Native Instruments Guitar Rig 2

Eine Gitarrenaufnahme mit dem Computer waren bis vor einem Jahr immer eine Sache, die eines etwas größeren technischen Aufwandes bedurfte. Seit Native Instruments vor einem Jahr Guitar Rig auf den Markt gebracht hat, hat sich einiges verändert. Jetzt ist der zweite Teil der Guitar-Rig-Reihe auf den Markt gekommen und verspricht der Lösung dieses Problems noch näher zu kommen. Rig Kontrol 2 – Fußschalter und noch so einiges mehr

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Die wohl größte Neuerung von Guitar Rig 2 ist die völlig überarbeitete Version des Rig Kontrol 2. Während es in der ersten Version “nur” ein Fußschalter war, und man noch eine zusätzliche Soundkarte brauchte, um Gitarre oder Bass im Computer aufzunehmen, spendiert uns Native Instruments mit dem Rig Kontrol 2 eine Komplettlösung, die es in sich hat. In dem äußerst solide verarbeiteten Tretschalter aus Metall, der auch ohne Probleme mal ein wüstes Konzert übersteht, verbirgt sich jetzt auch eine USB-2-Soundkarte mit zwei Monokanälen inklusive separatem Gainregler, einem Gitarrenvorverstärker und einer DI-Box – ein immenser Vorteil, denn mit dieser Out-of-the-Box Lösung braucht es nichts anderes mehr, um direkt loslegen zu können.

Auf Grund der zu geringen Auflösung des MIDI-Protokolls kann Rig Kontrol 2 leider nicht als MIDI-Fernsteuerung für andere Anwendungen dienen, sondern kommuniziert direkt über die VST-Schnitstelle. Jedoch ist es problemlos möglich weitere Midicontroller durch das Rig Kontrol 2 durchzuschleifen, um auf noch mehr Parameter Zugriff zu haben. Im Test zeigt sich, dass das Rig Kontrol 2 einwandfrei arbeitet. Zwar gab es zu Anfang unter Mac O SX 10.4 ein paar Latenzprobleme und ab und an einen Knackser. Aber das ist inzwischen durch ein Update behoben.

Die einzigen Minuspunkte, die mir persönlich aufgefallen sind, ist zum einen die Tatsache, dass das Pedal für meinen Geschmack etwas zu leichtgängig ist – über ein bisschen mehr Widerstand hätte ich mich sehr gefreut, so bedarf es doch einiger Gewöhnungszeit, um nicht über das Ziel hinauszuschießen. Zum anderen ist jedoch der Schalter, der sich unter dem Pedal befinden, etwas zu schwergängig. Man muss schon mit einiger Wucht aufs Pedal treten, um ihn auszulösen: Was Live vielleicht nicht so ein Problem darstellt, ist in einer ruhigen Aufnahmesession im Studio – gerade wenn man sitzt – eher schwer zu bewältigen. Dennoch hat das eher mit persönlichen Präferenzen zu tun, als mit einem Fehler von Seiten der Hardware.

Ok let’s play – die neuen Module

Gleich vier neue Verstärkersimulationen gesellen sich in der neuen Version 2 zu den schon vorhandenen vier aus Guitar Rig 1: Eine Marshall-Emulation für den amtlichen Rock- und Punk-Klang, eine Fender-Bassman-Simulation, die eher in Richtung 60er Rock und Blues geht, ein neuer Jazz-Amp und ein vollständiges Bass-Set-up, das dem Ampeg-SVT-Verstärker nachempfunden ist. Insgesamt macht das acht verschiedene Verstärker, plus 25 verschiedene Lautsprechersimulationen, die wiederum mit verschiedenen Mikrofonen und Mikrofonpositionierungen wiedergegeben werden können. Nicht nur neue Verstärker, sondern auch sieben neue Effektmodule sind bei Guitar Rig 2 mit an Bord. Angefangen von einem Noise-Reduction-Modul, das gerade bei externen Aufnahmen nicht zu verachten ist, über das hervorragende hauseigene Pro-52-Filter, das gerade durch seinen satten Klang zu überzeugen weiß, bis hin zu einem neuen Kompressormodul, das das alte Röhrenmodell ergänzt und über einen weicheren und runderen Klang verfügt und sich gut in das neue Bass-Set-up einpasst.

Darüber hinaus befindet sich mit dem Crossover-Mix-Modul eine Art Frequenzweiche, mit der man das Signal in zwei Frequenzbänder aufsplittet, zwischen denen stufenlos hin- und hergeschaltet werden kann, in der Riege der Neuerungen. Ebenfalls neu sind zwei Wah-Wah-Effekte, zum ersten ein Autofilter, also ein automatisches frequenzabhängiges Wah-Wah und eine Cry-Baby-Wah-Wah-Emulation. Das ganz große Kino der neuen Effekte ist mit Sicherheit das Looppedal, mit dem man bis zu 99 verschiedene Loops übereinander schichten kann. Diese Loops sind aber nicht flüchtig und verschwinden nach dem Ausschalten wieder, sondern können als Audiodateien exportiert werden, wobei es beim Exportieren sogar möglich ist, entweder alle Loops einzeln oder als Summe zu exportieren – Benutzerfreundlichkeit Galore.

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