Mac mini 2 GHz im Test

Der beste Mac mini aller Zeiten?

Lange hat es gedauert, denn zuletzt wurde der Mac mini im August 2007 aktualisiert. Seitdem wurde dem Kleinen immer wieder der Produktionsstop prophezeit. Doch nun ist er da, wie Phönix aus der Asche, schneller und besser als je zuvor. In unserem Test musste der günstige Mac zeigen, was er wirklich kann.

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Von vorne betrachtet, ist der neue Mac mini nicht vom Vorgänger zu unterscheiden. Dreht man die „Keksdose“ aber um, offenbaren sich einige Änderungen an der Schnittstellen-Ausstattung. Im Gegensatz zum Vorgänger steht mit fünf USB-Ausgängen eine USB-Buchse mehr zur Verfügung. Die Anzahl der Monitor-Ausgänge hat sich auf zwei verdoppelt, weshalb jetzt zwei Bildschirme angeschlossen werden können: Am DVI-Ausgang ist eine maximale Aufl ösung von 1920 x 1200 Bildpunkten, am Mini DisplayPort ist sogar der Betrieb eines 30-Zoll-Displays möglich. Ein zweiter Bildschirm kann per Mini-DVI-Anschluss angeschlossen werden, zu dem Apple glücklicherweise einen DVI-Adapter mitliefert.

Des Weiteren stehen eine Gigabit- Ethernet-Schnittstelle sowie ein FireWire- 800-Port für den schnellen Datenaustausch bereit. Insbesondere Letzterer ist eine kleine Sensation, wurde doch bei Einführung der Unibody-MacBooks befürchtet, Apple verzichte in Zukunft vollständig auf die FireWire-Schnittstelle. Seit der Vorstellung der neuen Desktop-Macs ist jedoch klar, dass Apple FireWire (FW) die Treue hält und auf die schnellere Version FW 800 setzt, denn außer dem 13-Zoll- MacBook und dem MacBook Air verfügen nun alle Macs über die schnelle USB-Alternative. Weder am Netzteil noch am Stromanschluss hat sich etwas geändert.

Innere Werte

Wesentliche Veränderungen gab es vor allem am Innenleben des kleinen Macs, wenngleich sich am Prozessortakt gegenüber dem Vorgänger fast nichts getan hat. Das Herzstück des Kleinen ist in beiden Grundkonfi gurationen ein 2 GHz Core 2 Duo der inoffi ziellen Mobil-Prozessor-Baureihe P7350. Der alte Intel-Mac-mini kam noch in zwei Konfi gurationen mit 1,83 und 2 GHz daher. Für einen Aufpreis von 140 Euro kann der Mac mini auch mit einem 2,26- GHz-Prozessor (P8400) geordert werden, der, wie die 2-GHz-CPU, über drei MB L2- Cache gebietet. Sollte der Chip-interne Speicher nicht ausreichen, können die beiden Kerne auf bis zu 4 GB Arbeitsspeicher zugreifen, die mit 1066 MHz Frontsidebus an den Rechenknecht angebunden sind. Apple bestückt beim günstigeren Modell nur einen der beiden SO-DIMM-Steckplätze mit einem 1-GB-Modul. Die teurere Variante ist dagegen mit zwei Modulen ausgestattet. Diese Speicher slot-Belegung hat Vorteile beim Aufrüsten, sorgt aber auch dafür, dass dem Grafi kprozessor (GPU) im 599-Euro-Rechner nur 128 der 256 möglichen MB bereitgestellt werden.

Wie nicht anders zu erwarten und von der Gerüchteküche schon lange angekündigt, verbaut Apple nun auch im Mac mini den NVIDIA-Chipsatz Geforce 9400M. Schon bei den Unibody-Macbooks und beim Mac Book Air sorgt dieser für eine erheblich gesteigerte 3D-Leistung, die den mini endlich auch spieletauglich macht, wie unsere Testergebnisse zeigen.

Wohnzimmer-PC

Der Mac mini ist klein, leise, sparsam und vergleichsweise günstig. Dank Front Row eignet er sich daher wunderbar als Home- Theater-PC (HTPC) für den Betrieb am heimischen Fernseher. Er kann den den DVD-Player und die Stereoanlage ersetzen und bringt zudem noch das Internet ins Wohnzimmer. Für den Anschluss an den HD-Fernsehr benötigt es zwei Adapter (mini-DisplayPort- auf-DVI und DVI-auf-HDMI) und ein zusätzliches Audio- Kabel, denn das Audio-Signal wird weder per mini-DVI noch über den mini DisplayPort übertragen. Das TV-Programm kommt mit DVB-T- oder Satellitenempfängern von Elgato oder Equinux auf den Bildschirm. Equinux bietet zudem mit der Software MediaCentral eine Alternative zu Front Row an, die sowohl YouTube als auch IP-TV und Skype unterstützt und für die Bedienung vom Sofa aus optimiert ist.

Die günstigere Mac-mini-Variante verfügt nun mit einer 120-GB-Festplatte über 40 GB mehr Kapazität. Der 799-Euro-Rechner wird gar mit 320 GB ausgeliefert und bringt somit 200 GB mehr Speicherplatz mit. Beide Festplatten sind per SATA angebunden und drehen mit 5400 U/min. Die vermutlich riesigen, mit Combo-Drives angefüllten Lagerhallen Apples, scheinen nun endgültig geleert zu sein, denn Apple stattet nun beide Mac-mini-Modelle standardmäßig mit einem per SATA angebundenen Superdrive aus. Anders als von der Gerüchteküche vermutet, bietet Apple jedoch keine Option an, den mini anstatt eines optischen Laufwerks mit einer zweiten Festplatte auszuliefern.

Mit zeitgemäßen (theoretischen) 300 MBit/s schickt der Mac mini Daten drahtlos im Netzwerk auf die Reise. Auch wenn der Datendurchsatz in der Praxis deutlich niedriger ist, so ist diese Anbindung nach WLAN-Standard IEEE802.11n noch deutlich höher als beim g-Standard, der noch im alten Mac mini zum Einsatz kam. Für die drahtlose Anbindung von Maus, Tastatur und Headset ist allerdings das verbaute Bluetooth 2.1+EDR-Modul die Schnittstelle der Wahl. Tastatur und Maus gehören nach wie vor nicht zum Lieferumfang.

Weniger erfreulich ist die Preissteigerung um satte 100 Euro im Vergleich zum Vorgänger.

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