M-Audio Fast Track Ultra

Die Leistungsfähigkeit des USB-2.0-Standards scheint noch lange nicht ausgereizt, denn in M-Audios neuem 8x8-Interface drängen schon bis zu 16 Kanäle mit 96 kHz durch die dünne Leitung.

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Mit dem technischen Nachfolger des beliebten Fast Track Pro, dem Fast Track Ultra, hat sich M-Audio lange Zeit gelassen. Denn erstmals schießt der Hersteller sechs hochaufgelöste analoge plus zwei digitale Kanäle im Full-Duplex-Modus über eine schnelle USB-2.0-Verbindung zum Rechner und zurück. Klar, dass da nicht nur der integrierte DSP-Mixer, sondern auch die ASIO-, MME-/WDM- und Core-Audio-Treiber viel Feinarbeit erforderten.

Konzept

Auch bei kompakten Audiointerfaces ist der Trend zu hochauflösenden Samplingraten zu beobachten. Während  zweikanalige 96-kHz-Interfaces mittlerweile zum Studiostandard gehören, bringt M-Audio beim Fast Track Ultra das Kunststück fertig, gleich acht Kanäle in voller Auflösung und 24 Bit Wortbreite über eine einzige USB-Leitung zu übertragen. Es versteht sich von selbst, dass dafür USB 2.0 erforderlich ist. Aber auch am alten USB-1.1-Bus lässt sich das Ultra – wenn auch nur in Stereo und mit 48 kHz – noch betreiben. Nutzt man die USB-Verbindung auch für die Stromversorgung des Geräts, können ebenfalls nur zwei Kanäle plus S-/PDIF- und Kopfhöreranschluss genutzt werden. Will man hingegen alle Kanäle gleichzeitig betreiben, ist der Einsatz des mitgelieferten Netzteils erforderlich.

Mic-Anschlüsse

Rein optisch hat sich gegenüber dem Fast Track Pro nicht viel verändert, denn auch das Ultra steckt in einem stabilen Kunststoffgehäuse und besitzt frontseitig die Mikrofon-, rückseitig alle anderen analogen und digitalen Anschlüsse. Angenehm fallen sofort die sieben Pegelpotis auf, die sich extrem präzise einstellen lassen. Neu im Ultra sind die rauscharmen Mikrofonvorstufen, die aus M-Audios Oberklasse-Pre-Amp Octane stammen, und von denen das Interface gleich vier Stück mitbringt.

Die entsprechende Phantomspeisung wird durch einen kleinen Schalter an der Rückseite für alle vier Anschlüsse gemeinsam aktiviert. Um auch höhere Pegel mit der Eingangsstufe verarbeiten zu können, ist eine -20-dB-Pad-Schaltung vorhanden, die man durch Herausziehen der Pegelpotis ein- und ausschaltet. Zwei der Vorstufen sind mit XLR-/Klinken-Kombibuchsen ausgestattet, die sich wahlweise auch mit hochohmigen Instrumentsignalen beschicken lassen.

Line-Signale

An seiner Rückseite bietet das Interface je sechs analoge Line-Ein- und -Ausgänge als 6,3-Millimeter-Klinkenbuchsen, an die sich beliebige Analog-Hardware, beispielsweise externe Zuspieler, Synthesizer, Drumcomputer oder Mixer, anschließen lassen. Über die sechs Ausgangskanäle spricht man wahlweise weitere Hardware, einen kleinen Studiomixer, die PA-Anlage oder die Studiomonitore bis hin zu einer 5.1-Surround-Abhöre an. Für die Eingänge 1 und 2 stellt M-Audio je eine Insert-Buchse bereit. Über ein herkömmliches Y-Kabel kann der Anwender dort weitere analoge Hardware noch vor der A-D-Wandlung einschleifen und zur Bearbeitung von Klang und Dynamik nutzen.

Digitale Schnittstellen

In Interfaces dieser Klasse obligatorisch ist mittlerweile eine einfache MIDI-Schnittstelle, über die man Einspielkeyboards oder Trigger-Pads an den Rechner anschließen sowie externe MIDI-Hardware ansteuern oder Drumcomputer und Grooveboxen mittels Timecode zum internen Soft-Sequenzer synchronisieren kann. Auch die digitale S-/PDIF-Schnittstelle gehört zum Standard, die im Ultra zwei weitere unabhängig Kanäle bereitstellt.

DSP-Mixer

Um schon während der Aufnahme verschiedene Monitormischungen erstellen zu können, besitzt das Interface einen integrierten DSP-Mixer, MX Core genannt, der einzelne Signale auf beliebige Ausgänge routen kann. Zur Wahl stehen dafür die sechs Analogeingänge sowie die Digitalschnittstelle und die Computer-Rückführungen, die sich einzeln regeln lassen. Gesteuert wird das Ganze über das mit den Treibern installierte Control-Panel, in dem man zu den Grundeinstellungen auch einen der acht Effektalgorithmen aus Echo, Delay oder Reverb anwählen und den Signalen beimischen kann. Bis zu drei vorgegebene Effektparameter, die bereits bei der Aufnahme den Kopfhörermix verfeinern können, lassen sich einstellen.

Eckdaten
  • kompaktes USB-2.0-Interface
  • Unterstützung für 96 kHz bei 24 Bit
  • MX-Core-DSP-Mixer
  • acht digitale Effektalgorithmen
  • vier XLR-Mikrofoneingänge
  • Octane-Mic-Preamps
  • 48-Volt-Phantomspeisung
  • sechs analoge Ein- und Ausgänge
  • zwei analoge Eingangswege
  • 20-dB-Pad-Funktion
  • zwei regelbare Kopfhörerbuchsen
  • koaxiale S-/PDIF-Schnittstelle
  • USB-Buspower-Betrieb
  • kompatibel zu Pro Tools M-Powered
(Horizontal Scrollen, um die ganze Tabelle zu sehen)

Fazit

Technisch überzeugt das Fast Track Ultra mit gewohnt guter M-Audio-Qualität. Sein Frequenzgang begeistert durch äußerste Linearität und minimale Abweichungen von +0,02 und -0,07 dB. Ähnliche Werte finden sich sonst nur bei Geräten der 1000-Euro-Klasse. Auch das Gesamtkonzept wirkt ausgesprochen durchdacht, denn vier hochwertige Mic-Kanäle in professioneller 96-kHz-Auflösung plus dem flexiblen DSP-Mixer machen das Gerät zu einem leistungsfähigen Recording-Interface.

Testergebnis
ProduktnameFast Track Ultra
HerstellerM-Audio
Preis399 €
Webseitewww.m-audio.de
Pro
  • Octane-Vorverstärker
Bewertung
1sehr gut

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