PulpMotion Advanced

Dazu passende Funktionen bietet schon iPhoto, aber Alternativen wie FotoMagico und eben auch PulpMotion erlauben dem Anwender eine größere Kontrolle, welche Aufnahme wann gezeigt wird.

Für Fortgeschrittene

Während die „Advanced“-Version von Comic Life größere Veränderungen an der Benutzeroberfl äche bietet, bleibt in PulpMotion alles weitgehend beim Alten: Nach der Auswahl des Themas werden die gewünschten Fotos und Videos auf den unteren Bereich gezogen und können dann sofort als Präsentation abgespielt werden. Das Thema gilt immer global und bestimmt gleichzeitig den Übergangseffekt. Dabei bietet die Advanced ein verbessertes Taktgefühl: Es lässt sich nun recht einfach eine Anzeigedauer für die Fotos selbst setzen. Die Zeitlinie spiegelt das jedoch nicht wieder, dort nimmt jedes Element der Animation den gleichen Platz ein. Echtes Feintuning erfolgt dann im Editor: Dort kann aus einem Video ein bestimmter Bereich herausgepickt und die Lautstärke der Tonspur verändert werden. Letztere gibt es bei Fotos natürlich nicht, dafür bietet PulpMotion Advanced zwei Spuren für den Ton an. Die erste ist für Kommentar und Effekte gedacht, die zweite für Musik. Es darf nun mehr als ein Song in der Präsentation vorkommen, in der Zeitlinie wird direkt festgelegt, wie lange die Audiodatei abgespielt werden soll.

Sehenswürdigkeiten einmal anders

Zwar sehen sie deshalb nicht unbedingt schärfer aus, aber schon die Bilder einer einfachen Digitalkamera bieten eine höhere Aufl ösung als der HDTV-Standard. Das ermöglicht dem Fotografen auch, einzelne Teile des Fotos zu vergrößern, ohne dass es zu verschwommen wird. In PulpMotion Advanced heißt diese Funktion „Regions of Interest“. Interessante Bereiche werden hierzu vom Anwender markiert und betitelt. In der späteren Präsentation erscheint dann erst die große und dann die kleineren Aufnahmen, so, als hätte der Fotograf noch ein paar zusätzliche Fotos gemacht. Das große Bild ist dann der Hintergrund für die kleinen Fotos. Diese Funktion erlaubt nicht nur, die Präsentation auch mit wenig Material etwas in die Länge zu ziehen, sondern ist ein gutes Mittel, um eine interessante Aufnahme weiter hervorzuheben. Bei Gruppenfotos lässt sich beispielsweise auf diese Weise jedes Mitglied einmal kurz vorstellen. Diese vielleicht größte Änderung im Vergleich zur Standardversion kommt allerdings mit einer Einschränkung: Das gewählte Thema muss sie auch unterstützen. Das tun derzeit nur vier Themen, und auch wenn es bei dem Rest zum Teil nicht sinnvoll integrierbar wäre, ist die geringe Auswahl ein Wermutstropfen.

Fazit

Keine Revolution, sondern nur eine Evolution, und die im Vergleich zur regulären Version erweiterten oder neu hinzugekommenen Funktionen hätten auch gut in PulpMotion 2.0 einfl ießen können. Die Chance, stärkere Änderungen am Konzept vorzunehmen, hat Aquafadas nicht genutzt, anders als beispielsweise die Kollegen von paniq mit ihrem Comic Life Magiq. Das größte Problem von PulpMotion Advanced ist aber der Preis: Zwar hat die Anwendung nichts von ihren Qualitäten eingebüßt, rechtfertigt aber nicht den gegenüber der regulären Version mehr als doppelt so hohen Preis. Die detaillierteren Medienbearbeitungsfunktionen sind nett, könnten aber intuitiver zu bedienen sein, und es wäre schön, wenn bereits in der Zeitlinie mit der Maus grob die Längen festgelegt werden könnten. Die Wertung ist daher auch im Verhältnis zur normalen Version zu sehen. Außerdem hätte Aquafadas gut getan, mit der Veröffentlichung zu warten, bis mehr als vier Themen fertig wären, welche die „Regions of Interest“ unterstützen.