Eovia ist in Sachen 3D kein Unbekannter. Zur Produktpalette gehören u. a. das Animationsprogramm Carrara und der 3D-Modeller Amapi. Außerdem repräsentieren die Franzosen in Europa die US-amerikanischen Firmen DAZ (Bryce) und Pandromeda (MojoWorld). Der neuste Streich nennt sich Hexagon und ist ein Polygon-Modeller. Eigentlich verfügt man bei Eovia mit dem bereits erwähnten Amapi über ein Programm, um 3D-Modelle zu erstellen. Mit Hexagon will Eovia jene Kreative ansprechen, die auf möglichst einfachem Weg anspruchsvolle Objekte erstellen wollen.
Oberfläche
Die Benutzeroberfläche ist klar strukturiert und übersichtlich. Was sich bisher in Sachen Programmbedienung bei Eovia bewährt hat, findet auch im mausgrauen Hexagon Einzug. Panels, die sich um die Hauptbühne herum anordnen, bieten den nötigen Stauraum für Werkzeuge, Materialauswahl und Einstellungen. Ein Klick auf den virtuellen Türgriff und die Ablage verschwindet aus dem Sichtfeld. Das schafft Platz für die eigentliche Arbeitsfläche. Sind letztlich alle Panels versenkt, ziert nur noch die Menüleiste das Programmfenster. Zusammen mit dem Tutorial ist der Einstieg in Hexagon kinderleicht, und es zeichnen sich schnell erste Ergebnisse ab. Allerdings ist Bedingung, dass eine englische oder französische Menüführung inkl. Handbuch für den Benutzer kein Hindernis darstellt.
Einfach und deshalb gut
Alles an Hexagon ist auf die Hauptaufgabe, 3D-Modelle zu erstellen, ausgerichtet. Um ans Ziel zu gelangen, bedient man sich so genannter Unterteilungsflächen (Subdivision Surfaces). Für den Anwender bedeutet das, ein aus Polygonen bestehendes Modell über Manipulationen der Oberfläche in die gewünschte Form zu bringen. Um ein möglichst weites Spektrum der Formveränderungen zu gewährleisten, bietet Hexagon eine Vielzahl an Auswahlkriterien und spezialisierten Werkzeugen an. So können Flächen unterschiedlich in der Perspektive verschoben oder Punkte mit einem Greifer aus dem Gitter herausgezogen werden. Die Oberfläche folgt wie eine superelastische Haut jeder Mausbewegung. Ist die selektierte Teilfläche zu groß, kann sie mit ein paar Mausklicks nach eigenen Vorstellungen zusätzlich unterteilt werden. Die Arbeit am Bildschirm lässt sich mit dem intuitiven Spiel mit Knetmasse vergleichen. Alle anderen Aspekte, die in der 3D-Welt eine Rolle spielen, finden in Hexagon wenig oder keine Berücksichtigung. So suchen Sie z. B. aufwändige Materialen und Texturen vergebens. Die Aufgabe muss jenes Programm übernehmen, in dem Sie beispielsweise später Ihr Objekt zu einer Szene zusammenfügen. Ein paar farbliche Akzente zur besseren Unterscheidung der Objekte sind aber schon möglich. Ganz verzichtet wurde auf das Rendern. Die unterschiedliche Objektdarstellung vom Drahtgitter bis zum erwähnten Oberflächenmaterial ist die einzige Vorschauoption.
Im- und Export
Eovia sieht seinen Neuling als konsequente Ergänzung der bestehenden Produktpalette. So erlaubt Hexagon neben dem Import von WaveFront Obj (*.obj), 3D Studio (*.3ds) und ein paar weiteren Formaten auch das hauseigene Amapi 3D (*.a3d). Bei der Dateiausgabe kommt das Carrara-Format hinzu. Bisher wird in Carrara Pro der aufwändigere Amapi-Designer mitgeliefert. Wer von ihm und seinen umfangreichen Möglichkeiten förmlich erschlagen wurde, dem wird nunmehr mit Hexagon eine gelungene Alternative geboten.
Fazit
Hexagon tritt den Beweis an, dass sich in einem 3D-Modeller einfache Bedienung mit professionellen Resultaten kombinieren lässt. Ohne irgendwelche Umwege formen Sie aus einer geometrischen Urmasse Kreaturen oder Maschinen, um sie anschließend in einem geeigneten 3D-Programm zum Gesamtwerk zu vereinen. Ein gewisser Spaßfaktor bei der Arbeit mit Hexagon lässt sich, nicht zuletzt wegen der unkomplizierten Handhabung, nicht leugnen. Die Einfachheit im Umgang mit den Polygonen und Flächen ist die eine Sache. Erst die Übung macht aber auch hier den Meister.
Ronald Puhle
Produktname | Eovia Hexagon |
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Hersteller | Eovia |
Preis | 250 Euro |
Webseite | www.eovia.com |
Pro |
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Contra |
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Systemvoraussetzungen | keine |
1,5sehr gut |
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