Intel-iMacs im Test

iMac 1,83 und 2,0 GHz Core Duo

Damit hatte wirklich niemand gerechnet: Überraschend stellt Apple schon jetzt iMacs mit Intel-Prozessoren vor. Dabei erschien erst im vergangenen Oktober eine neue Version des erfolgreichsten All-In-One-Computers iMac. Wir haben uns die ersten iMacs mit Intel-Prozessor ins Labor eingeladen und getestet, ob sie tatsächlich doppelt so schnell wie die letzten PowerPC-Modelle sind, wie Apple behauptet.

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Wie bei den MacBooks Pro ist der Unterschied zwischen den letzten iMacs G5 und den neuen, ganz einfach iMac genannten Computern, kaum wahrnehmbar. Auch der Preis liegt erfreulicherweise auf dem gleichen Niveau wie bei den Vorgängermodellen: Der iMac 1,83 GHz mit integriertem 17-Zoll-LCD kostet 1349 Euro, das 2 GHz schnelle 20-Zoll-Modell 1749 Euro. Selbst der Startton ist weiterhin der C-Dur-Gong und kein Intel-Jingle wie von einigen im Vorfeld befürchtet. Äußerlich lässt sich fast kein Unterschied zu den Vorgängermodellen feststellen: Die Front wird vom TFT-Bildschirm dominiert, der beim 17-Zoll-iMac eine Auflösung von 1440 x 900 Pixeln und beim 20-Zöller 1680 x 1050 Bildpunkten zeigt.

In Bezug auf Betrachtungswinkel, Helligkeit und Kontrast haben sich die Displays laut Apple nicht verändert, was sich auch in der Praxis bestätigt. Über dem Monitor ist eine iSight-Kamera (640 x 480 Pixel) verbaut, unter dem Bildschirm befindet sich hinter dem Apfel-Logo der Empfänger für die mitgelieferte Fernbedienung „Apple Remote“. Auf der Unterseite sind hinter einem Metallschutz zwei RAM-Steckplätze angebracht, von denen einer werkseitig mit 512 MB bestückt ist. Auf der Rückseite sind die verschiedenen Anschlüsse waagerecht angeordnet: beginnend mit einem 3,5mm-optisch-digitalen Audioausgang, der gleichzeitig Kopfhörer-Anschluss ist. Daneben befindet sich ein analoger 3,5mm-Audioeingang. Es folgen drei USB-2.0-Ports und zwei FireWire-400-Schnittstellen; FireWire 800 fehlt auch beim neuen iMac.

Weiterhin stehen Gigabit-Ethernet (10/100/1000BASE-T) und ein Mini-DVi-Ausgang zur Verfügung. Tatsächlich ist der digitale Bildausgang im Mini-Format die einzige von außen sichtbare Neuerung der Intel-iMacs. Hier zeigt sich Apple von seiner spendablen Seite und erlaubt nun erstmalig auch bei einem Mac, der sich nicht in erster Linie an professionelle Anwender richtet, den Anschluss eines zweiten Bildschirms, ohne dass der Inhalt des Hauptmonitors lediglich gespiegelt wird. Hierdurch findet nun ohne Umwege ein zweiter Monitor Verwendung und dient als Erweiterung des virtuellen Schreibtisches. Dabei lässt sich ein digital angeschlossener Monitor mit einer Auflösung von bis zu 1920 x 1200 und ein analog verbundener Bildschirm mit bis zu 2045 x 1536 Bildpunkten betreiben. Adapter liefert Apple nicht mit. Aber der Mini-DVI-Anschluss deutet es bereits an: Apple hat den iMac vor allem innen umgebaut.

Innenleben

Apple verwendet eine Intel-Hauptplatine und verbaut keine Eigenentwicklung mehr. Das insbesondere auf portable Rechner ausgelegte „Mobile Intel 945GM Express Chipset“ genannte Mainboard besitzt sogar mehr Eigenschaften als Apple tatsächlich einsetzt, so befindet sich unter Anderem auch ein integrierter Grafikchip darauf. Der kalifornische Computerhersteller hat sich dennoch entschlossen, eine eigenständige Grafikkarte über PCI-Express (PCIe), eine ATI Radeon X1600 mit 128 MB VRAM, zu integrieren. Darüber hinaus bietet der Chipsatz auch das oft und kontrovers diskutierte Trusted Platform Module (TPM). Dieses erlaubt eine eindeutige Identifizierung des jeweiligen Computers und verhindert gegebenenfalls die Ausführung nicht zertifizierter Software. Dieses wird einerseits als Sicherheitsgewinn für den Anwender bezeichnet, andererseits aber auch als Entmündigung des Nutzers betrachtet. Welche Funktion der Chip in den neuen iMacs hat, steht zur Zeit nicht fest.

Möglich wäre der Einsatz als Schutz vor unerlaubtem Einsatz des Mac OS X auf nicht von Apple stammender Hardware. So könnte beispielsweise das Intel-OS-X vor der Installation die Existenz des Chips abfragen und die Installation entsprechend verweigern. AirPort Extreme (54 MBit/s) und Bluetooth 2.0+EDR sind auch weiterhin integriert und nutzen nun verschiedene Antennen. Außerdem werden beim neuen iMac Daten per „Low Voltage Differential Signaling“ (LVDS) an das Display gesendet. Diese Technologie verspricht sehr geräuscharm und stromsparend bei schneller Datenübertragung zu sein.

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