Formac watchandgo USB 2.0

Zunächst überraschen die Randberliner mit der Ankündigung, die ersten Modelle des digitalen USB-2.0-Fernsehers mit der aktiven Indoor-Antenne BZD 30 von Kathrein auszustatten. Sie zeichnet sich durch ein geringes Rauschverhalten aus und ist mit einem speziellen Filter gegen GSM-Störungen (Mobilfunknetze) ausgestattet. Konnte man sich beim Antennendesign für das PowerBook der indirekten Unterstützung des Aluminium-Gehäuses sicher sein, bedarf es für den optimalen Bildempfang des Schwesterprodukts offenbar etwas mehr Anstrengungen. An der Formac-Strategie, seine DVB-T-Lösung für andere aktive und passive Antennen offen zu halten, hat sich dabei nichts geändert.

Nach dem Zuschalten der Stromversorgung für die mitgelieferte Antenne und dem anschließenden Sendersuchlauf stehen unter eher ungünstigen Empfangsbedingungen 29 Fernsehkanäle zur Verfügung. Zum Vergleich empfängt die passive watchandgo PC-Card in derselben Lage 25 Fernsehkanäle. Zwar ist die Empfangsqualität nicht in allen Bouquets gleich, mit dem anderthalb Meter langen Antennenkabel aber ist schnell ein besserer Empfangsplatz im Büroregal gefunden. Dank des pfiffigen Designs der aktiven Kathrein-Antenne kann sie sicher hochkant als auch quer aufgestellt werden.

Software

Ohne es in irgendeiner Form negativ auslegen zu wollen, Formac hat sich bei der Software für die watchandgo USB 2.0 rein äußerlich wenig Arbeit gemacht. Wer bisher mit Formac am Mac ferngesehen hat, der wird sich weiterhin heimisch fühlen. Der neuesten Programmversion (in unserem Test 1.5.2) ist es egal, welche Hardwarelösung Sie angeschlossen haben. Unser 15-Zoll-PowerBook G4 spult mit jeder watchandgo-Variante problemlos das digitale Fernseh- und Radioprogramm aus Berlin ab. Im Vergleich zur Applikation, die wir in unserem DVB-T-PC-Card-Test in der Ausgabe 07-2005 vorgestellt haben, enthält die aktuelle Version eine „Bild in Bild“-Option.

Über einen entsprechenden Button lassen sich die anderen Sender eines Bouquets in einer verkleinerten Vorschau anzeigen. Hat eines der Programme das Interesse geweckt, wechseln Sie über einen zweiten Button in die Auswahl, und das Vorschaufenster wird ausgeblendet. Um die „Bild in Bild“-Funktion im laufenden Programm auszuschalten, müssen Sie sich allerdings durch das Bouquet zappen. Zur Funkausstellung 2005 startete im Raum Berlin die Ausstrahlung des digitalen terrestrischen Radios. Formac hat reagiert und eine Applikation programmiert, die den Empfang mit beiden watchandgo-Lösungen möglich macht.

Praxistest

Formac hat das USB-2.0-TV-Gerät mit einer Fernbedienung ausgestattet, mit der sich alle Funktionen via Infrarot abrufen lassen. Das Radio lässt sich nicht per Fernbedienung steuern. Hier müssen Sie am Rechner sein, um eine Sendung aufzuzeichnen. Formac unterstützt den elektronischen Programmführer EPG, auf dessen Basis sich der Mac zum Videorecorder umfunktionieren lässt. Im Gegensatz zur regulären Trennung der PC-Card vom System gibt es beim USB-Tuner keinen ähnlichen Geräteauswurf. Das abrupte Unterbrechen der USB-Verbindung im laufenden Fernsehbetrieb wird mit einer Programmmeldung quittiert. Besteht wieder Kontakt, startet die Applikation neu und setzt ihre Arbeit unbeeindruckt fort. Ähnlich verhielt es sich, wenn wir den Mac im TV-Betrieb in den Ruhezustand zwangen. In unserem Praxistest hielt sich die Wärmeentwicklung der kleinen weißen Kunststoffbox in mehr als vertretbaren Grenzen. Zur Bildqualität müssen wir nicht viele Worte verlieren. Sie ist einfach gut!

Fazit

Mit den Erfahrungen der watchandgo PC-Card und der aktiven Antenne BZD 30 von Kathrein hat Formac ein attraktives digitales Fernsehcenter für den Mac geschnürt. Bedingung sind Mac OS X 10.4, ein freier USB-2.0-Anschluss und mindestens ein G4-Prozessor mit 677 MHz. Für die vorgelegte Lösung bekommen die Brandenburger Macher fast die volle Punktzahl. Ein großes Rätselraten jedoch bleibt, welche Antenne dem Paket beigelegt wird, wenn das limitierte Einstiegsangebot erschöpft ist.