Testergebnisse
Die Testergebnisse zeigen ein ähnliches Bild wie wir es bereits in Intel-iMac-Tests in den Ausgaben 03.2006 und 04.2006 der Mac Life gesehen haben: Mit nativer Software stellen die Intel-Macs in vielen Disziplinen neue Rekorde auf. In manchen jedoch enttäuschen sie. Im Detail: In Cinebench 9.5 schlägt das MacBook Pro seinen direkten Vorgänger tatsächlich um 367 Prozent, hier hat Apple hinsichtlich des Marketings nicht übertrieben. Der Wert in Klammern beim iMac 2 GHz in Cinebench erklärt sich damit, dass das der Messwert der Beta-Version von Cinebench 9.5 war. Mit der aktuellen Version erreicht der iMac 568 Punkte, was immer noch ein ausgesprochen guter Wert ist. Die Grafikkarte des PowerBook G4, ATI Radeon 9700 Mobility mit 128 MB VRAM, bleibt deutlich hinter derjenigen des MacBook Pro (ATI Radeon X1600 Mobility mit 256 MB VRAM) zurück, wie unsere Gegenüberstellung in der Spalte „OpenGL (HW-L)“ zeigt: Die X1600 erreicht im Test 1361 Punkte, während sich die 9700er mit recht ordentlichen 869 Punkten begnügen muss. Das ist ein Leistungssprung von knapp 57 Prozent.
Dass sich das tatsächlich in der Spiele-Leistung widerspiegelt, zeigt unser Test in Unreal Tournament 2004: Hier hängt der Neuling seinen Vorgänger sehr deutlich ab. Dieser erzielte in diesem Test 33 Punkte, demgegenüber erreicht das Intel-Book 68 Punkte, was eine Steigerung um 106 Prozent bedeutet. Hiermit liegt das Book sogar mit dem Top-iMac auf gleicher Stufe. Insofern steht Besitzern des neuen MacBook Pro auch das Spiele-Lager offen, denn im Gegensatz zu den PowerBooks eignet sich unser Testgerät außerordentlich gut für schnelle 3D-Spiele. Seit Xbench Ende vergangenen Jahres mit der neuen Version des Programms einen anderen Bewertungsmaßstab verwendet, sind die Werte der vorhergehenden Messungen nicht mit den aktuellen vergleichbar, daher haben wir die Werte in Klammern gesetzt.
Lediglich der iMac G5 wurde bereits mit dem neuen Maßstab gemessen. Die Version 1.2 liegt als Universal Binary vor und eignet sich somit gut als Programm zur Messung der neuen Intel-Macs und des Vergleichs derer untereinander. Etwas überraschend ist jedoch, dass alle Intel-Macs – sogar der neue Mac mini 1,5 GHz Core Solo – mit etwa 60 Punkten gleichauf liegen. Der iMac G5 zeigt hier eine deutlich bessere Leistung und erreichte seinerzeit 87 Punkte im Test.
Beim Photoshop-Test sind die Intel-Macs gezwungen, auf die Übersetzungssoftware Rosetta zurückzugreifen. Rosetta übersetzt die für den PowerPC-Prozessor geschriebenen Befehle beim Start eines Programms und bereitet die Befehle so für den Intel-Prozessor auf. Der Anwender bemerkt von Rosetta nichts, außer einem etwas längeren Start des jeweiligen Programms und einer etwas verlangsamten Ausführung der Applikation. Andererseits nutzen manche der 21 durchgeführten Tests im Bildbearbeitungsprogramm beide Prozessorkerne und rechnen auf diese Weise beispielsweise im Filter „Radialer Weichzeichner“ über 80 Prozent schneller als ein System mit einem Prozessorkern. Insofern gibt es hinsichtlich der Leistung der neuen Macs mit Dual-Core-Prozessoren in Adobe Photoshop eine gute und eine schlechte Nachricht: Da Rosetta eingesetzt wird, erreichen die Filter nicht die Geschwindigkeit, die sie auf ihren nativen System schaffen, aber durch den Einsatz der zwei Prozessorkerne können sie dennoch auftrumpfen.
Abgeschlagen ist hier nur der Mac mini 1,5 GHz Core Solo mit einem Wert von 419, während der iMac G5 mit 162 Punkten das beste Ergebnis erzielt. Der neue mini muss auf Rosetta zurückgreifen und findet in den verschiedenen Filtern keine Unterstützung durch einen zweiten Prozessorkern. Trotz Rosetta liegen sowohl iMac 2 GHz als auch MacBook Pro 2 GHz im mittleren Bereich. Hier muss sich der neue Mobil-Mac allerdings seinem Vorgänger um zwölf Prozent geschlagen geben. Dass der Unterschied nicht größer ausfällt, ist den deutlich verbesserten Systemkomponenten wie der S-ATA-Festplatte, dem 667 MHz schnellen Systembus, den 1024 MB RAM zu verdanken. Der Systembus des PowerBook G4 1,67 GHz ist mit 167 MHz getaktet.
Auch in Word zeigt sich ein sehr ähnliches Bild: Hier können die Intel-Macs allerdings ihre Dual-Core-Fähigkeit nicht einsetzen, da Word anliegende Aufgaben nicht auf mehrere Threads verteilt. Aber auch hier schlagen sich die Neulinge recht ordentlich. Dennoch zeigt in unserer Tabelle der iMac G5, was native Ausführung heißt, indem er die gestellte Aufgabe fast doppelt so schnell wie unser MacBook Pro erfüllt. In diesem Test muss sich der Neue ebenfalls seinem Vorgänger geschlagen geben – hier sind es knapp zehn Prozent Leistungsunterschied. Im als Universal Binary vorliegenden iTunes sieht der Vergleich wieder für die neuen Macs vorteilhaft aus: Deutliche 58 Prozent beträgt die Steigerung der Geschwindigkeit beim Kodieren unserer MP3-Dateien vom PowerBook G4 zum MacBook Pro.
Hier bricht der Mac mini Core Solo regelrecht ein, da er sich von seinem Vorläufer, Mac mini G4 1,42 GHz, nicht absetzen kann, sondern fast die gleiche Geschwindigkeit an den Tag legt. Die Ergebnisse in unserem letzten Test, das Exportieren eines MPEG4-Films aus iMovie, zeigt wiederum sehr überraschende Ergebnisse: Obwohl iMovie bei einer Kontrolle brav von sich behauptet, als Universal-Version vorzuliegen, muten die Messwerte wie unter Rosetta an. Hier erfüllt das PowerBook G4 die Aufgabe in 47 Sekunden, während das MacBook Pro 105 Sekunden dafür aufwendet. Das gleiche Bild zeigt sich bei allen Intel-Macs. Bei den zugrunde liegenden QuickTime-Bibliotheken ist von Apple noch einiges an Optimierungsarbeit notwendig, um auch in dieser Disziplin die PPC-Macs zu schlagen. Schließlich ist sogar der Mac mini G4 in dieser Aufgabe fast doppelt so schnell wie das brandaktuelle MacBook Pro 2 GHz.
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