GarageBand voll im Griff: M-Audio iControl

Midi- und Audio-Controller gibt es inzwischen eine Menge. Musikern, die nicht jeden Schalter, nicht jeden Lautstärke- oder Parameter-Regler umständlich mit der Maus bewegen möchten, dienen sie als reales Pult, an dem man nach Herzenslust herumschrauben kann. In der Regel sind diese Controller jedoch für eine Vielzahl von Programmen ausgelegt, sodass eine individuelle Belegung aller Tasten erforderlich wird. Nicht so bei iControl: Dieses Produkt ist ausschließlich auf Apples GarageBand ausgerichtet.

Nichts als GarageBand

Es gibt wohl kaum ein Musikprodukt, das sich für die Entwicklung eines eigens darauf abgestimmten Controller-Pultes so ideal eignen würde wie GarageBand. Apples Einsteiger-Lösung glänzt durch eine sehr einfach und intuitiv zu bedienende Oberfläche und bietet gleichwohl eine Vielzahl von Möglichkeiten, die weit über die Bedürfnisse von Hobbymusikern hinausgehen. M-Audio hat sich die Übersichtlichkeit der Software zu Nutzen gemacht, um ein rund 25 x 20 cm großes Pult zu entwickeln, das in Anlehnung an GarageBand mit Reglern und Knöpfen versehen wurde.

Im Zentrum des Pultes stehen die Bedien­elemente für acht Tracks. Wird über den Selection-Knopf die zu bearbeitende Spur gewählt, wird diese unter GarageBand als selektiert angezeigt. Über drei weitere Buttons werden Aufnahmebereitschaft, Solo- und Mute-Funktionen für die entsprechende Spur ausgewählt. Ein Endlosregler dient der Lautstärkeregelung. Wird im linken Bereich des Pultes von „Volume“ auf „Pan“ geschaltet, entscheidet der Regler über die Raumpositionierung der Spur.

Selbstredend muss der iControl-Nutzer seine Stücke nicht auf nur acht Spuren beschränken. Über die zentral angeordneten Track-Schalter, die nach oben und unten weisen, springt die Bedienung jeweils acht Spuren nach oben bzw. unten. Die jeweils acht selektierten Spuren werden farblich in GarageBand gekennzeichnet. Dedizierte Transport-Buttons für Wiedergabe, Stopp, Aufnahme befinden sich in identischer Anordnung zum GarageBand-Softwarepult.

Für Sound-Tüftler

Trotz seiner Einfachheit bietet GarageBand die Möglichkeit, auf die Klang- und Effektprozessoren Einfluss zu nehmen. Auch für diesen Funktionsbereich schickt iControl die Maus in den Ruhestand. Über die fünf links angeordneten Schalter für Track-Info, Generator, Effekt 1 und 2 sowie EQ gelangt man direkt in dieEditierungs-Menüs. Den acht bekannten Endlosreglern wird dann die Steuerung der Klangwerte zugewiesen. In der Praxis zeigte sich die Steuerung über Regler als mindestens ebenso präzise und schnell wie mit dem Mauszeiger.

Wie an einem richtigen Sound- bzw. Video-Schnittpult fühlt man sich durch das zentrale Jog-Wheel, mit Hilfe dessen sich zügig im Song navigieren lässt. Leider sind die Schritte nicht stufenlos vorzunehmen, die Songposition springt jeweils um einen Takt. Das Jog-Wheel hätte bestens auch zur Bearbeitung von Soundsamples genutzt werden können.

Fazit

M-Audios iControl ist eine sinnvolle Ergänzung für jeden, der nicht ständig mit dem Mauszeiger umherfahren, sondern schnelle Ergebnisse möchte. Die zweifellos kurze Umgewöhnungsphase zahlt sich schnell aus, das Quäntchen Studio-Feeling tut beim Produzieren richtig gut. Dank eines integrierten MIDI-Anschlusses lässt sich über das iControl ebenfalls ein MIDI-Keyboard ansteuern und durch die Stromversorgung per USB entfallen lästige Kabelsalate. Ein einsamer Options-Button sichert die Investition, da er das iControl für künftige GarageBand-Funktionen rüstet. Im Einsatz fiel lediglich auf, dass dem Pult ein Stützfuß zum Anheben fehlt, da es sich in so flacher Position nicht ganz einfach bedienen lässt. Der Preis ist in Ordnung, jedoch nicht ausgesprochen niedrig.

Bedenkt man, dass zahlreiche universelle Controller heute über Audio Ein- und Ausgänge verfügen, stellt sich die Frage, warum diese beim iControl weggelassen wurden. Das hätte für noch mehr Ordnung im Studio gesorgt, zumal GarageBand-Nutzer in den seltensten Fällen wirklich hochwertige Wandler einsetzen werden. So jedoch freut sich der Hersteller über die Absatzmöglichkeiten für mindestens zwei Geräte an einen GarageBand-Nutzer.