Kurz nachdem Mac OS X 10.4 erschien, wurden bereits die ersten neuen Grafikprogramme veröffentlicht. Diese setzten noch stark auf die Core-Image-Bildeffekte, vernachlässigten aber dafür die eigentlichen Bearbeitungsfunktionen. In Acorn gibt es diese Effekte zwar auch, aber in erster Linie ist es eine Bildbearbeitung für Einsteiger, und die Effekte sind nur ein Teil des Programms.
Reduziert
Wird ein Bild mit Acorn geöffnet, fällt zunächst auf, wie aufgeräumt das ganze Programm aussieht. Im Fenster gibt es weder Lineal noch Werkzeugleiste, einzig eine Statusleiste am unteren Fensterrand gibt es, mit ihr wird die Ausschnittsvergrößerung eingestellt. Die freischwebende Werkzeugpalette ist ungewöhnlich breit, da sie die Werkzeugoptionen gleich mitintegriert. Die Werkzeugnamen stehen in englischer Sprache in einer Liste, bei einigen Werkzeug (Verschieben, Form) kann die genaue Variante in den Optionen festgelegt werden. So gibt es natürlich auch in Acorn den Zauberstab oder das Beschneiden-Werkzeug.
Für Werkzeuge wie die Formen legt das Programm automatisch eine neue Ebene an. Die Ebenenverwaltung ist bereits in der ersten Version gelungen. Ebenen können beliebig angeordnet, gedreht und miteinander verschmolzen werden. Die Überblendmethoden werden Photoshop-Anwendern bekannt vorkommen – Abdunkeln, Sättigung, Farbe und andere gibt es auch im ungleich größeren Bildbearbeitungspaket.
Tiger steigt auf Eichel-Kost um
Zwar verfügt Acorn leider nicht über einen direkten Zugriff auf die iPhoto-Bibliothek, aber kann dafür Bilder von der iSight aufnehmen und als neue Ebene oder neues Bild einfügen. Sogar eine Bildschirmfoto-Funktion bietet die Anwendung, welche sich von der des Systems vor allem dadurch unterscheidet, dass sie die Größe in Pixel in einem kleinen Kasten angibt.
Die Effektbibliothek ist erwartungsgemäß gut gefüllt. Alle Filter werden von Core Image gestellt, sind in Kategorien geordnet und sehr schnell berechnet. Das Hauptfenster dient gleichzeitig zur Vorschau. Eine Überraschung gibt es in den Dialogen zu den Filtern, denn diese sind für Effektketten konzipiert. Es kann also nach dem Weichzeichnen sofort ein Verfremdungseffekt angewendet werden. Die einzelnen Elemente der Kette können beliebig ihre Position tauschen, durch die Kombination sind vielfältige Ergebnisse denkbar. Natürlich bietet auch jeder Effekt für sich Einstellungen.
Nicht im Filtermenü zu finden sind die Farbkontrollen, mit denen Sättigung, Helligkeit und Kontrast eingestellt werden. Besonders gut arbeitet es sich im Vollbildmodus, in dem nur die Statuszeile sowie die Werkzeugpalette zu sehen sind. Zusammen mit einem drucksensitivem Grafiktablett ist dort ein sehr angenehmes Arbeiten möglich. Bereits mit der Version 1.0.1 verbessert wurde die Exportfunktion: Die Qualität von JPEG-Bildern ist einstellbar, die anderen unterstützten Formate (BMP, GIF, PNG, TIFF) müssen ohne Optionen auskommen.
Fazit
Acorn ist ideal geeignet für kleinere Bildbearbeitungen. Niemand sollte erwarten, mit dem Programm komplexe Fotobearbeitungen durchzuführen, aber für viele Anwendungsbereiche ist es ausreichend ausgestattet. In Kürze wird Acorn durch Pixelmator Konkurrenz bekommen, ein Grafikprogramm, welches sich noch stärker an Photoshop orientiert. Die mehr effektorientierten Konkurrenten lässt Acorn bereits hinter sich.
Produktname | Acorn 1.0.1 |
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Hersteller | Flying Meat |
Preis | 39.95 US-Dollar |
Webseite | www.flyingmeat.com/acorn |
Systemvoraussetzungen | Mac OS X 10.4 |
1,9gut |
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