Wieso sollte eine Firewall (oder ein so genannter Paketfilter) auf Softwarebasis nicht direkt auf dem Computer laufen, der geschützt werden soll? Nun, gesetzt den Fall, es gibt auch nur eine einzige bekannte Lücke in Mac OS X, so lässt sich die Firewall als Prozess womöglich einfach beenden und versieht dadurch das Objekt der Begierde des unerwünschten Eindringlings mit einer sperrangelweit offenen Eintrittstür. Nichtsdestotrotz ist angesichts der Tatsache, dass für Privatpersonen der Einsatz eines getrennten Geräts ausschließlich als Firewall nur selten sinnvoll ist – funktionelle Multitalente sind zudem meist weniger kompliziert zu konfigurieren und verkabeln –, der zusätzliche Einsatz von Softwarelösungen wie NetBarrier X4 sehr empfehlenswert.
So ergänzen sich einerseits die in Routern meist integrierten Paketfilter mit den dahinter auf dem OS-X-Rechner laufenden Softwarelösungen und versehen andererseits ein beispielsweise zuhause wie unterwegs eingesetztes Laptop auch dann noch mit einem Mindestmaß an Schutz, wenn die stationäre Firewall mal nicht verfügbar ist. Selbstverständlich stellt sich die Frage, weshalb überhaupt eine Anwendung wie NetBarrier nötig sein soll, wo doch Mac OS X selbst schon eine Sicherheitslösung enthält (zu konfigurieren in den Systemeinstellungen unter „Sharing“ im Abschnitt „Firewall“). Während der Apple-eigene Ansatz vor allem auf einfachste Bedienung setzt, dabei jedoch komplexere Eindringlingsstrategien außer Acht lässt, berücksichtigt NetBarrier mittlerweile mehr oder weniger alles, mit dem ein privater Macintosh schlimmstenfalls konfrontiert werden könnte.
Intego ist mit Vorlage der aktuellen Version nun sichtlich darum bemüht, all die sicherheitstechnische Funktionsvielfalt auch für Laien noch einigermaßen überschaubar zu halten. So wurde gegenüber der letzten Version u. a. ein Assistent implementiert, der bei der Konfiguration an sich recht umständlicher Regeln helfen soll. Dieser leitet Schritt für Schritt durch den Prozess, einen bestimmten Dienst zu sperren. Natürlich wird dadurch nicht das grundsätzliche Verständnis über Ports, Paketarten und deren ankommende oder abgehende Richtung wettgemacht, hilft aber zumindest dabei, ein einigermaßen schnell individuell konfiguriertes Paketfilter-Regelwerk zu erstellen – versagt dann plötzlich eine bestimmte gewollte Verbindung ins Netz, sollte sich auch der Anlass dafür einfacher ermitteln lassen.
NetBarrier X4 gefällt auch nach wie vor mit dem Willen, eine umfassende Lösung für alle Sicherheitsanliegen darzustellen. So wurde der „Spyware“-Schutz gegenüber der letzten Version zwar abermals verfeinert, im Gegensatz zu LittleSnitch lassen sich aber immer noch keine konkreten IP-Adressen je Anwendung sperren, sondern lediglich bestimmte Ports. Wünschenswert wäre hier die Option, einem bestimmten Programm zwar zu erlauben, nichtsensible Daten zu unbedenklichen Servern zu übertragen, den Kontakt zu fragwürdigen IP-Adressen jedoch gänzlich zu verbieten – zum Kaufpreis von 72 Euro sollte NetBarrier X4 diese Funktionalität nicht missen lassen. Selbstverständlich kann der fragliche Server von NetBarrier X4 pauschal gesperrt werden, was jedoch nicht immer erwünscht sein dürfte.
Fazit
Integos jüngste NetBarrier-Auffrischung (derzeit noch nicht in Deutsch vorliegend) ist zunächst nur jenen bisherigen Anwendern nahe zu legen, die in Bälde auf einen Intel-Mac umsteigen. Die Neuerungen in Form von Menu Items und Dashboard Widgets, zeitlich begrenzten Regeln oder der Anzeige verfügbarer AirPort-Netze sind zwar nicht unerwünscht, keine aber wirklich zwingenden Erweiterungen. Neueinsteiger erhalten mit NetBarrier X4 den nach wie vor vollständigsten Software-Sicherheitsansatz für Mac OS X, auch wenn manche Bestandteile der Software unverändert eher dem Bereich optischer Spielereien zuzurechnen sind.
Produktname | NetBarrier X4 |
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Hersteller | Intego |
Preis | 72 Euro (Vollversion), 42 Euro (Upgrade von Vorversion) |
Webseite | www.intego.com/netbarrier |
Pro |
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Contra |
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Systemvoraussetzungen | Mac OS X |
2,3gut |
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