iRADIOmast will Abhilfe schaffen und einem jegliche eigene Suche nach passenden Stationen ersparen. Die iTunes-Integration zahlloser neuer Sender erfolgt nahtlos und ohne eigene Sammelanstrengungen. Unter Mac OS X werden vom Installationsprogramm Einträge in der NetInfo-Datenbank vorgenommen, um dem System vorzugaukeln, es handele sich bei der Adresse „pri.kts-af.net“ (also jenem Server, auf dem sonst Apple die Senderliste pflegt) um einen Server von iRADIOmast, was dem Betreiber des Dienstes natürlich die beliebige Ergänzung um zusätzliche Stationen erlaubt.
Sind Installation und erforderlicher Neustart einmal absolviert, wird iTunes beim Mausklick auf „Radio“ eine Zugangskennung erfragen, die Daten können der Einfachheit halber im Schlüsselbund abgelegt werden, so dass die einmalige Eingabe reicht. Die dann erscheinende Liste von Radiosendern ist ungleich größer als zuvor und enthält deutlich über hundert neue Kategorien, denen allesamt das Kürzel „RM“ vorangestellt ist. Darunter finden sich sowohl verschiedene Musiksparten wie Pop/Rock der Siebziger bis Neunziger als auch länder- oder minderheitenspezifische Gruppierungen. Alleine „RM: Jazz:Jazz“ enthält 133 verschiedene Streaming-Stationen zur Auswahl, aus Budapest beispielsweise stammte jene mit der höchsten Datenrate von 256 kBit/s.
Während unseres Tests wurde dort jedoch keine Musik, sondern ein Hörspiel übertragen, auch die zweite Station aus Frankreich lehnte sich mit „Franz-Ferdinand“ als Jazz doch etwas weit aus dem Fenster, die Station „Concertzender“ wiederum übertrug eine Bach-Kantate, so ging es denn weiter mit Funk, Rap, Soul und etlichem mehr – nur kein Jazz war dabei … Die Zuordnung erscheint folglich etwas willkürlich, zumal kaum ausreichend Zeit zur Verfügung stehen dürfte, all jene Radioprogramme wirklich einmal gründlich zu analysieren und zudem nicht jeder Sender auch ein Spartenkanal ist.
Im täglichen Betrieb gab es ansonsten nur die üblichen Probleme der schwankenden Erreichbarkeit einzelner Stationen. Leider war in einem Fall auch die originale Apple-Liste nicht mehr zu erreichen, so dass der Lieblingssender des Verfassers dieses Beitrags erst wieder nach der kompletten Deinstallation von iRADIOmast aufrufbar wurde. Dies wäre bei Speicherung bevorzugter Stationen in einer eigenen Wiedergabeliste natürlich kein Problem gewesen – eine Möglichkeit, die iTunes ja schon immer bot. Gestört hat auch der Umstand, dass die Deinstallation nicht wirklich sauber vonstatten ging und es aufgrund verwaister Einträge in der NetInfo-Datenbank zu Fehlermeldungen im Systemprotokoll kam, die zwar nicht schädlich, doch aber unschön waren.
Fazit
Wer Radio hören will, bis die Ohren bluten, wird mit iRADIOmast regelrecht zugedröhnt. Die Auswahl ist gewaltig, die Einteilung hingegen oft nicht zutreffend. Eine Pflege durch eine freiwillige Anwendergemeinde ähnlich dem Wikipedia-Konzept wäre nachgeradezu ideal. Natürlich sind alle Sender der Liste auch auf anderen Wegen zu hören, bedürfen jedoch eigener Suchanstrengung. Die neuen Stationen würden dann auch nicht unter „Radio“ abgelegt, sondern landeten als Wiedergabeliste in der allgemeinen iTunes-Bibliothek. Die Bereitstellung und die Pflege der Senderliste machen denn auch schon den ganzen iRADIOmast-Mehrwert aus. Ob einem jener zusätzliche Komfort allerdings monatlich knappe fünf US-Dollar wert ist, scheint fraglich, zumal die Lieblingsstationen auch nach Verfall des Abos weitergehört werden können. Einfaches Ablegen des Senders in einer eigenen Wiedergabeliste reicht.
Produktname | iRADIOmast |
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Preis | 4,95 US-Dollar monatlich, einmalig drei Tage kostenlos |
Webseite | www.iradiomast.com |
Pro |
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Contra |
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Systemvoraussetzungen | Mac OS X 10.3.9, QuickTime 7.1.3, 500 MHz (G3/G4/G5 oder Intel), 256 MB RAM |
2,7befriedigend |
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