Netzwerkfestplatte mit Zusatzfunktionen

Synology Disk Station 106e

Die Zahl der Netzwerkfestplatten nimmt stetig zu. Immer mehr davon sprechen inzwischen auch die Apple-eigenen Protokolle. Doch Platten wie die Disk Station 106e von Synology können noch ein wenig mehr.

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Vor allem Familien und kleinere Unternehmen wissen zunehmend den Einsatz von Netzwerkfestplatten zu schätzen. Von unterschiedlichen Rechnern aus erlauben sie den Datenaustausch und -zugriff, sowie die Auslagerung von Dateien und Backups – und das ohne hierzu extra einen Server im hauseigenen Netzwerk installieren zu müssen. Eine Netzwerkfestplatte kostet dabei nicht nur weniger, sie lässt sich auch meist in wenigen Minuten in das Netzwerk einbinden. Ein Nachteil allerdings ist, dass sie keinen so schnellen Datenzugriff wie bei einem echten Server erlaubt.

Immer mehr mit AFP

Macianer hatten bislang des Weiteren das Problem, dass kaum eine der im Angebot befindlichen Netzwerkplatten auch AFP unterstützte. AFP (Apple Filing Protocol) ist das Apple-eigene Netzwerkprotokoll, das unter Mac OS wesentlich performanter und stabiler als das ansonsten verwendete Windows-Protokoll SMB/CIFS ist. So lassen sich dank AFP am Mac Programme direkt vom Netzwerklaufwerk aus starten. Die meisten Platten aber boten bislang nur die Protokolle SMB, FTP oder HTTP an, die Mac-Nutzer natürlich auch verwenden können. Noch im März dieses Jahres war die Ethernet Disk mini von LaCie (Test siehe Mac Life 04.2006) deshalb die einzige auf dem Markt erhältliche Netzwerkfestplatte, die AFP unterstützte. Inzwischen aber sprechen immer mehr solcher Geräte auch die von Apple genutzten Protokolle.

Synology DiskStation 106e

Eine davon ist die „Disk Station 106e“ des Taiwanesischen Herstellers Synology Inc., die bis zu 128 Benutzer, organisiert in bis zu 64 Gruppen, und maximal 100 Netzwerkordner erlaubt. Dabei handelt es sich um eine Netzwerkfestplatte mit 32 MB Arbeitsspeicher, die eher ein universeller Server denn eine Netzplatte ist, sich aber wie letztere ebenso leicht einrichten lässt. In wenigen Minuten und ohne Zuhilfenahme der durchgehend deutschsprachigen Dokumentation oder des Handbuchs ist die Installation dank des Mac-OS-X-Programms „DS-Assistant“ abgeschlossen und die Netzplatte einsatzfähig. Zusätzliche Konfigurationen sind dann per Webbrowser einfach zu bewerkstelligen.

Eckdaten

Die DiskStation unterstützt neben AppleTalk auch AFP, allerdings laut Dokumentation nur in Version 2.2. In unserem Test aber funktionierten auch Dateinamen mit mehr als 32 Zeichen. Zudem spricht die Disk Station auch SMB für Windows-Klienten sowie FTP für Unix-Klienten. Grundlage hierzu ist eine 3,5"-S-ATA-Festplatte, die derzeit bis zu 500 GB umfassen kann und nicht im Lieferumfang enthalten ist. Das sollte man bei der Anschaffung unbedingt bedenken und dies zum – wenn auch vergleichsweise günstigen – Preis von ca. 240 Euro hinzurechnen. Denn kaum jemand hat eine S-ATA-Platte übrig, da diese Platten erst relativ neu auf dem Markt sind. Ihr Einbau ist zudem etwas umständlich und nur schmalen Fingern anzuraten. Der integrierte Lüfter ist nicht zuletzt dank Temperatursteuerung sehr leise. Zudem ist der Stromverbrauch mit 20 Watt (6,5 Watt im Ruhezustand) relativ gering. Neben einem Gigabit-LAN-Anschluss besitzt das Gehäuse einen eS-ATA- und zwei USB-Anschlüsse für weitere Geräte.

Steuerung verlangsamt Performanz

Gesteuert wird all das über einen Freescale-MPC-8241-Prozessor mit 266 MHz. Und genau hier liegt – wie bei den meisten Netzwerkplatten – der Pferdefuß, denn der langsame Prozessor bremst das auf Linux basierende System in der Disk Station unnötig aus. In unserem Test lag die Leistungsfähigkeit mit AFP gerade einmal bei knapp 7,5 MB/s beim Lesen und nur 3,5 MB/s beim Schreiben; und das selbst in einem Gigabit-Netz. Bessere Werte zeigte die SMB-Kommunikation: Lesen 19,5 MB/s, Schreiben 6,5 MB/s. Dies zeigt, dass auch die Steuerungssoftware eine Bremse für AFP darstellt. Dennoch will man als Mac-Nutzer eigentlich lieber AFP benutzen.

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