NI Audio Kontrol 1

Das Audio Kontrol 1 steckt in einem soliden, wertigen Gehäuse aus einer Kombination aus gebürstetem Aluminium mit glänzendem Kunsstoff-Inlay, das man von Native Instruments schon vom KORE-Controller oder dem Guitar-Rig-2-Fußteil kennt. An seiner Oberseite befinden sich insgesamt vier programmierbare Controller-Elemente, deren Funktion sich über die beigelegte Steuer-Software frei zuweisen lässt. Neben drei leichtgängigen Tastern steht auch ein Endlos-Encoder zur Verfügung – doch dazu gleich mehr.

Eingangsseitig bietet das Kontrol 1 zwei analoge Eingänge, an die sich entweder zwei Line-Signale oder ein Kondensator-Mikrofon sowie ein hochohmiges Instrument wie Gitarre oder Bass anschließen lassen. Der Mikrofon-Vorverstärker liefert bei Bedarf eine zuschaltbare 48-Volt-Phantomspeisung und ist getrennt von den restlichen Eingängen regelbar. Im Line-Betrieb können die Eingangspegel jedoch nur gemeinsam gesteuert werden. Auch bei den Ausgängen zeigt sich, dass das Kontrol 1 vornehmlich für den Stereo-Einsatz oder DJing ausgelegt ist. Die Signale der vier analogen Ausgänge können ebenfalls nur paarweise gepegelt werden.

Monitoring

Das Signal des Direct-Monitoring kann wahlweise auf die Ausgänge 1/2 oder 3/4 geleitet werden, die sich ebenfalls über den regelbaren Kopfhörer-Ausgang abhören lassen. Als einer der wenigen Parameter lässt sich diese Auswahlnicht am Interface selbst einstellen, sondern muss über das Control-Panel vorgenommen werden. Auf Wunsch können beide Kanäle auch zu einem Mono-Signal gemischt werden, sodass sich beispielsweise einzelne Instrumenten-Signale über beide Seiten des Kopfhörers beurteilen lassen. Der Anschluss an den Mac erfolgt beim Kontrol 1 über die integrierte USB-Schnittstelle, die das Gerät auch mit Strom versorgt. Das Interface unterstützt alle gängigen Samplingraten bis 192 kHz bei 24 Bit und einem Frequenzgang von 20 Hz bis 20 kHz. Eine Digitalschnittstelle hat Native Instruments für das Kontrol 1 jedoch nicht vorgesehen.

Controller

Der Clou am Kontrol 1 sind aber sicherlich seine vier eingebauten MIDI-Controller, denen sich zusätzliche Steuer-aufgaben frei zuweisen lassen. Die drei Taster können dabei entweder im Trigger- oder Toggle-Modus arbeiten, auf diese Weise also einzelne Funktionen auslösen oder auch einzelne Spuren oder Baugruppen der Klangerzeugung ein- oder ausschalten. Im Modifier-Modus dagegen wirken sie quasi als „Shift-Taste“ für den Dreh-Encoder oder die beiden anderen Taster, sodass auch diese weitere Funktionen übernehmen können. Neben MIDI-Informationen lassen sich auch Tastatur-Kommandos senden, um beispielsweise Programme wie Winamp oder iTunes fernsteuern zu können.

Verwaltet werden all diese Aufgaben im Control-Panel des Audio Kontrol 1, das serienmäßig zahlreiche Patches für alle gängigen NI-Produkte mitbringt und dank MIDI-Learn-Funktion leicht durch eigene Programme erweitert werden kann. Leider lassen sich durch das Kontrol 1 nur Rechner-interne Funktionen ansprechen, da das Interface die programmierten Controller-Infos nicht über das eingebaute MIDI-Duo ausgeben kann. Will man die MIDI-Befehle über den MIDI-Out ausgeben, muss der Virtual-In über einen Rechner-internen Bus mit dem MIDI-Out verbunden werden.

Features

• zwei analoge Eingänge
• vier analoge Ausgänge
• ein Mic-Vorverstärker mit 48 Volt Phantomspeisung
• Frequenzbereich 20 Hz bis 20 kHz
• 192-kHz-/24-Bit-Auflösung
• MIDI-In/-Out
• vier frei programmierbare Controller
• regelbarer Kopfhörer-Ausgang
• Hi-Z-Eingang
• USB-Stromversorgung
• Unterstützt ASIO, CoreAudio, DirectSound

Fazit

Das Audio Kontrol 1 kann man durchaus als gelungene Kombination aus Audio- und MIDI-Interface und externem Controller bezeichnen. Der kompakte Allrounder ist ideal für den Einsatz im virtuellen Desktop-Studio oder beim DJing und erlaubt dank Mic-Pre auch mal die schnelle Aufnahme von Vocals. Auch technisch glänzt das Interface mit geringem Eigenrauschen und einer guten Dynamik. Und seine umfangreiche Software-Ausstattung aus Guitar Combos, Xpress Keyboards und Traktor 3 LE sorgt dafür, dass man sofort loslegen kann. Nur die Bass-Senke im Frequenzgang sowie die Tatsache, dass die programmierten MIDI-Controller nicht extern ausgegeben werden, passen nicht in das sonst rundum positive Bild dieses Interfaces.