Elgato EyeTV 310

Was aber soll uns nun HDTV, dieses hochauflösende Fernsehen eigentlich bringen? Der Standard defi niert es: eine Auflösung von bis zu 1920 Bildpunkten (bzw. Linien) auf 1080 Zeilen und das bei einer Bildwiederholungsrate von bis zu 30 Bildern pro Sekunde. Gegenüber dem herkömmlichen TV welches mit 57 6 Zeilen arbeitet, bedeutet HDTV (bei gleicher Kameraposition) also eine Verfünffachung des Fernsehbildes und ermöglicht so eine bisher nicht bekannte Detailtreue. Dazu kommt ein glasklarer Sound in Dolby Digital 5.1 Qualität – Bild und Ton in hoher dig italer Qualität: was will man also mehr?

Das Äußere

Wer schon einmal eines der Elgato EyeTV Produkte in der Hand hatte, der wird an dem hochwertigen Gehäuse seine Freude gehabt haben. Die Verarbeitungsqualität ist erstklassig, die Anschlüsse sind sauber eingefasst und selbst die Standfüße des kleinen Gerätes sind auf Lang lebigkeit ausgelegt. Dasselbe aufgeräumte Bild bietet sich beim Blick ins Innere de s Gehäuses – es gibt keinen Makel.

Installation

Das Elgato EyeTV 310 bringt neben einem durchgeschleiften Antennenanschluss zwei FireWire-400 -Buchsen mit. Über einen dieser Anschlüsse wird das Gerät mit dem Mac verbunden. Der Einsatz von FireWire sichert hier die schnelle Übertragung der Daten an den Mac – der MPEG-2 Stream kommt so verlustfrei auf dem Rechner an. So sauber die Rückseite des Gerätes also ausfällt, so einfach ist es auch mit dem Mac verbunden: Netzteil und Fire- Wire-Kabel anschließen, das Koaxialkabel von der Satellitenanlage angesteckt – das ist alles. Das zusätzliche Common Interface beim Modell 3 10 kann hier optionale Verschlüsselungsmodule (CAM) für den Empfang von PayTV Sendern wie z. B. Premiere aufnehmen.

Software

Genau so einfach gestaltet sich die Installation der Software. Per Drag-and-drop wird Elgatos EyeTV Digital Video Recorder in Version 1.7 auf die Festplatte kopiert. Das 10,2 MB große Update auf die derzeit aktuelle Version 1.7.1 kommt vom Elgato-Webserver.Das gewohnt einfache Setup bringt den Anwender in wenigen Schritten zum Ziel – alles läuft. Nun kann man die herkömmlichen TV-Funktionen nutzen, Sendungen im MPEG-2 Format abspeichern und später angesehen. Time-Shift ermöglicht das zeitversetzte Ansehen von Sendungen, usw. Unser Augenmerk soll aber auf der Nutzung von HDTV liegen … also los: über den integrierten Programmführer bei tvtv.de nach Sendungen in HDTV gesucht. Aber wie findet man nun diese tollen neuen HD-Inhalte?

Da bleibt für die Anbieter von TVGuides noch Einiges zu tun, denn die Sendungen sind schwer aufzuspüren. Wie wäre es denn zu Beispiel mit einer eigenen HDTV-Rubrik oder einer 1080i Kennzeichnung der Sendungen im laufenden Programm? sach erfolglosem Suchen im hauseigenen Programmführer bringt die Suche im Internet den gewünschten Erfolg: mit Euro1080, einem Sender mit Sitz in Belgien, hat sich der erste reine HDTVSender etabliert – ausreichendes Te stmaterial steht somit zur Verfügung. Nun ist Euro1080 aber zum Glück keine Ausnahme oder ein Einzelfall und so fi nden sich immer mehr Sendungen im HDTV Format auch bei den herkömmlichen Fernsehsendern.

Diese werden parallel zum „normalen“ Fernsehbild meist im Bandformat HDCAM SR (1080i/ 50 Hz) zugespielt und bis zum MPEG- 2-HD-Encoder mit einer Datenrate von1,4 GBit/s angeliefert. Das entspricht 10 80 Zeilen bei 50 Halbbildern im Zeilensprungverfahren (i=Interlaced). sprungverfahren Die so übertragenen Inhalte werden auf meinem Dual Power M ac G5 in flüssiger Vollbildanzeige auf den Großbildschirm gezaubert. Der Rechner scheint damit keine allzu großen Probleme zu haben, verfügt er jedoch über satte 2 G B RAM.

So ist auch in anderen Anwendungen die flüssige Arbeit weiterhin möglich. Die Auslastung je CPU liegt durchschnittlich im unteren Drittel. Das Dolby-Digital-5.1-System sorgt fuür die entsprechende Audiountermalung. Anders sieht das schon auf einem 1.5 GHz schnellen PowerBook G4 aus. Wird die Aufl ösung des HDTV-Bildes um 25% oder mehr reduziert, so ergibt sich auch auf diesem Mac eine flüssige Darstellung der Fernsehinhalte – allzu viele parallele Nebentätigkeiten sollte sich der Besitzer dann aber verkneifen. Zudem wird die Grenze der Auflösung für HDTV erreicht. Der Dual G5 bleibt also das Gerät der HDTV-Wahl. Hier sind sicherlich seitens Apple noch einige Verbesserungen möglich. Der Wettstreit Codec gegen Hardware dürfte allerdings zu Gunsten immer schnellerer Hardware ausfallen – die Maschinen sind verfügbar und Apple wird diese gerne an seine Fangemeinde ausliefern.

Mindestanforderungen

Mit einem schnellen G4 Mac gelingt der Einstieg in das hochaufl ösende Fernsehen. Für das ruckelfreie Vollbild-HDTV-Vergnügen darf bzw. muss (!) es schon ein Dual PowerMac G5 sein. Mac OS X 10.2.8 oder neuer (empfohlen Mac OS X v10.3.8 Panther) sowie 256 MB RAM (empfohlen 512 MB), etwa 2 GB Speicher auf der Festplatte für eine Stunde Aufzeichnung, einen Internetanschluss für die Nutzung der Programmzeitschrift tvtv und den obligatorischen FireWire-Anschluss! Bei einer solchen Messlatte werden wohl noch einige Tage vergehen bis z. B. auch der Mac mini in der Lage sein wird, als HDTV-Mediacenter seinen Dienst aufzunehmen und entsprechend viele Wohnzimmer in dieser Funktion zu schmücken.

Fazit

HDTV steckt heute noch in den Kinderschuhen der Konsumenten und es werden sicherlich noch ein paar Tage vergehen, bis alle unsere Lieblingssendungen (auch) in diesem Format ausgestrahlt werden. Mit dem Elgato EyeTV 300/310 ist der Blick über den Tellerrand heute schon möglich und macht Appetit auf mehr. Wer im Besitz eines Entsprechenden Dual G5 ist, wird mit der Lösung bereits jetzt viel Spaß haben.