Bequemlichkeit

Werkzeugleisten sind eine feine Sache, aber meistens auf einen bestimmten Funktionsbereich beschränkt. Wer nur ein, zwei Funktionen aus jeder Leiste benutzt, verbaut sich bei dem mit Paletten nicht unbedingt sparsamen XPress viel Platz. Ordnung schafft XPert Toolbars, welches über das Bearbeiten-Menü aufgerufen wird und das Erstellen eigener Werkzeugleisten erlaubt. Diese Werkzeugleisten müssen sich dann auch nicht an irgendwelche Grenzen halten – die ovale Textbox landet dann eben neben der Schaltfläche zum Seitenblättern. Mit Unterteilern können die Funktionsblöcke sauber voneinander getrennt werden, die Größe der Schaltflächen ist in Grenzen festlegbar. Eingeblendet wird die neue Werkzeugleiste, welche sich übrigens auch im- und exportieren lässt, im Fenstermenü.

Die definitive Suchen-/Ersetzfunktion, die nichts mit Text an sich zu tun hat, ist FindChange. FindChange erlaubt die Suche nach Objekten und geht dabei sehr detailliert vor – es findet beispielsweise alle rechteckigen Kästen mit 45 Grad Drehung oder Rahmen mit roter Füllung und 68 Prozent Transparenz. Alle Suchparameter können auch durch neue Werte ersetzt werden, und da dies über die Tabs verteilt sehr umfangreich werden kann, fasst die XTension im Summary-Bereich alle Such- und Ersetzangaben zusammen. Einziger Kritikpunkt an der XTension: Eine Bereichs- oder unscharfe Suche ist nicht möglich.

Informationen über eine Grafik gibt ImageInfo aus, und je nach Format hat die XTension mehr oder weniger viel über das Bild zu verraten. Im Palettenmenü kann das Bild mit der „Greek“-Funktion durch einen gerasterten Platz­halter ersetzt werden, ein Klick auf diesen Platzhalter zeigt das ursprüngliche Bild an. Diese Funktion dient hauptsächlich dazu, bei sehr grafikintensiven Projekten die Darstellungsgeschwindigkeit zu erhöhen.

Unterbezahlt, aber trotzdem glücklich, ist die Pilot-Palette. Diese stellt alle Seiten eines Quark-Projekts als Miniaturen (Thumbnails) dar. Von der Palette aus kann jeder Bereich durch Ziehen des Rahmens aufgerufen werden.

Eine einfache Möglichkeit, Textkästen und -pfade zu verketten und voneinander zu lösen, bietet Text Link. Es reicht jeweils ein Mausklick, aber die Palette bietet noch weitere Funktionen, um beispielsweise aus verketteten Objekten ein Duplikat anzufertigen – ohne Verkettung.

Jedes neue Objekt liegt auf einer eigenen Ebene, was bei aufwändigen Layoutkompositionen das Auswählen etwas mühselig macht. Mit den XPert Layers werden Objekte auf einer bestimmten Ebene abgelegt – fortan wird dann auf den gewünschten Ebenen gearbeitet, die zu Ebenengruppen (Viewgroups) zusammengefast werden können. Die Objekthierarchie lässt sich direkt in der XTension verändern, und die Ebenengruppen sind per Mausklick als Ganzes ausblendbar, was den Blick auf andere Objekte freigibt. XPert Layers ist mit Ebenen von anderen XTensions (QX Layers, Scitext Layers, ex Layers, Layer IT!) kompatibel und kann sie in Ebenengruppen umwandeln.

Formatierung

Stilberatung für XPress: Mit den XPert ItemStyles werden verschiedene Attribute wie Farbe und Linienbreite zu einem Stil zusammengefasst, welcher sich dann nicht nur im aktuellen Dokument auf jedes Objekt anwenden lässt. Die XTension trennt die Bearbeitung und Erstellung von Stilen (im Bearbeiten-Menü) von der Palette (im Fenstermenü) und der Anzeige, auf welche Objekte der Stil angewendet wurde (im Utilities-Menü). ItemStyles hilft sehr beim Einhalten von Designvorgaben.

Die PageSets ähneln den ImageStyles, nur werden bei ihnen die die Layouteinstellungen, wie Rahmen und Anzahl der Spalten, in einem Set abgelegt. Die XTension verewigt sich im Dialog zum Erstellen eines neues Projekts und eines neues Layouts. Für den Export zuständig ist XPert Print, des entweder einen Bereich einer XPress-Seite oder mehrere Seiten als EPS-Datei sichert oder ausdruckt. Im Druckdialog kann die Auswahl noch einer Feinjustierung unterzogen werden.

Fazit

Obwohl die Bedienung an manchen Stellen etwas moderner ausfallen könnte, sind die XPert Tools Pro für jeden QuarkXPress-Anwender empfehlenswert. Sie bieten kleine Funktionen, die in der Praxis viele Mausklicks abnehmen können. Dass Quark die Tools kostenlos verteilt, macht sie natürlich besonders attraktiv, und bei der gebotenen Vielfalt sollte eigentlich für jeden Anwender etwas dabei sein.

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