Netzwerk kompakt

LaCie Ethernet Disk mini

Der kleine Server für die schnelle Küche. So könnte man die LaCie Ethernet Disk mini auch beschreiben. Von außen eine gewöhnliche Festplatte, birgt sie in ihrem Inneren ein eigenes kleines Betriebssystem, das aus ihr eine einfach zu konfigu-rierende Netzwerkfestplatte macht, die in kleineren (Familien-)Unternehmen durchaus den Server ersetzen kann.Wozu brauch ich einen Server?

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Wozu aber braucht man überhaupt einen Server? Datenaustausch wäre ein Grund, Zugriff auf die gleichen Programme und Daten von unterschiedlichen Rechnern aus ein anderer. Und dann wären da natürlich noch die Datenauslagerung und Backup-Möglichkeit. Das alles zentral und ohne dass man eine externe Festplatte von Arbeitsplatz zu Arbeitsplatz trägt. Doch die Installation eines eigenen Servers im Mini-Netzwerk kann aufwändig sein, so dass manch einer dann doch zur externen Platte greift. Ersatzweise reicht die Investition in eine so genannte Netzwerkfestplatte, die über das Prinzip NAS (Network Attached Storage) zwar keinen so schnellen Datenzugriff wie bei einem echten Server erlaubt, für kleinere Netze aber durchaus ausreicht.

Ethernet Disk mini

Eine solche Netzwerkfestplatte, von denen es inzwischen Dutzende auf dem Markt gibt, ist die „Ethernet Disk mini“ von LaCie. Ihr großer Vorteil für Mac-Nutzer gegenüber der Konkurrenz: Sie ist die einzige Netzwerk-Platte, die AFP unterstützt. AFP (Apple File Protocol) ist das Apple-eigene Netzwerkprotokoll, das unter Mac OS wesentlich performanter, stabiler und vor allem praktischer ist als das ansonsten verwendete Windows-Protokoll SMB/CIFS. Vorteil von AFP ist beispielsweise, dass sich damit Programme direkt vom Netzwerklaufwerk aus besser starten lassen. Mac-Nutzern bietet sich aber auch die Möglichkeit, die von der Ethernet Disk mini angebotenen und einzeln deaktivierbaren Protokolle SMB, FTP oder HTTP zu nutzen.

Die Platte

Die Ethernet Disk mini ist eine 3,5“-Festplatte mit 7200 Umdrehungen pro Minute, untergebracht in einem adretten und soliden Metallgehäuse mit optional montierbarem Standfuß. Auf der Rückseite befinden sich ein USB- sowie ein Netzwerk-Anschluss und ein Ein-/Ausschalter. Sie ist in den Varianten 250 GB, 300 GB, 400 GB und 500 GB zu Preisen zwischen 230 und 470 Euro erhältlich. Standardmäßig wird sie im FAT32-Dateisystem formatiert ausgeliefert, zusammen mit allen notwendigen Kabeln, einem gedruckten Kurzanleitungshandbuch und einer CD, auf der sich diverse Software (Backup Silverkeeper, IPConfigurator, beides für Mac OS 9 und X vorliegend) und ein PDF mit der Dokumentation befindet. Statt des normalen Festplattencontrollers unterscheidet sich die Festplatte vor allem durch ein integriertes kleines Linux-Betriebssystem (Kernel 2.4.25) mit Samba 3 und Netatalk. Damit wird aus einer herkömmlichen Festplatte ein Netzwerkgerät, das man einfach in ein bestehendes Netzwerk einstecken kann, und schon hat man einen Mini-Server zur Verfügung.

Einrichtung

Wir testeten ein 250-GB-Modell, das sich der Herausforderung stellen musste, schnell und unkompliziert in ein Netzwerk von drei Macs integriert zu werden. Tatsächlich konnte die Festplatte eingesteckt werden und lief nach der standardmäßigen Abfrage des DHCP-Servers problemlos. Im Idealfall dauert die Installation daher nur eine Minute. Falls allerdings kein DHCP-Server vorhanden ist, nutzt das Gerät automatisch eine feste IP (192,168.1.100), die per auf CD befindlicher Software „IPCongurator“ via Netzwerk oder USB geändert werden kann. Nun lassen sich die Feinheiten per mehrsprachigem Webinterface (beispielsweise http://192.168.1.100) problemlos einstellen. Zu verwendende Protokolle, Sprache, Laufwerksname, Einrichtung von Benutzern, Abruf des Systemstatus, Änderung des Webinterface-Passworts (sollte gleich bei der ersten Einrichtung erfolgen) und die Änderung des Dateisystems von FAT32 auf EXT3 sind hier problemlos möglich.

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