Terratec Phono PreAmp iVinyl

Das schlichte weiße Gerät – nur unwesentlich größer als eine Zigarettenschachtel – wird mittels mitgelieferten Cinch-Stecker und USB-Anschluss zwischen Plattenspieler und Rechner geschaltet. Das heißt, die Digitalisierung erfolgt direkt vom Kassettendeck bzw. Plattenspieler aus, ein zusätzlicher Verstärker ist nicht notwendig. Doch der Reihe nach. Für Windows liegt eine knappe Installationsanleitung bei, der Mac-User darf wie gewohnt einfach auspacken, anschließen und loslegen. Zusätzliche Treiber brauchen nicht installiert werden, aber eine dem Paket beiliegende Software für Aufnahme und Nachbereitung. Für den Mac ist es CD Spin Doctor von Roxio.

Sie kommt in iTunes Optik daher und ist gleichermaßen selbst erklärend zu handhaben. Ist der „Doktor“ installiert, braucht bloß noch in den Systemeinstellungen unter Toneingabe der Phono PreAmp iVinyl ausgewählt werden. Problemlos digitalisiert das kleine Gerät in Echtzeit die Musik von Platten oder Musikkassetten. In einer Qualität, die sich hören lassen kann. Nichts zu hören ist während der Aufnahme, da CD Spin Doctor dabei die Musik über die Lautsprecher des Rechners nur sehr verzerrt wiedergibt. Also, die Wiedergabeoption lieber abschalten!

Knackpunkt Software

Ist die Aufnahme im Kasten, besticht sie – ob von Platte oder Musikkassette – durch eine gute Qualität. Zum Feintuning werden Filter zur Geräuschreduzierung und Klangverbesserung angeboten, mit denen die Tracks einzeln oder gesamt nach Bedarf optimiert werden können. Besonders die Funktion „Breitbandrauschen entfernen“ bringt bei der Umwandlung analogen Materials von Kassette hörbar bessere Ergebnisse. Bevor die Filter verwendet werden, empfiehlt es sich, eine Sicherungskopie der Originaldatei anzulegen, falls das Ergebnis nach Anwendung der Filter nicht dem gewünschten Resultat entspricht. Bei den Tests hat sich aber auch herausgestellt, dass eine Kopie schon deshalb angebracht ist, da CD Spin Doctor zumindest unter Mac OS X 10.4 auf einem iBook G4 sehr instabil läuft. Mehrmals ist das Programm – überwiegend bei der Bearbeitung von Tracks, aber selbst beim simplen Abspielen – abgestürzt.

So lässt der Lustfaktor während der Arbeit mit CD Spin Doctor stark nach und tendiert rasch gegen Null. Leider funktionierte bei der Testversion auch die freudig erwartete automatische Definition einzelner Tracks nicht. Die „Hilfe“ war dabei keine große Hilfe, denn darin vorgeschlagene Einstellungen ließen sich im Programm nicht vornehmen. Sind die einzelnen Tracks einer LP oder Kassette dann aber erst einmal als AIFF-Datei auf dem Rechner, so können sie mit CD Spin Doctor direkt an iTunes oder – sofern installiert – an Toast gesendet werden. Und zwar in den Dateiformaten AAC, MP3 oder Apple Lossless. iTunes legt automatisch einen eigenen Ordner für die importierten Musikdateien an. Von dort gelangt die Schallplattensammlung dann leicht auf den iPod oder erfährt auf CD gebrannt ihre Auferstehung.

Fazit

Phono PreAmp iVinyl ist ein unkompliziertes Gerät, mit dem sich analoges Musikmaterial von Schallplatten oder Musikkassetten leicht digitalisieren lässt. Wer noch einen Plattenspieler oder ein Kassettendeck besitzt, kann damit seine Sammlung bequem in iTunes archivieren. Die beigelegte Software trübt allerdings den Spaß durch häufige Abstürze. Für die gelegentliche Digitalisierung analogen Materials ist Phono PreAmp iVinyl etwas zu teuer; sofern der Mac über einen Audio-Eingang verfügt, leisten Phonokabel und Audiosoftware dann ebenfalls gute Dienste. Zum Digitalisieren einer umfangreichen Musiksammlung mag sich die kleine Box lohnen; zumal, da kein zusätzlicher Verstärker benötigt wird. Steht im Haus kein Plattenspieler mehr zur Verfügung, rentiert sich eher die Anschaffung eines USB-Plattenspielers.