Keksdose 2.0

Mac mini 1,67 und 1,5 GHz Core Duo/Solo

Über ein Jahr hat es gedauert, bis Apple den erfolgreichen Mac mini erneuerte. Nach iMac und MacBook Pro rechnen auch in den beiden Modellen der Einstiegs-Macs Prozessoren von Intel, allerdings nur in einem Mac mini die bekannte Core-Duo-CPU. Im günstigeren Modell arbeitet zum ersten Mal in einem Mac ein Core Solo. Im Test zeigte sich die Solo-Variante erwartungsgemäß nicht so rechenstark wie das Duo-Modell.

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Ende Februar stellte Steve Jobs einem kleinen Kreis von knapp 150 Journalisten neben dem iPod-Lautsprecher iPod Hifi die beiden neuen Mac-mini-Modelle vor: Für 639 Euro ist nun ein Mac mini mit 1,5 GHz Intel Core Solo erhältlich und für 839 Euro ein Mac mini mit 1,67 GHz Intel Core Duo. Äußerlich haben sich die minis kaum verändert: Mit 16,5 x 5,1 x 16,5 Zentimetern (Breite x Höhe x Tiefe) besitzen die neuen Keksdosen mit den Vorgängermodellen identische Abmessungen. Auch der kühle Aluminiumrahmen mit weißer Kunststoffabdeckung ist geblieben. Unterschiede sind lediglich auf der Rückseite der Rechner zu erkennen, wo eine Reihe neuer Anschlüsse Einzug gehalten hat. Hatte der Mac mini G4 noch zwei USB-2.0-Anschlüsse, so besitzen die neuen minis doppelt so viele.

Ein FireWire-400-Anschluss steht nach wie vor zur Verfügung. Weiterhin können Apples neue minis mit einem kombinierten digitalen Audio/Kopfhörerausgang sowie einem optischen Audioeingang aufwarten. Das Einstiegsmodell besitzt einen Intel Core Solo mit 1,5 GHz und zwei MB L2-Cache. Einen Intel Core Duo 1,67 GHz (T2300) baut Apple in das zweite Modell ein. Auch hier stehen zwei MB L2-Cache zur Verfügung, den sich die beiden Prozessorkerne teilen. Der Systembus liegt bei den neuen Modellen bei 667 MHz, die Vorgänger mussten noch mit 167 MHz vorlieb nehmen. Die minis sind jeweils mit 512 MB DDR2-RAM ausgestattet, wobei die Möglichkeit besteht, bis auf 2048 MB aufzustocken. Die Vorgängerreihe erlaubte lediglich 1024 MB.

Als Massenspeicher ist im günstigeren mini eine 60-GB-S-ATA-Festplatte mit 5400 Umdrehungen pro Minute eingebaut – die Core-Duo-Variante hat 20 GB mehr zur Verfügung. Die Rechner besitzen im Gegensatz zu den Vorgängern keine eigenständige Grafikkarte mit eigenem Speicher mehr, sondern einen integrierten Shared-Graphics-Chip (Intel GMA950), der mindestens 80 MB des Arbeitsspeichers verwendet. Der DVI-Port kann einen Monitor mit bis zu 1920 x 1200 Pixeln digital und bis zu 1920 x 1080 Bildpunkten analog ansteuern. Einen DVI-auf-VGA-Adapter liefert Apple mit. Genau wie das Vorgängermodell besitzt der neue Intel-Mac mini Core Solo nur ein ComboDrive (DVD-ROM/CD-RW). Der Core Duo dagegen ist mit einem Double-Layer SuperDrive (DVD+R DL/DVD±RW/CD-RW) ausgestattet. Zur drahtlosen Kommunikation stehen beiden minis AirPort Extreme und Bluetooth 2.0 zur Verfügung.

Als eine weitere Neuerung spendiert Apple den Neuen Gigabit-Ethernet (10/100/1000 BASE-T). Ein 56K-Modem verbaut Apple auch in den Mac minis nicht mehr, sondern bietet im Apple Store ein USB-Modem für 55 Euro an. Genau wie der iMac und das MacBook Pro wird auch der Mac mini nun mit Front Row und der Apple Remote Fernbedienung ausgeliefert. Die neuen minis besitzen eine auf dem Mac-Markt außergewöhnliche Eigenschaft, da ihre Prozessoren nicht gelötet sind, sondern lediglich gesteckt. Somit ist es für erfahrene Bastler recht einfach, die zentrale Recheneinheit des Mac mini zu tauschen. Beispielsweise könnte ein Besitzer eines Mac mini 1,5 GHz nach ein bis zwei Jahren den Core-Solo-Prozessor durch eine Core-Duo-CPU ersetzen. Da anzunehmen ist, dass die Prozessorpreise fallen werden, wäre das kein zu irreales Szenario. Zurzeit kosten 1000 Core-Duo-Recheneinheiten mit 2,16 GHz laut Listenpreis von Intel 637 US-Dollar pro Stück.

Ein derartiger Prozessortausch ist im Moment nicht nur ökonomisch unsinnig, sondern führt auch zum Garantieverlust. Das Öffnen des neuen Mac mini ist erheblich schwieriger als beim Vorgänger und sollte nur von geübten Bastlern vollzogen werden. Der Wechsel oder Ausbau des Arbeitsspeichers erfordert das Entfernen des optischen Laufwerks und außerdem das Abschrauben des Mittelteils samt Festplatte. Dabei muss darauf geachtet werden, dass nicht einzelne Daten- oder Antennenkabel abreißen. Somit scheint es fast zwingend erforderlich, den mini beim Kauf voll auszustatten und auf spätere aufwändige Schraubarbeiten zu verzichten.

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