Toast 9 Titanium

Wer sich wundert, warum die Blu-ray-Unter­stützung als Highlight-Funktion von Toast 9 angepriesen wird, den klärt ein genauerer Blick auf. Ermöglichte schon Toast 8 das Brennen von Daten auf eine Blu-ray-Disc, so ist es mit Toast 9 nun auch möglich, Video-Discs im Blu-ray-Format zu brennen, wenn man über ein entsprechendes Dritt­hersteller-Laufwerk verfügt. Ebenso können HD-DVDs erstellt werden, wobei diese Funktion nach der Entscheidung des DVD-Nachfolgeformat-Krieges quasi überflüssig geworden ist. Es sei denn, man hat bereits in ein HD-DVD-Gerät investiert. Nicht zu verachten ist darüber hinaus die Möglich­keit, hochauflösendes Videomaterial auch auf eine gewöhnliche DVD-R zu brennen, wobei hier natürlich nur recht knapper Speicherplatz zur Verfügung steht.

Leider ist für die Nutzung sämtlicher oben genannter Funktionen ein zusätzliches HD/BD-Plug-in notwendig, das nicht im Kauf­preis von Toast 9 inbegriffen ist und zusätzlich mit knapp 20 Euro zu Buche schlägt. Insofern können die Möglichkeiten, hochauflösendes Videomaterial als Blu-ray- oder HD-DVD-Disc zu brennen nur bedingt als neue Funktionen von Toast 9 ange­sehen werden. Kauft und installiert der Anwender das HD-Plug-in, erhält er zusätzlich 15 hochauflösende Themen zur angemessenen Menü-Gestaltung von HD-Discs. Die Themen installieren sich automatisch im üblichen „Menüstil“-Menü.

Der Weg zum Multimedia-Hub

Mit Versionsnummer neun ist Roxios Toast mehr denn je auf dem Weg weg von einem Brennprogramm hin zu einer Multimedia-Schnittstelle. Im Look-and-Feel einiger dieser neuen Funktionen fällt dabei besonders die Verwandtschaft zur TV-Software EyeTV ins Auge. So verfügt Toast 9 jetzt auch über einen Schnitteditor, um Videomaterial noch direkt im Brennprogramm zu bearbeiten. Die Handhabung der Funktion zur Videobearbeitung ist dabei wie von EyeTV gewohnt.

Außerdem verfügt Toast neun über eine weitere neue Funktion, die ebenfalls aus EyeTV 3 bekannt ist: Mit der Zusatzapplikation „Streamer“ bietet das Programm, eine Möglichkeit von unterwegs auf Video­material des heimischen Rechners zuzugreifen. Um das Programm zu nutzen, muss eine persönliche URL generiert und ein Passwort festgelegt werden. Das Hinzufügen von Videos funktioniert anschließend einfach über Ziehen & Ablegen. Zieht man ein Video auf die Oberfläche der Streamer-Applikation, so öffnet sich Toast 9, und das Filmmaterial wird in ein entsprechendes Format konvertiert. Im Test enttäuschte die Funktion. So konnten weder EyeTV-Videos konvertiert werden, noch ließen sich Videos einfach wieder entfernen.

Das Löschen einer Datei hatte zwar zur Folge, dass ein Verschieben in den Papierkorb angekündigt wurde, es passierte jedoch weiter nichts. Erst nach einem Neustart des Streamers war das Videomaterial ver­schwunden. Auch gestaltete sich der Zugriff auf das Videomaterial nicht unproble­matisch, da hierfür unter anderem einige Router-Konfigurationen vorgenommen werden mussten. Anwender im Roxio-Forum berichten zum Teil trotz entsprechender Router-Konfigurationen von Problemen mit der Streamer-Applikation.

Sonstiges

Die Mehrzahl der weiteren neuen Funktio­nen von Toast neun ist ebenfalls im Bereich des Betrachtens und der Bearbeitung von Videomaterial angesiedelt. So können nun zum Beispiel DVD-Kapitelmarkierungen bei der Konvertierung für den iPod oder andere portable Geräte übernommen werden, und eine neue Vorschaufunktion ermöglicht, einen Blick auf die Videoquali­tät bei bestimmten Einstellungen zur Kodie­rung von Filmmaterial zu werfen. Weiterhin mit im Lieferumfang von Toast enthalten sind die Zusatzapplikationen CD Spin Doctor, Disc Cover und DiscCatalogMaker, die eben­falls jeweils mit neuen Funktionen aufwar­ten können. CD Spin Doctor beispielsweise kann nun auch zur Aufzeichnung von Inter­netradio genutzt werden.

Fazit

Toast 9 kann nach wie vor mit einem her­vorragenden Funktionsumfang aufwarten, der weit über das Brennen von CDs und DVDs hinausgeht. Einige der neuen Funk­tionen sind äußerst sinnvoll und stellen eine Bereicherung zum Vorgänger dar. Insgesamt enttäuscht der Versionssprung jedoch, da gerade viele der „Key Features“ nicht überzeugen wollen. Für die Erstellung hochauflösender Video-Discs ist ein zusätzliches Plug-in notwendig und die neue Streamer-Applikation funktionierte im Test nicht einwandfrei. Anwendern, die Toast bisher nicht besitzen, ist das Programm dennoch zu empfehlen. Anwender, die mit Toast 8 zufrieden sind, sollten sich überlegen, ob Ihnen die neuen Funktionen das kostenpflichtige Update wert sind. Es schlägt mit 80 Euro zu Buche.