arbeiten in der schon mit Version 5 eingeführten Wellenformanzeige ermöglichen.
Wie gewohnt kann auch direkt aus der Playlist heraus die Erstellung von Audio-CDs vorgenommen werden. Mit der Version 6 dürften hier nun gänzlich alle bisher bemühten Zusatzwerkzeuge obsolet werden, denn Peak 6 ist hier mittlerweile mit allen Standards konform und bietet eine äußerst flexible Pausengestaltung für einzelne Tracks, lässt Indexpunkte setzen und exportiert CD-Text-Informationen. Doch damit nicht genug: Peak bietet sich nun auch als Werkzeug für die Editierung von Podcasts an und kann entsprechende Ergüsse direkt aus dem Programm heraus hochladen – „All-In-One“ nennt man so etwas wohl. Dazu passend ist es möglich, Audiodaten und Playlisten mit Apples Musikmulti iTunes auszutauschen – ein Ziehen von Tracks nach Peak 6 reicht zum Laden. Neu hinzugekommen ist außerdem das Speichern in den Formaten FLAC und MP2.
DSP olé
Wohl keine Audiobearbeitungssuite kommt heute noch ohne einen reichen Schatz an DSP-Effekten aus, wobei einige Hosts hier schon eine wahre Inflation betreiben. Umso angenehmer ist, dass sich auch Peak 6 auf einen gewissen Grundstock an Werkzeugen und Effekten versteift hat – wer Spielzeug will, der findet dies schließlich zuhauf im Free- und Sharewaremarkt. Das neue „Voiceover Ducking“ hält uns thematisch noch etwas im Podcasting-Bereich: Die Sidechain-Funktion erlaubt die automatische Reduzierung der Musiklautstärke bei einer Sprachwiedergabe – für alle Arten von Broadcastern nahezu unverzichtbar.
Wesentlich aufwändiger ist hingegen der neue „Perpetual Looper“, der nach Auswahl eines Loop-Bereichs die Endloswiederholung anhand eines Frequenzverlaufs von Monoquellen ermöglicht. Der Nutzen dieses DSPs erschließt sich in erster Linie bei der Veredelung von eigenem Samplematerial, so zum Beispiel der Arbeit am Ausklingverhalten akustischer Instrumente oder gar an Gesangsmaterial. Sinnvoll um eine Lautstärkehüllkurve wurden die Pitch- und Convolve-DSPs erweitert. Dies ermöglicht eine zeitabhängige Volume- und Effektstärkenveränderung. Die Laufzeitänderungsoptionen (Change Duration) wurden um eine Algorithmenauswahl zur Optimierung von gesprochenem Wort sowie Musik erweitert.
Dreimal Peak |
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Fazit
Gar keine Frage: Mit Peak 6 unterstreicht BIAS, dass es ein Ausnahmewerkzeug für nahezu alle Bereiche modernen Audioeditings für den Mac im Portfolio hat. Die Modellpflege ist durchaus gelungen, wenn auch nicht spektakulär und rechtfertigt die überschaubare Update-Gebühr von knapp 180 Euro durchaus. Dass immer noch schlampig mit der Oberfläche verfahren wird, darf hingegen mittlerweile wirklich ärgern, zu verschmerzen ist dies aber letztlich doch – wenn auch mit knirschenden Zähnen.
Produktname | Peak Pro 6 |
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Hersteller | BIAS |
Preis | 599 € |
Webseite | www.bias-inc.de |
Pro |
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Contra |
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Systemvoraussetzungen | Mac OS X |
2,3gut |
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