Test: MacBook Pro (Retina, Mid 2012)

Neue Anschlüsse

Genau wie alle anderen neuen MacBook-Modelle bietet der 15-Zöller mit Retina Display zwei USB-3.0-Anschlüsse. Einer befindet sich auf der rechten und einer auf der linken Seite des Gehäuses. Mit der Implementierung des USB-3.0-Standards hatte kaum noch jemand gerechnet, die Käufer dürfte es jedoch freuen. Im Vergleich zur immer noch äußerst geringen Anzahl von Thunderbolt-Peripheriegeräten existieren nämlich bereits eine Menge Produkte, die den schnellen USB-Standard unterstützen. Wobei „schnell“ hier natürlich immer relativ ist, bietet Thunderbolt mit theoretischen Übertragungsraten von bis zu 10 Gigabit pro Kanal doch wesentlich höhere Geschwindigkeiten als USB 3.0.

Der abwärtskompatible USB-3.0-Standard wiederum bietet einen zehnfachen Geschwindigkeitsschub gegenüber dem Vorgängerstandard 2.0 und hängt auch FireWire 800 ab. Einen solchen FireWire-Anschluss bietet das MacBook Pro 15 Zoll mit Retina Display übrigens im Gegensatz zu den anderen MacBook-Pro-Modellen nicht mehr. Stattdessen hat Apple dem Gerät neben den beiden USB-Anschlüssen noch einen zweiten Thunderbolt-Port spendiert. Damit ist der 15-Zöller für jegliche Art schneller Peripherie gut gerüstet und bedient den Cosumer- (USB 3.0) wie den Profi-Markt (Thunderbolt) gleichermaßen.

Weiterhin neu ist der HDMI-Anschluss des MacBook Pros mit Retina Display. Ähnlich wie bei USB 3.0 kann Apple auch kaum auf die Unterstützung dieses weit verbreiteten Standards verzichten. Der einfachen Verkabelung mit dem HD-Fernseher oder -Beamer steht also nichts im Wege.

Der US-amerikanische Computerhändler Other World Computing hat das parallele Betreiben von drei externen Bildschirmen am Retina-MacBook-Pro getestet und ist zu beeindruckenden Ergebnissen gekommen. Angeschlossen wurden zwei iMacs via Thunderbolt mit einer Auflösung von jeweils 2560 x 1440 Bildpunkten sowie ein LG-Monitor mit einer Auflösung von 1920 x 1200 Pixeln. Selbst beim parallelen Abspielen von Videos auf alle Bildschirmen kam es zu keinerlei Verzögerungen.

Display-Wunder

Mit 2880 x 1800 Bildpunkten bei einer Pixeldichte von 220 ppi bietet das Retina-MacBook eine nie zuvor dagewesene Auflösung auf einem Mobil-Mac-Bildschirm. Inhalte wirken ähnlich wie auf dem Display des neuen iPads fast wie gedruckt. Apple hat OS X und wichtige Programme für das Retina Display angepasst, so dass Menüschriften und grafische Elemente in der gewohnten Größe – nur eben schärfer – dargestellt werden. Bei der Verwendung von zum Testzeitzeitpunkt noch nicht angepasster Apps wie Firefox oder Google Chrome zeigte sich im Test, dass Menüschriften und Knöpfe pixelig erschienen. Viele Hersteller arbeiten derzeit an einer Anpassung Ihrer Apps an das Retina Display. Daher ist in den nächsten Wochen mit zahlreichen Veröffentlichungen zu rechnen.

Fotos und Bilder auf Internetseiten kommen ebenfalls nur dann richtig zur Geltung, wenn sie hoch aufgelöst sind. Sonst wird ihre Darstellung schnell pixelig. In den Systemeinstellungen unter „Monitore“ kann man beim Retina-MacBook-Pro bei der Auflösung zwischen „Skaliert“ und „Optimal für Retina Display“ wechseln. Entscheidet man sich für die Skalierung, lassen sich zur Verfeinerung fünf Abstufungen zwischen „Größerer Text“ und „Mehr Fläche“ wählen. Auch bei letzterer und somit kleinerer Schrift sahen normale Internetseiten in Safari noch immer schärfer aus als in Google Chrome oder Firefox.

Ohnehin lässt sich der Retina-Bildschirm besser ablesen. Denn Apple verzichtet bei ihm auf die übliche zusätzliche gläsernen Abdeckung. Das Ergebnis sind deutlich reduzierte Reflexionen.

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