Eyephedrine

Ton in Grafik umzusetzen war schon lange vor WinAmp und iTunes möglich: Der Heimcomputer-Veteran und Llama-Fan Jeff Minter beeindruckte beispielsweise mit dem Lichtsynthesizer Trip-a-Tron auf dem Atari ST und ist auch für den derzeit beeindruckendsten Visualisierer, Neon (Xbox 360), verantwortlich. Der iTunes-Visualisierer lässt sich aber auch aufpeppen: Eyephedrine ist ein alternativer Visualisierer, der ab OS X 10.3 läuft und sich sowohl auf PowerPC- als auch Intel-Macs wohl fühlt.

Insgesamt enthält die Erweiterung über siebzig abwechslungsreiche Effekte. Da wird etwa eine Discokugel simuliert, ein Flug in ein Asteroidenfeld gewagt oder ein Feuerwerk nachgeahmt. Gerade letzteres gerät gegen Ende eines Songs zu einem beeindruckenden Farbmeer, welches selbst auf einem G4 erstaunlich flüssig bleibt. Zu den verrückteren Ideen im Effektangebot gehören eine Art 3D-Presse sowie ein Audiometer. Einige Effekte beziehen optional sogar die Covergrafiken aktiv mit ein.

Auffallend ist, dass sich Eyephedrine nur selten in der Farbwahl vergreift – so machen selbst die wilderen Effekte einen harmonischen Eindruck. In den Optionen kann eingestellt werden, ob ein neuer Effekt bei einem Trackwechsel, nach einer bestimmten Zeit oder gar nicht angezeigt werden soll. Letztere Option ist beispielsweise bei Vorführungen sinnvoll, wenn für eine Aufführung ein bestimmter Effekt gewünscht ist. Tastenkommandos versteht Eyephedrine auch: Mit N oder P wird der Effekt gewechselt und mit S ein Screenshot gemacht.

Fazit

Eyephedrine ist der derzeit wohl beeindruckendste Visualisierer für iTunes: Die Effekte sind sehr abwechslungsreich und benötigen keinen G5 oder Dual Core, um flüssig zu laufen. Für Vorführungen wäre es wünschenswert, wenn eine Art Wiedergabeliste für Effekte erstellt werden könnte.