Pixel 1.0

Wie kann ein Grafikprogramm viele Kunden finden, wenn keine große Firma wie Adobe dahinter steckt? Ganz einfach: Sie wird einfach für so ziemlich jedes moderne Betriebssystem angeboten.Im Falle von Pixel sind es unter anderem Zeta/BeOS, MorphOS, QNX, der OS/2-Nachfolger eComStation und SkyOS, die beglückt werden. Natürlich werden auch die großen drei (Windows, OS X, Linux) unterstützt und alle Versionen bieten die gleichen Funktionen.

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Dass diese Plattformunabhängigkeit Auswirkungen auf das Aussehen hat, wird nach dem Start deutlich, denn die Fensterelemente der Paletten sehen aus wie bei Windows Vista. Im Settings-Menü gibt es verschiedene Themen zur Auswahl, die sich größtenteils an Windows orientieren – aber auch ein Aqua-Thema ist dabei. Das leicht ungewöhnliche Aussehen ist dann aber auch das einzige irritierende Detail: Die Menüs sind da, wo sie hingehören, und die Tastenkürzel entsprechen dem Mac-Standard.

Komplex

Pixel ist eine erstaunlich komplexe Anwendung, die sich, wie so viele Bildbearbeitungen, an Photoshop orientiert. Wer mit Adobes Grafik-Primus gearbeitet hat, wird viele Funktionen an der gleichen Stelle finden. Eine eigene Funktion sind hingegen die Workspaces, von denen es neun gibt, die helfen sollen, die Fensterflut etwas einzudämmen. Alle Programmfenster können nur innerhalb des großen, skalierbaren Pixel-Fensters verschoben werden.

Die Werkzeugpalette bietet alle Standardwerkzeuge und auch einiges, was sich nicht in jedes Shareware-Malprogramm verirrt. Dazu gehört beispielsweise der Kopierstempel: Quellbereich mit der rechten Maustaste auswählen und dann den Bildbereich kopieren. Stift, Pinsel und Sprühdose unterstützen Muster und Werkzeugspitzen, Letztere mit Dynamik, damit nicht jedes Blatt gleich aussieht. Werkzeugparameter werden grundsätzlich in einer kleinen Leiste unter dem Fenstertitel eingestellt.

Unerlässlich für jede komplexe Bildkomposition sind Ebenen. Pixel unterstützt diese, bietet verschiedene Blendmethoden, Ebenenmasken, Live-Effekte, Füllebenen und Ebenensets.

Web 0.2

Die wesentlichen Web-Werkzeuge sind in einer eigenen Palette namens Web tools zusammengefasst. Über das Optimize-Register lässt sich das Bild vor dem Sichern für verschiedene Bildformate optimieren. Bei JPEG-Dateien geschieht dies in der Regel mit dem Qualitätsschieber, Original und optimierte Version erscheinen Seite an Seite, inklusive einer Angabe der erwarteten Dateigröße. Außerdem kann die Grafik für den Einsatz als Image Map vorbereitet werden. Wird ein Bild geöffnet, welches vom Dateinamen her Teil einer Bildersequenz ist, bietet das Programm an, auch die restlichen Dateien zu öffnen und daraus eine Animation zu machen. Das Speichern einer Animation gelang im Test jedoch nicht, und die Hilfefunktion ist nicht gerade die ausführlichste.

Ohne Probleme arbeiten hingegen die Filter. Da Pixel plattformunabhängig entworfen wurde, ist es nicht verwunderlich, dass die CoreImage-Filter fehlen. Dennoch ist einiges vorhanden, von verschiedenen Weichzeichnern bis zum Lens Flare. Jeder Filter bietet einen eigenen Dialog mit Vorschau und Parametern, wobei Erstere nicht immer das widerspiegelt, was am Ende auch herauskommt.

Bekannte Menüpunkte auch im Image-Menü: Gradationskurven, Bildskalierung, Histogramm, Kanalmixer, verschiedene Farbräume und einiges mehr. Einige automatische Korrekturfunktionen nehmen jenen die Arbeit ab, die nicht gerne minutenlang an Einstellungen tüfteln. Wer in den Einstellungen die normale Mac-Dateiauswahl aktiviert, muss auf die Auswahl des Dateityps verzichten – das Dateiformat wird dann anhand der Endung festgelegt.

Fazit

Pixel bedient sich wesentlich angenehmer als GIMP, aber hat genug eigene Macken. Das Programm reagiert beispielsweise ziemlich empfindlich, wenn mit dem Notebook-Trackpad gezoomt wird. Auch das Aqua-Thema in der Anwendung ist immer wieder für ein paar Darstellungsfehler gut. Die Funktionsvielfalt ist bereits in der Version 1.0 beeindruckend.

Testergebnis
ProduktnamePixel 1.0
HerstellerPavel Kanzelsberger
Preis38 US-Dollar
Webseitewww.kanzelsberger.com
SystemvoraussetzungenMac OS X 10.4
Bewertung
2,7befriedigend

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