FireWire-Audio-Interface

t.c. electronic Konnekt Live

Neben Focusrite packt auch t.c. electronic ordentlich DSP-Power in sein Audio-Interface und bietet über die reine Signalwandlung hinaus weitere nützliche Effekte, ohne damit den Host-Rechner zusätzlich zu belasten.

Von   Uhr

Schon vor gut einem Jahr stellte der Hersteller t.c. electronic sein Edel-Interface Konnekt 24D vor. Jetzt schieben die Dänen eine für den Liveeinsatz optimierte Version nach, die ebenfalls mit jeder Menge DSP-Power protzt, sich aber mit einem robusten, bühnentauglichen Design sowie Phonoanschlüssen und RIAA-Entzerrung eher an den Wünschen und Bedürfnissen des Live-Musikers und DJs orientiert.

Design

Wie alle Interfaces der Konnekt-Serie steckt auch das Live in einem eine Höheneinheit großen Gehäuse mit halber Rackbreite. Das robuste Metallgehäuse bietet sicheren Schutz im rauen Bühnenalltag, und der griffige Gummiring um das Gerät gibt beispielsweise einem Notebook halt, das bequem auf dem Interface Platz findet. Die Bedienoberfläche des Konnekt Live wirkt strukturiert und aufgeräumt und mit ihrer schwarzen Front und roten LEDs besonders edel. Auf der Frontseite befinden sich die Anschlüsse der beiden hochwertigen Impact-Mikrofonvorverstärker mit Pad-Schalter und 48-Volt-Phantomspeisung.

In die Eingänge hat t.c.electronic eigens für Gitarren und Bässe optimierte Schaltungen integriert, die den spezifischen Klangcharakter der Instrumente erhalten, sodass auch die Aufnahme von hochohmigen Instrumenten problemlos möglich ist. Eine Besonderheit der Live-Version ist der beiliegende XLR-/Phono-Adapter mit Ground-Klemme und die integrierte RIAA-Entzerrung (RIAA 1964 und RIAA 1987), über die sich ein herkömmlicher Plattenspieler anschließen lässt.

Alle Line-Ein- und -ausgänge befinden sich auf der Rückseite des Gerätes, was  Kabelsalat vermeiden hilft. Neben den vier analogen symmetrischen Anschlüssen besitzt das Live eine koaxialen S-/PDIF-Schnittstelle, je einen optischen ADAT-Ein und -Ausgang sowie das obligatorische MIDI-Duo, sodass man das Interface gleichzeitig zum Anschluss eines Controllers oder zur Steuerung von externer Hardware verwenden kann.

Die Stromversorgung erfolgt bei Bedarf über die FireWire-Schnittstelle, über deren zweite Buchse sich mit Hilfe der TC-NEAR-Technologie bis zu vier Geräte kaskadieren lassen. Da Notebooks in der Regel nur eine vierpolige FireWire-Buchse besitzen, haben die Skandinavier auch ein externes Netzteil beigelegt. Zwei Kopfhörerbuchsen und ein analoger Lautstärkeregler runden den Leistungsumfang des Gerätes ab.

Wandler & Effekte

Im Konnekt Live werkelt mit dem AKM 4620 ein 24-Bit A-D-/D-A-Konverter mit 128fachem Oversampling und  unterstützten Samplingraten bis 192 kHz, wodurch hochauflösende Aufnahmen in Studioqualität möglich werden. Die hohe Sampling­rate geht allerdings auf Kosten der DSP-Leistung: Können bis 48 kHz noch beide DSP-Effekte genutzt werden, stehen bei 96 kHz nur noch einer und bei 192 kHz kein DSP-Effekt mehr zur Verfügung.

Ähnlich wie Focusrite im Saffire hat auch t.c. electronic einen DSP-Chip in sein Interface integriert und bietet mit „Fabric C live“ und „Fabrik R live“ zwei von der PowerCore-Plattform her bekannte Effekte an. Beide Algorithmen sind ­Bestandteil des Interfaces, können also auch im Stand-alone-Betrieb genutzt sowie editiert werden und basieren auf dem MINT-User-Interface (Meta Intuitive Navigation Technology), das komplexe Änderungen an Audiosignalen durch das einfache Verschieben von Symbolen ermöglicht. Der Fabrik C live besteht aus einem Vierband-EQ, einem Dreiband-Mastering-Kompressor sowie einem De-Esser. Fabric R live hingegen ist ein hochwertiges Hall-Plug-in mit neun verschiedenen Algorithmen. Mit enthalten sind außerdem ein Tuner, ein natives ResFilter sowie ein „Assimilator“ genannter Fingerprint-EQ, der die Frequenzkurve eines Tracks „lernen“ und auf einen anderen übertragen kann.

Eckdaten:
  • 24 Bit/192 kHz Samplingrate
  • speziell für Liveanwendungen konzipiert
  • zwei hochwertige Impact-Mikrofonvorverstärker
  • vier analoge symmetrische Ein- und Ausgänge
  • zwei Hi-Z-Gitarreneingänge
  • zwei Kopfhörerausgänge
  • 8 ADAT- und 2 S-/PDIF-Ein- und Ausgänge
  • MIDI-In/-Out
  • zwei integrierte DSP- sowie zwei native Effekte
  • Phonoanschlusskabel (Cinch/Ground auf XLR)
  • analoger Lautstärkeregler
  • bis zu vier Geräte kaskadierbar
  • WDM, ASIO und Core-Audio-Treiber
  • Total Recall
(Horizontal Scrollen, um die ganze Tabelle zu sehen)

Fazit

Technisch gesehen ist das Konnekt Live mit dem 24D identisch, beeindruckt also mit dem gleichen linearen Frequenzgang und den ausgewogenen rauscharmen Preamps. Neu hingegen sind – neben dem robusten Metallgehäuse – lediglich die RIAA-Entzerrung und die Impedanzwandlung mittels Phonoadapter, die jedoch kaum einen Aufschlag von 200 Euro rechtfertigen dürften. Das Highlight bleiben die beiden aus der PowerCore portierten DSP-Effekte, die aus jedem Laptop oder Desktop-Rechner ein professionelles Aufnahmewerkzeug machen. Die kann man allerdings auch im 24D haben.

Testergebnis
ProduktnameKonnekt Live
Herstellert.c.electronic
Preis761 €
Webseitewww.tcelectronic.com
Pro
  • analoge und digitale Schnittstellen
Contra
  • Mixer & DSP bei 192 kHz nicht verfügbar
Bewertung
2,3gut

Mehr zu diesen Themen:

Diskutiere mit!

Hier kannst du den Artikel "t.c. electronic Konnekt Live" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.

Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.