Live Interior 3D

Programme zum Gestalten der Inneneinrichtung gibt es für den Mac einige, Live Interior 3D richtet sich jedoch, wie Interiors von Microspot, hauptsächlich an Heimanwender. Beim Download gibt es die Qual der Wahl zwischen zwei Versionen, die sich nur in der Anzahl der mitgelieferten Einrichtungsgegenstände unterscheiden. Beim Kauf wird dieser Unterschied nicht gemacht, die Seriennummer gilt für beide Versionen.

Möbel in 3D …

… doch zunächst startet das Programm mit einem Assistenten. Dieser stellt einige Räume mit bereits vorhandener Inneneinrichtung zur Verfügung, aber auch Ein-, Zwei- und Dreizimmer-Wohnungen. Da die Navigationen in solchen komplexen Gebäuden relativ schwierig ist, empfiehlt sich hier die Platzierung von Kameras, zwischen denen dann später im Inspektor umgeschaltet wird. Etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass beim Ziehen eines Möbelstücks in das Ansichtsfenster lediglich ein Symbol gezogen wird, welches die spätere Größe des Objektes nicht wiedergibt.

Die Objektauswahl ist groß, aber das reicht natürlich nicht, zumal die Bearbeitungsmöglichkeiten in Live Interior sich im Wesentlichen im Zuweisen von Texturen und Skalieren erschöpfen. Als zusätzliche Quelle dient das Google 3D Warehouse: Da es draußen sehr karg aussieht, wird eben der Eifelturm vor die Haustür verlegt und der Freedom Tower gleich daneben platziert – es gibt allerdings auch sinnvolle Modelle bei Google, nur die Qualität schwankt stark. Die Einrichtungsgegenstände sind in Kategorien geordnet und können in einer 3D-Vorschau von allen Seiten betrachtet werden.

Das Glas-Sofa

Richtig schick wird es erst in der 3D-Ansicht, und es lässt sich einiges dazuschalten, um den Rechner ins Schwitzen zu bringen. Realistische Beleuchtung mit Lichteinfall durch die Fenster und Schattenwurf der Objekte sorgen für hübsche Standbilder. In der Bewegung kann das Programm auf eine etwas vereinfachte Ansicht umschalten. Wenig komfortabel ist das Platzieren von Möbeln in der 3D-Ansicht, und da weder Gravitation noch ein fester Aggregatzustand zu existieren scheinen, kann das Sofa an die Wand genagelt werden oder halb aus dem Haus herausschauen. Bisher sind übrigens nur eingeschossige Wohnungen möglich.

Natürlich bietet Live Interior auch einen Inspektor, der die Materialen (unter anderem Holz, Stein, Glas) enthält. Vor diesen ist kein Objekt sicher – einfach das Material auf das Objekt ziehen und schon wird aus dem Leder- ein Glassofa. Außerdem erfolgt im Inspektor die Feinjustierung, um fliegende Möbelstücke zur Landung zu zwingen. Die Option „Wände beachten“ sorgt lediglich dafür, dass man nicht mehr durch Wände gehen kann, die Gegenstände halten sich nicht daran.

Für die richtige Lichtstimmung sorgt die Wahl der Tageszeit und der Lichtfarbe der Wohnungslampen.

Live Interior 3D unterstützt den 3D-Objektexport in den Formaten 3D Studio, SketchUp und Ogre-XML. Außerdem kann der 2D-Plan und ein Bildschirmfoto der aktuellen 3D-Ansicht gesichert werden.

Fazit

Die Handhabung der Objekte könnte einfacher gelöst werden, sei es beim Platzieren oder Skalieren der Möbelstücke. Außerdem sollte das Haus auch in die Höhe wachsen können, oder zumindest sollte das Programm verschiedene Treppen im Angebot haben. Dennoch ist Live Interior 3D einfach genug zu bedienen, um die eigene Zimmereinrichtung zu planen – wenn jetzt noch die Möbelhäuser verpflichtet werden würden zu einem echten auch ein digitales Möbelstück zu liefern …