Die Auswahl an so genannten WYSIWYG-Applikationen ist für Code-Muffel nicht besonders groß. Die Spezies scheint auf der Mac-OS-X-Plattform irgendwie vom Aussterben bedroht zu sein. So ist nach der Fusion von Adobe und Macromedia sehr wahrscheinlich, dass entweder GoLive oder Dreamweaver dasselbe Schicksal wie die Dinosaurier ereilt. Dann wäre da noch Freeway, dessen Zielgruppe sich vom Überlebenden aus dem Hause Adobe abhebt. Erweitert man die Suche auf Open Source und Freeware, dann wird die Luft richtig dünn. Hier hält lediglich der Composer aus einst goldenen Netscape-Tagen die Fahne hoch in den Wind. Auf dessen Basis ist jetzt ein Ableger in der ersten Version erschienen, der nach eigenem Bekunden auf verschiedenen Plattformen mit Dreamweaver und Frontpage konkurrieren möchte.
Verwalten
Der Nvu Composer bietet seine Hilfe bei der Verwaltung Ihrer Homepage an. Ein integrierter FTP-Klient klinkt sich auf Wunsch in das entsprechende Homepageverzeichnis ein. Hierfür sind in der Seitenverwaltung unter „Seiten bearbeiten“ jene Angaben zu machen, die Sie ohnehin für den FTP-Upload Ihrer Homepage benötigen. Ein Doppelklick auf den entsprechenden Eintrag und die Webseite kann im laufenden Onlinebetrieb aktualisiert werden. Das ist sehr komfortabel, hat aber auch Nachteile. Zwar lässt sich in der programmeigenen Vorschau das Ergebnis sofort kontrollieren, der Test mit anderen Browsern ist aber nur im Live-Betrieb möglich. An ihm nehmen auch jene Internetnutzer teil, die zwischenzeitlich Ihre Homepage besuchen. Zu allem Überfluss liegt der gesamte Inhalt der Homepage nur auf dem Server des Webhosters bzw. Providers. Um nicht Besucher zu verärgern und im Interesse der Datensicherung sollten Sie die Seitenverwaltung ausschließlich offline nutzen. Da Nvu Composer über keinen Datenabgleich zwischen dem online gestellten und auf Ihrem Mac gesicherten Webinhalten verfügt, wird allerdings wie bisher ein separater FTP-Klient benötigt.
Bearbeiten
Dank Nvu Composer soll das Erstellen eigener Homepages ohne jegliche HTML-Kenntnisse möglich sein. Der „Was du siehst ist, was du bekommst“-Editor wird dem Anspruch im Grundsatz gerecht. Einsteiger bekommen ein einfach zu bedienendes und trotzdem leistungsfähiges Werkzeug geboten. Das Ausreizen der eigentlichen Ressourcen von HTML 4, XHTML 1 und CSS verlangt dem Anwender schon einige spezielle Kenntnisse ab. Woher sonst soll ein unbeleckter Homepagebauer wissen, wozu der CSS-Editor CaScadeS in Nvu Composer integriert ist und welche Aufgabe CSS überhaupt in einer Internetseite hat?
Erfreulich unkompliziert geht Nvu Composer mit Webseiten um, die nicht aus seiner eigenen Feder stammen. In den vorher veröffentlichten Versionen war das nicht ohne divenhaftes Gezicke möglich. Verbunden mit dem Hinweis auf einen unbekannten Fehler lehnt er die Bearbeitung von HTML-Seiten mit Frames ab.
Fazit
Nvu Composer ist ohne Frage eine Bereicherung unter den spärlich gesäten WYSIWYG-HTML-Editoren für Mac OS X. Das einfache Gestalten von ansprechenden Internetseiten ist mit ihm kein Problem. Für mehr Durchblick sorgt eine Seitenverwaltung, die bereits hochgeladene Webinhalte einschließen kann. Die Aussage der Macher, der Benutzer käme ohne HTML-Kenntnisse aus, ist allerdings etwas dick aufgetragen.
Ronald Puhle
Produktname | Nvu Composer |
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Hersteller | Linspire Inc. |
Preis | Open Source |
Webseite | www.nvu-composer.de |
Pro |
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Contra |
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Systemvoraussetzungen | keine |
2,3gut |
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