Für durchgängig einheitliche Farben vom Monitor bis zum Druck sind drei unterschiedliche Technologien aufeinander abzustimmen. Dieser farbliche Abgleich gelingt mit Hilfe des Farbmanagements und spezieller Profile für jedes Gerät, die mit je-weils eigenen Messgeräten erstellt werden. Beim Monitor lässt sich die Farbwiedergabe entweder per Hand angleichen oder mit einem „Colorimeter“, das in Zusammenarbeit mit einer Software Farbstiche oder Leuchtkraftverluste ausgleicht. Diese Methode ist vor allem deshalb zu empfehlen, weil Monitore im Laufe der Zeit einer schleichenden Abnutzung unterliegen, aufgrund derer man von Zeit zu Zeit das Monitorprofil aktualisieren sollte.
Der neue Spyder3
Früher war die Kalibrierung eines Monitors eine teure Angelegenheit. Seit einigen Jahren aber gibt es auch kostengünstige Lösungen ab 200 Euro auf dem Markt – ein ausführlichen Vergleichstest aller erhältlichen Kalibrierungsgeräte erscheint in einer der kommenden Ausgaben der Mac Life. Datacolor (ehemals ColorVision) stellte jetzt das neue Spyder3 vor, das mit 259 Euro in diesen Bereich fällt, ab Ende November erhältlich ist und neben Monitoren auch Beamer kalibrieren kann. Gegenüber der Vorgängerlösung Spyder2 wurde es sowohl in der Hardware als auch in der Software vollkommen überarbeitet. Heraus kam eine Monitorkalibrierungslösung, die einfach zu bedienen ist und in ersten Tests wesentlich bessere Ergebnisse als der Vorgänger erzielte. Der Grund liegt in der Hardware mit größerer Messöffnung und sieben Farbdetektoren, die nur durch das kleine Manko eines einzelnen (nicht besonders gut haltenden) Saugnapfes negativ auffällt. Am Monitor hängend aber erfolgt die Messung einwandfrei.
Neue Software
Auch mit der neuen Software zum Spyder3 lässt sich jetzt übersichtlicher, schneller und effizienter arbeiten. Dauerte es unter der alten Version bis zur abgeschlossenen Kalibrierung gefühlte Ewigkeiten (ca. 15–20 Minuten), geht es jetzt ziemlich fix (ca. fünf Minuten). Eine Re-Kalibrierung erfolgt binnen zwei Minuten, und die Notwendigkeit dazu wird auf Wunsch in der Menüleiste mit einem kleinen Icon angezeigt. So vergisst man nie mehr, dass der Monitor wieder neu eingestellt werden müsste. Neu ist auch die Umgebungslichtmessung während und optional auch nach der Kalibrierung. Während eine kleine blaue Diode zum Nutzer hin „atmet“, misst das Gerät das umgebende Licht und korrigiert die Einstellungen des Monitors entsprechend.
Ein Assistent führt dabei durchs Menü, das sich aber auch manuell auf einer „Expertenkonsole“ nach eigenen Bedürfnissen konfigurieren lässt. Anwendbar ist das parallel auf mehrere Monitore oder Beamer, die an einem Rechner hängen. Dazu definiert die Software einen luminanztechnischen Abgleich, um auf dieser Basis die Monitore farblich aufeinander abzustimmen. Zu sehen sind die Ergebnisse nicht mehr nur an einem Testbild, sondern an 16 unterschiedlichen Beispielen – von der Schwarzweißaufnahme bis zum Portrait – im Bereich „SpyderProof“. So lassen sich Farbsättigung, Hautfarbe oder Farbverläufe vor und nach der Kalibrierung noch besser beurteilen.
Fazit
Mit dem Spyder3 – der für den gesamten Workflow auch als Spyder3Studio mit Druckcolorimeter erhältlich sein wird – verbesserte Datacolor (ehemals ColorVision) sein Produkt um ein Vielfaches. Exaktere Messergebnisse, schnellere Kalibrierung, bessere Menüführung im Assistenten und die vielen Kleinigkeiten der neuen Software machen die Monitorkalibrierung auch für Anfänger einfach. Für 259 Euro noch dazu erschwinglich lohnt sich die Anschaffung für alle, die einen farbsicheren Workflow vom Monitor bis zum Ausdruck benötigen. Rot-, grün- oder gelbstichige Displays sind damit ein für allemal passé.
Produktname | Spyder3 |
---|---|
Hersteller | Datacolor Business Unit (ehemals ColorVision) |
Preis | 259 € |
Webseite | www.spyder3.com |
Pro |
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Contra |
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1,5sehr gut |
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