Time Capsule im Test

Time Machine

Die Zusammenarbeit zwischen Zeitmaschine und Zeitkapsel erfolgt wie erwartet problemlos. Time Machine erkennt das integrierte und auch ein eventuell über USB angeschlossenes externes Laufwerk und fragt, welches als Sicherheits-Volume verwendet werden soll. Mit wenigen Klicks steht die Sicherheitslösung bereit. So einfach hat es bisher kein Hersteller gemacht. Selbstverständlich lässt sich Time Capsule auch ohne Time Machine als Netzwerkfestplatte über den Finder verwenden.

Ärgerlich bleibt dennoch, dass Apple eine solche Lösung bisher mit der AirPort-Extreme-Basisstation mit einer externen Festplatte offiziell nur unter Vorbehalt ermöglicht, es seit dem jüngsten Update aber erlaubt. Zu Zeiten der Leopard-Entwicklerversionen war eine derartige Lösung noch eingebaut und wurde auf den Apple-Seiten auch beworben.

Geschwindigkeit

In unserem Geschwindigkeitstest kopieren wir 350 MB Daten, die aus 30 Objekten unterschiedlicher Größe bestehen über verschiedene Wege einmal auf die interne Festplatte der Zeitkapsel und einmal auf den externen, über USB angeschlossenen Massenspeicher. Anschließend führen wir die Tests mit der externen Festplatte an einer AirPort-Basisstation durch. Zum Vergleich der möglichen Transferrate schließen wir die externe Festplatte über USB direkt an unseren Rechner an. Am schnellsten lassen sich die Daten übertragen, wenn die Time Capsule über Ethernet angesprochen wird, denn dann fließen etwa neun MB pro Sekunde (MB/s) durch die Leitungen bei der internen Platte und rund sechs MB/s an einen externen Massenspeicher, so dass die Daten innerhalb von 39 respektive 58 Sekunden ihr Ziel finden.

Die Variante mit der AirPort Extreme kommt hierbei auf ungefähr 5,5 MB/s (65 s). Setzt man auf drahtlosen Datenverkehr (802.11g) aus etwa drei Metern Entfernung, werden die Dateien auf die interne Festplatte der Zeitkapsel mit 2,2 MB/s (161 s) geschrieben, auf die extern angeschlossene mit zwei MB/s (172 s). Bei der AirPort Extreme messen wir 1,7 MB/s (210 s). Vergrößert man den Abstand auf rund 15 Meter (802.11g) mit einigen massiven Wänden zwischen Sender und Empfänger, verringert sich die Transferrate deutlich: Das Schreiben auf die interne Zeitkapsel-Platte erfolgt mit 0,8 MB/s (466 s), auf die externe mit 0,6 MB/s (598 s). Bei der externen AirPort-Festplatte gelingt das Schreiben mit 0,8 MB/s (456 s). Schließt man die externe USB-Festplatte direkt an den Mac, so schreibt sie mit 18,5 MB/s (19 s).

TIPP: Hilfsmaßnahmen bei widerspenstiger Kapsel
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Reagiert Time Capsule nicht oder haben Sie fehlerhafte Angaben gemacht und kommen nicht mehr dazu, Ihr Gerät zu konfigurieren, hilft Ihnen der winzige Knopf auf der Rückseite weiter. Hat man beispielsweise das Zugangspasswort vergessen, kann man mit einem spitzen Gegenstand (Stiftspitze, Büroklammer) den kleinen Knopf eine Sekunde lang gedrückt halten. Dies hat zur Folge, dass die Einstellungen der Zeitkapsel erhalten bleiben, aber der Anwender mithilfe des AirPort-Dienstprogramms ein neues Kennwort setzen kann. Ist die Time Capsule überhaupt nicht im Netzwerk zu sehen, obwohl sie korrekt angeschlossen ist, kann ein Neustart helfen. Dazu zieht man einfach das Stromkabel ab und wartet einige Sekunden bevor man das Gerät wieder mit Saft versorgt. Haben alle Maßnahmen versagt, kann man die Kapsel in den Auslieferungszustand versetzen, indem man den Knopf so lange gedrückt hält, bis die Status-LED an der Vorderseite blinkt, was etwa fünf Sekunden dauert. So vergisst das Gerät sämtliche vorgenommenen Einstellungen und kann von neuem konfiguriert werden.

Preisgestaltung

Preislich wirken die beiden derzeit verfügbaren Modelle der Time Capsule auf dem ersten Blick weniger attraktiv: 299 Euro kostet die 500-GB- und 499 Euro die 1000-GB-Variante. Versucht man jedoch eine derartige Lösung mit einer AirPort Extreme und einem USB-Gehäuse samt entsprechend großer Festplatte nachzubauen, landet man tatsächlich bei fast den gleichen Preisen, ohne aber den Komfort der einfachen Konfiguration zu haben und mit mehr Kabelsalat.

TIPP: Ort für die Kapsel
Die Time Capsule sollte nach Angaben von Apple an einem eher kühlen Ort stehen, damit die Betriebswärme abgegeben werden kann. Außerdem empfiehlt der Hersteller das Gerät nicht mit Metall zu umgeben und auch eventuell vorhandenen Kabelsalat so zu platzieren, dass drei Seiten der Kapsel offen sind. Ansonsten könne die Sendeleistung beeinträchtigt werden.
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Fazit

In der Tat bilden Time Machine und Time Capsule ein Traumduo – vorausgesetzt der räumliche Abstand ist nicht zu groß. Die Einrichtung geht schnell und einfach von der Hand; auch preislich stellt das Gerät eine interessante Lösung dar. Zuhause oder im Kleinbüro mit drei bis fünf Rechnern leistet die Zeitkapsel gute Dienste, werden es mehr Computer oder die Distanzen zu groß, sollte zu einer anderen Lösung gegriffen werden.

Testergebnis
ProduktnameTime Capsule 500 GB
HerstellerApple
Preis299 €
Webseitewww.apple.de
Pro
  • leise
Contra
  • langsam
Bewertung
2,3gut
  • Seite
  • 1
  • 2

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