Unzählige Stunden haben wir vor drei Jahren in Valheim verbracht – damals noch per Cloud-Gaming-Service Geforce Now. Heute läuft das Spiel nativ auf jedem halbwegs potenten Mac (empfohlen wird ein M1-Chip und 16 Gigabyte Arbeitsspeicher). Da sich der Titel bereits in unserer Steam-Bibliothek befindet, können wir es einfach neu herunterladen. Alternativ kannst du es für 23 Euro aus dem App Store laden. Seit damals hat sich viel getan im Spiel und wir können es kaum erwarten, nach Valheim zurückzukehren. Begleite uns auf unserer Reise.
Ein neuer Anfang
Genretypisch beginnt Valheim mit der Charakter-Erstellung. Ein kurzer Intro-Text erklärt uns, dass wir von Odin auserwählt wurden, um uns in der zehnten, geheimen Welt des Weltenbaums Yggdrasil zu beweisen, bevor wir nach Valhalla aufsteigen können. Blitze zucken, der Regen peitscht, während eine riesige, schwarze Walküre unsere Spielfigur durch die Lüfte trägt, um sie schließlich unsanft inmitten eines Steinkreises, bar jedweder Kleidung, abzusetzen. Die rot-schimmernden Runen auf den Monolithen geben einen kryptischen Ausblick auf die uns bevorstehenden Prüfungen, und ein Rabe namens Hugin – einer der beiden Berater Odins – führt uns in die grundlegenden Spielprinzipien ein. Einer seiner Tipps: Baue dir eine sichere Unterkunft.
Jäger und Sammler
Doch zunächst verbringen wir unsere Zeit mit dem Erkunden und Sammeln von Rohstoffen wie Stein und Holz sowie Nahrung. Doch anders als in vielen anderen Survival-Games kann unser Charakter nicht verhungern. Valheim setzt vielmehr auf ein Belohnungssystem: Isst du etwas, verbessern sich deine Werte wie Gesundheit und Ausdauer und du regenerierst schneller. Dadurch ist Valheim von Anfang an entspannter als manch anderer Titel. Auch die ruhige Musik trägt dazu bei, dass sich unser Überlebenskampf zunächst nach Wellness-Urlaub anfühlt. Wir ernähren uns von Beeren und Pilzen, später erlegen wir mit unserer ersten selbst hergestellten Keule Wildschweine und erhalten Fleisch und Lederreste. Jeder neu entdeckte Rohstoff schaltet direkt neue Rezepte und Baupläne frei.
Auch bei der Charakterentwicklung macht es uns Valheim leicht: Statt aufzusteigen und Erfahrungspunkte in einem unübersichtlichen Talentbaum investieren zu müssen, wird unser Charakter in dem besser, was er macht. Bäume fällen, sprinten, schwimmen oder jagen. Apropos: Die Nächte sind ungemütlich. Es wird stockdunkel, die Temperatur sinkt, und kleine Kreaturen mit leuchtenden Augen kommen aus ihren Verstecken.
Schaffe, schaffe, Häuslebauer
Höchste Zeit für eine Zuflucht. Per Holzhammer erschaffen wir aus den gesammelten Rohstoffen neben einer Werkbank Holzwände und ein Dach. Ein Lagerfeuer sorgt für Wärme und Geborgenheit – was uns übrigens ebenfalls Boni beschert. Aber Obacht: Physik spielt nicht nur bei gefällten Bäumen eine Rolle, sondern auch beim Lagerfeuer im Langhaus. Ohne richtige Belüftung sorgt der dichte Qualm ohne Vorwarnung für unser erstes Ableben.
Doch auch im Tod ist Valheim gnädig und lässt unsere Figur im zuletzt beanspruchten Bett erwachen – nackt zwar, doch kaum Erfahrungspunkte noch Ausrüstung gehen verloren. Diese müssen wir vom Grabstein am Ort unseres Ablebens wiederbeschaffen. Und so sind wir beschäftigt mit Sammeln und Bauen und merken nicht, wie die Zeit verfliegt.
Der erste Bosskampf
Dass in Valheim nicht alles friedlich ist, merken wir spätestens als wir uns in ein anderes Biom, einen Düsterwald, verirren. Die Gegner sind zorniger und wir meinen gar einen massigen Troll durchs dichte Blattwerk erspähen zu können. Hugin warnt, wir sollen umdrehen.
Wir gehorchen und kümmern uns lieber erst einmal um den ersten Boss im Grasland: Eikthyr, ein übergroßer Hirsch, dessen Geweih mit Ketten behangen und Blitzen elektrifiziert ist. Es wird ein langer Kampf, den wir immer wieder unterbrechen müssen, um uns zu erholen und neu auszurüsten. Doch irgendwann bezwingen wir das garstige Untier und erhalten eine Trophäe, die wir zum Stein-kreis zurückbringen, um unsere verdiente Belohnung abzuholen.
Wenn dir das Spielprinzip grundsätzlich gefällt, das Wikinger-Setting aber nicht zusagt, solltest du eines der folgenden Spiele ausprobieren.
Minecraft: Eher Phänomen als Spiel kann Minecraft auch 25 Jahre nach der Erstveröffentlichung als Early-Access-Titel begeistern. Ob im harmlosen Kreativ- oder im fordernden Überlebens-Modus, das Spiel fesselt auf Mac, iPad und iPhone durch schier endlose Möglichkeiten, sowohl beim Erkunden der Welt aus Quadraten als auch beim Errichten von Gebäuden und sogar Maschinen.
Ark: Survival Evolved: Auch das urzeitliche Dino-Abenteuer Ark hat bereits etliche Jahre auf dem Buckel, ist dafür aber auf betagten iPhones und iPads spielbar. Wie in Valheim startest du nackt auf einer geheimnisvollen Insel, bevölkert von prähistorischen Kreaturen, die schon sehr früh im Spiel zu einer echten Bedrohung werden. Ende des Jahres soll Teil zwei erscheinen – auf PC und Xbox.
Subnautica: Eines der besten Survival-Spiele auf dem Mac ist ohne Zweifel das Unterwasser-Abenteuer Subnautica. Darin stürzt du mit einem Raumschiff ins unendliche Meer eines fremden Planeten und bist gezwungen, aus Wrackteilen und Ressourcen der außerirdischen Flora und Fauna eine Basis aufzubauen, um schließlich von dem Planeten zu fliehen. Die Fortsetzung ist leider nicht ganz so stark.
Auf zu neuen Ufern
Beseelt und erschöpft vom Kampf verbringen wir Tag um Tag in den wunderschönen Landschaften Valheims, stets auf der Suche nach der nächsten Herausforderung. Als wir schließlich an die Grenzen der prozedural generierten Welt stoßen, sehen wir uns gezwungen, ein Boot zu bauen und Segel zu setzen – ins Ungewisse.
Später wird es Portale geben, die uns lange Wege überbrücken lassen. Bis es so weit ist, genießen wir die Wege zu Land und auf dem Wasser, auf denen es immer Neues zu entdecken gibt …
Vom Ein-Mann-Projekt zum Welterfolg
Auch wenn das Spiel noch immer nicht final ist, möchten wir dir eine Reise nach Valheim uneingeschränkt ans Herz legen. Man merkt dem Titel das Herzblut an, das der schwedische Entwickler Richard Svensson anfangs allein, später mit seinem Team in die Welt steckt. Die Grafik kann natürlich nicht mit aktuellen Triple-A-Titeln auf dem Mac wie Assassin’s Creed oder Death Stranding mithalten, hat durch die Beleuchtungseffekte aber ihren ganz eigenen Charme.
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