Was fehlt?
Im Vergleich mit einem MacBook Pro fehlt eine ganze Menge: Neben einem optischen Laufwerk und größeren Festplattenkapazitäten sind es vor allem die Anschlussmöglichkeiten, die man vermisst. Ein USB-Port ist nicht viel, außerdem sucht man FireWire-Anschlüsse vergebens. Darüber hinaus sind optisch-digitale Audioanschlüsse und eine Ethernet-Schnittstelle nicht vorhanden. Im Gegensatz zum Pro-Portablen bietet das Air auch keinen ExpressCard/34-Steckplatz für Erweiterungen. Schließlich fehlt die allgegenwärtige Fernbedienung Apple Remote.
Was ist neu?
Augenscheinlich betrifft die größte Neuerung die Bauform: Vorne ist das MacBook Air lediglich vier Millimeter hoch und steigt nach hinten bis zu einer Bauhöhe von knapp zwei Zentimetern auf. Das geringe Gewicht von 1,4 Kilogramm stellt im Mac-Universum ebenfalls Neuland dar. Darüber hinaus verfügt das MacBook Air über ein „Multi-Touch-Trackpad“; hierbei kann der Anwender anhand von Fingergesten verschiedene Steuerungseigenschaften bedienen. Ähnlich wie beim iPhone lassen sich beispielsweise Bilder vergrößern, indem zwei Finger zusammen auf das Trackpad gelegt und diagonal auseinander gezogen werden. Diese und ähnliche Funktionen erklärt Apple mithilfe von Videos, die in die Systemeinstellungen unter „Trackpad“ eingebettet sind.
Das MacBook Air bringt auf seiner System-DVD ein neues Programm mit, das nach einer Installation auf anderen Macs oder Windows-PCs deren optische Laufwerke im Netzwerk dem MacBook Air zur Verfügung stellt. Hierbei wird im Kontrollfeld „Sharing“ in den Systemeinstellungen des anderen Mac der Punkt „DVD- oder CD-Sharing“ hinzugefügt, der dort einfach ein- und ausgeschaltet werden kann. Bei unseren Tests funktionierten entsprechende Zugriffe schnell und problemlos.
Unterhaltung?
Solange es im deutschen iTunes Store keine Filme auszuleihen oder Blockbuster-Spiele zum Laden gibt, sieht das Unterhaltungsprogramm auf dem MacBook Air – so wie es ausgeliefert wird – eher mau aus. Möchte man einen DVD-Film sehen oder mal ein Spielchen jenseits der kleinen Internet-Flash-Games zocken, muss man entweder das optional erhältliche externe SuperDrive anschließen oder einen anderen Rechner im Netzwerk zur Verfügung haben, der das entsprechend benötigte Medium bereitstellt.
Insofern wird es für reisende Air-Besitzer schwierig, unterwegs einen DVD-Film zu schauen, da fast immer kein weiterer Rechner zur Verfügung steht und der Platz auf dem Tischchen in Zug und Flugzeug begrenzt ist. Auch das vorherige Umwandeln eines DVD-Films in ein QuickTime-kompatibles und Platz sparendes Format wie beispielsweise H.264 ist in vielen Fällen nicht möglich, weil das Medium mit einem Kopierschutz versehen ist.
Testvoraussetzungen
Unser Testgerät ist ein MacBook Air in Standardausführung. Wir testen es mit Cinebench 9.5, das uns Werte zur Rechen- und Grafikleistung liefert. Mit Unreal 2004 widmen wir uns den Spielefähigkeiten des Rechners, bevor wir mit iTunes und iMovie ausprobieren, wie schnell das MacBook Air alltägliche Arbeiten wie das Importieren von Musik und das Exportieren von Filmen bewerkstelligt.
Mit Photoshop CS3 schauen wir, wie gut sich der Neuling bei der Bildbearbeitung schlägt und mit Word 2004 testen wir die Bürotauglichkeit. Bis auf Word sind alle Anwendungen für Intel-Prozessoren optimiert. Die DVD-Akkulaufzeit ermitteln wir mit angeschlossenem externem SuperDrive. Wie lange der Akku bei alltäglichen Büroarbeiten hält, prüfen wir mit eingeschaltetem Funknetzwerk, aber ohne externes Laufwerk.
Testergebnisse
Das MacBook Air ist ein vollkommen neuer Mac, daher fällt der Vergleich mit bisherigen Macs nicht leicht. Wir vergleichen das Gerät mit beiden aktuellen Mobil-Macs. Der Prozessor des MacBook Pro 2,4 GHz rechnet fast doppelt so schnell wie das Air und auch das MacBook 2,2 GHz ist mehr als anderthalb mal so schnell.
Hinsichtlich der Grafikleistung zeigt sich ein anderes Bild, da das Pro-Modell als einziges über eine dedizierte Grafikkarte verfügt. So bietet es auch eine mehr als doppelt so große Leistung wie das Air. Aber auch das MacBook ist trotz identischer Grafik-Hardware um 30 Prozent schneller als der Neuling. Im Spiel Unreal fällt der Unterschied sogar noch deutlicher aus: Die Pro-Variante liefert fünf Mal mehr Bilder pro Sekunde, und das MacBook hat wiederum um ein Drittel die Nase vorn.
Bei Photoshop arbeitet das MacBook Pro um 60 Prozent schneller als das Air und auch das MacBook ist mit seinen Aufgaben um durchschnittlich 15 Prozent früher fertig. In Word 2004 wird der Leistungsunterschied ungewöhnlich stark deutlich: Während das Pro knapp über eine Minute benötigt, braucht das Air über drei Minuten für die Aufgabe; das MacBook liegt mit etwa zwei Minuten in der Mitte.
Das bisherige Bild setzt sich auch bei iTunes und iMovie fort: Apples Jüngstes liegt auch hier etwa 30–50 Prozent hinter seinen Mitstreitern. Die im Vergleich geringe Geschwindigkeit des Air lässt sich zum einen auf die niedrigere Taktfrequenz der eingebauten Recheneinheit und zum anderen auf die relativ langsame Festplatte zurückführen.
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