Die neue AirPort-Extreme-Basisstation hat sich in puncto Design entscheidend verändert, wodurch sie sich nach Meinung vieler Anwender weitaus besser in manche Einrichtungen und technische Setups integrieren lässt, als das einem extraterrestrischen Raumschiff nicht unähnliche – sollte sich noch jemand über die Überschrift wundern – Vorgängermodell. Die neue AirPort Extreme hat eine Stellfläche von 16,6 x 16,5 Millimetern, ist knapp dreieinhalb Zentimeter hoch und wiegt rund 750 Gramm. Damit ist die Station insgesamt etwas zierlicher als Apple TV. Wie schon eine bekannte Gerüchteseite festgestellt hatte, fällt beim Blick auf die Unterseite der Box auf, dass dort noch Apple Computer, Inc. zu lesen ist.
Entweder sind die ersten Ausgaben der AirPort-Extreme-Basisstation also schon vor geraumer Zeit produziert worden, oder die Entscheidung, den Begriff „Computer“ aus dem eigenen Firmennamen zu tilgen, fiel bei Apple recht kurzfristig. Die aktuelle AirPort-Extreme-Basisstation besitzt drei Ethernet-Anschlüsse, die allerdings kein Gigabit-Ethernet bieten. Ein ADSL- oder Kabelmodem wird über den WAN-Anschluss verbunden. Über den vorhandenen USB-Port können ein Drucker oder eine USB-Festplatte zur gemeinsamen Verwendung im Netzwerk angeschlossen werden. Auch der Anschluss eines USB-Hub ist möglich, um mehr als ein Peripheriegerät im drahtlosen Netzwerk zur Verfügung zu stellen.
Einfacher Start, fehlerhafte Software
Die Inbetriebnahme der AirPort Extreme ist prinzipiell recht einfach. Installiert man die beigelegte Software, so werden zum Einen das AirPort-Dienstprogramm, zum Anderen das AirPort-Laufwerksprogramm, das zur Konfiguration des Zugriffs auf an die AirPort Extreme angeschlossenen USB-Festplatten dient, im Ordner Dienstprogramme abgelegt. Die AirPort-Extreme-Basisstation kann in wenigen Schritten über die Einrichtung eines neuen Netzwerkes einsatzbereit gemacht werden. Zur Verschlüsselung des drahtlosen Netzwerkes stehen entweder WEP oder WPA2 zur Verfügung. Mitgeliefert wird auch die 802.11n Enabler Software, welche notwendig ist, um Macs, die von der Hardware her den n-Standard unterstützen, für den neuen Funkstandard frei zu schalten. Separat kann der „AirPort Extreme 802.11n Enabler für Mac“ zu einem Preis von 1,95 Euro online im Apple-Store erworben werden. Die Software wird als Bestandteil des Paketes IO802.11Family.kext im Systemordner Extensions installiert.
Um festzustellen, ob dies ordnungsgemäß geschehen ist, öffnet man aus dem Ordner Dienstprogramme das Netzwerk-Dienstprogramm. Dort lässt sich unter dem Reiter Informationen einsehen, welche Arten von Netzwerkverbindungen zurzeit zur Verfügung stehen. Unterstützt der Mac den neuen Funkstandard, so sollte hier 802.11a/b/g/n stehen. Nimmt man eine Standardkonfiguration vor, so wird automatisch ein Netzwerk vom Typ 802.11n eingerichtet, das abwärtskompatibel zu den Standards b und g ist. Möchte man hier Änderungen vornehmen, so ist ist es nötig, in die manuelle Konfiguration zu wechseln. In unserem Fall wurde die Basisstation nach vorgenommenen Änderungen nicht mehr gefunden, und wir mussten einen Hard-Reset mit der von der älteren Basisstation bekannten Büroklammermethode vornehmen. Bei der anschließenden Neukonfiguration der Basisstation stürzte das Dienstprogramm dann komplett ab.
Tipp am Rande: Hier stellt Apple einen umfangreichen Leitfaden zur Erstellung auch komplexerer WLAN-Installationen bereit. Die der Basisstation beiliegenden Anleitungen sind eher dürftig.
Gemeinsame Festplattennutzung
Der USB-Port der aktuellen AirPort-Extreme-Basisstation erlaubt es nicht nur, einen Drucker mit USB-Anschluss zur gemeinsamen Nutzung in Netzwerk anzuschließen, sondern auch eine USB-Festplatte. Anschluss und Einsatz solcher Netzwerklaufwerke funktionierten im Test reibungslos, auch der Zugriff von verschiedenen Rechnern aus. Es werden HFS-Plus- und FAT32-formatierte Festplatten unterstützt, wobei wir nur die Verwendung eines HFS-Plus-Laufwerkes testen konnten. Über die manuellen Einstellungen des AirPort-Dienstprogramms lassen sich dabei zahlreiche Einstellungen vornehmen, die den Zugriff verschiedener Anwender auf das Laufwerk regeln, inklusive der Erstellung eigener Accounts mit individuellen Passwörtern und der Festlegung, ob der Anwender nur Rechte zum Lesen oder auch zum Schreiben hat. Allerdings können individuelle Ordner nicht einzeln geschützt werden.
Übertragungsgeschwindigkeiten und Reichweite
Die Übertragungsgeschwindigkeiten in drahtlosen Netzwerken mit der neuen AirPort-Extreme-Basisstation hängt von mehreren Faktoren ab, so vor allen Dingen auch von der Frage, ob alle Rechner im Netzwerk den n-Standard unterstützen. Befinden sich Rechner im Netzwerk, die zum Beispiel lediglich mit 802.11g funken, so sinken Geschwindigkeit und Reichweite insgesamt. Um die Leistung der neuen AirPort-Extreme-Basisstation zu testen, haben wir verschiedene Setups mit einer neuen und einer alten Basisstation eingerichtet. Ein Netzwerk nach dem aktuellen Funkstandard 802.11n erstellten wir mit der neuen AirPort-Extreme-Basisstation und einem MacBook Pro Core 2 Duo 15", das uns dankenswerter Weise der Kieler Mac-Händler Mac Freestyle zur Verfügung stellte.
Diskutiere mit!
Hier kannst du den Artikel "AirPort-Extreme-Basisstation" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.
Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.