Deutschland ist das Land der Dichter, Denker – und der Fritzbox. Doch der Netzwerk-Alleskönner bekommt Konkurrenz: Wer in Sachen WLAN und Netzwerk mehr will, greift oft zu UniFi von Ubiquiti. Deren bereits vergangenes Jahr veröffentlichte Dream Machine bietet alles, was man zum Einstieg in das ausgeklügelte System benötigt.
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Die Fritzbox ist das Schweizer Taschenmesser im Segment der Netzwerk-Hardware für normalsterbliche Anwender, sie kombiniert zahlreiche Funktionen in einem Gerät: Modem, Router, Switch, WLAN-Access-Point, DECT-Basis – die Liste der Features ist lang. Doch wie so oft bei solchen Alleskönnern bleiben Wünsche offen, die nur von spezialisierter Hardware erfüllt werden kann – im Bereich (drahtloser) Netzwerke spielen die Produkte von Ubiquiti die sprichwörtliche Liga höher. Wie ein Blick in Foren und Nutzergruppen beweist, fühlen sich Apple-Anwender dabei ganz besonders von UniFi angezogen. Vielleicht hat das seinen Grund darin, dass Ubiquiti-Gründer Robert Pera Apple-Mitbegründer Steve Jobs nicht nur verehrte, sondern Pera auch bei Apple auf der Lohnrolle stand – um sich schließlich selbstständig zu machen und zu einem der jüngsten Milliardäre der US-Geschichte zu werden.
UniFi Security Gateway
Das Ubiquiti UniFi Security Gateway stellt die Verbindung zum Internet her, dient als Router mit integrierter Firewall und erlaubt die Verwaltung und Kontrolle des Netzverkehrs im Zusammenspiel mit dem UniFi Controller. Auch als eigenständige Hardware erhältlich, ist die entsprechende Funktionalität ein Teil der Dream Machine.
UniFi Switch
Ein Switch dient der Erweiterung eines UniFi-Systems, hier finden unter anderem kabelgebundene Endgeräte ihren Anschluss via Gigabit Ethernet, aber auch Access Points können hier direkt angeschlossen werden. Die Dream Machine verfügt über vier 1-Gigabit-Ethernet-Buchsen.
UniFi Access Point
Die UniFi Access Points sind die WLAN-Zugangsknoten des Systems. Es sind verschiedene Modelle inklusive kommender Optionen für WiFi 6 erhältlich. Der in der Dream Machine integrierte AP funkt nach Dual Band 802.11ac 4x4 Wave 2 und kann eine erkleckliche Zahl an Clients stabil und schnell versorgen.
UniFi Controller und Cloud Key
Der Controller ist die zentrale Software-Komponente, über die ein UniFi-System eingerichtet und verwaltet wird. Als „Gehirn“ des Ganzen kann es auf einem Computer oder einem unterstützten NAS im Hintergrund laufen, als auch auf dedizierter Hardware – Ubiquiti nennt letztere Cloud Key. Dessen Funktionalität ist Teil der Dream Machine.
Was ist UniFi?
UniFi ist Ubiquitis Bestseller. Es handelt sich dabei um ein modulares (WLAN)-Netzwerk-System für den professionellen Einsatz. Egal ob Privathaushalt, kleines Büro, eine Schule oder ein mittelständisches Unternehmen: UniFi-Installationen findet man ob ihrer Skalierbarkeit und verhältnismäßig leicht zu handhabenden Administration auch hierzulande an vielen Orten. Eine UniFi-Installation besteht aus mehreren Kernkomponenten und kann über Access Points und Switches an die individuellen Erfordernisse angepasst werden – je nach Ausbaustufe lassen sich sogar Überwachungskameras und ein Zugangssystem einbinden. Die potenzielle Komplexität und die aus Endanwendersicht hohen Einstiegskosten haben Interessierte bislang mitunter auf Abstand gehalten – das hat auch Ubiquiti erkannt.
Die in diesem Artikel getestete Dream Machine wurde uns freundlicherweise von der VARIA System GmbH zur Verfügung gestellt – jenseits dieser Zeilen hier ohne weitere Gegenleistung oder gar inhaltliche Einflussnahme.
Die VARIA System GmbH ist Distributor für Ubiquiti Networks in Deutschland, betreibt einen auch für Endkunden geöffneten Online-Shop mit attraktiven Preisen und bietet an der Varia Academy zudem Schulungen für Ubiquiti- und MikroTik-Administratoren an.
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Was ist die UniFi Dream Machine?
Die Dream Machine kombiniert die UniFi-Kernkomponenten (siehe Randspalte) in nur einem verhältnismäßig preiswerten Gerät. Der Preisvorteil gegenüber einzeln gekauften Komponenten beträgt fast 200 Euro – und Platz spart man auch noch. Aus der Schachtel der kleinen schneeweißen „Tonne“ kommt einem nicht viel mehr als das Gerät selbst und das Stromkabel entgegen – und der Verweis auf die für iOS und Android verfügbare UniFi-App. Das Stromkabel eingesteckt und die Kabelverbindung zum Modem hergestellt, ist die Einrichtung via Smartphone schnell abgeschlossen: Nur etwas mehr als 10 Minuten dauerte es im Testszenario, bis wir mit der in Grundzügen konfigurierten Dream Machine online waren. Auf einige Probleme stießen wir bei der Einbindung mehrerer UniFi-Switches, mit denen wir unter anderem ein TV-Rack und ein Arbeitszimmer kabelgebunden integrierten, doch diese ließen sich durch den Klassiker unter den IT-Hilfestellungen („Ausschalten, Einschalten“) schnell lösen.
Die zur Einrichtung und Administration genutzte App ist aufgeräumt und funktional, eine Dashboard-Ansicht visualisiert den aktuellen Netzwerkstatus. Detaillierte Einstellungen und Statistiken findet man ergänzend unter der Weboberfläche. Dort kann das System weitreichend und auf Wunsch aus der Ferne konfiguriert werden, etwa durch das Anlegen virtueller Netzwerke, die Einrichtung von Gastnetzen mit Extras wie dem Zugang über Voucher und Bandbreitenbeschränkungen – beispielsweise, um die Arbeit im Homeoffice gegenüber anderen Anwendungen zu priorisieren und so trotz andernorts im Haus eventuell laufender Netflix-Streams dennoch verlässlich via VoIP-Telefonie erreichbar zu sein. Unter „Threat Management“ bietet UniFi eine Firewall, sie erkennt und sperrt optionale direkt potenziell gefährlichen Netzwerkverkehr. Über „Deep Packet Inspection“ lässt sich zudem einsehen, wie viel und vor allem welche Art an Daten über die Leitungen fließt, sogar auf Ebene einzelner Clients – weiterführende Metriken helfen unter anderem dabei, Nadelöhre im Netzwerk zu identifizieren. Daneben finden sich viele weitere Funktionen, um den Datenverkehr zu verwalten.
UniFi als Systemwelt
Ein UniFi-System lässt sich individuell an die Gegebenheiten vor Ort anpassen. Schnell kann ein weiterer Access Point ergänzt werden, um die WLAN-Ausleuchtung eines Objekts zu verbessern – das funktioniert mit im privaten Einsatz meist zu vernachlässigenden Leistungseinbußen sogar kabellos. Wer auf eine bestehende Ethernet-Verkabelung zurückgreifen kann, vermag an nahezu jeder Stelle einer Wohnung, eines Hauses oder Büros ein perfektes WLAN-Signal zu etablieren. Ubiquiti bietet hierzu eine ganze Reihe verschiedener Access Points an, von der kostengünstigen Lösung für den Einsatz im kleinen Einfamilienhaus bis hin zu Projekten, mit denen sich Hunderte Endgeräte mit einem Signal versorgen lassen.
Wie traumhaft ist die Dream Machine wirklich?
Wer von einer Fritzbox oder gar der providerseitig gelieferten Netzwerkhardware auf UniFi umsteigt, erhält mit der Dream Machine ungleich mehr an Möglichkeiten und Funktionen. Die Ersteinrichtung geht dabei auch interessierten Einsteigern in das Thema leicht von der Hand. Wer aber beispielsweise von einer Fritzbox wechseln will, muss bedenken, dass für Aufgaben wie DECT-Telefonie und DSL/Kabel/FTTH-Verbindungen gegebenenfalls an Ersatz für ebenjene Funktionen gedacht werden muss und sich Probleme wie Doppel-NAT ergeben können – ganz trivial ist der Wechsel auf UniFi dann doch nicht. Wer seine Dream Machine ausreizen will, sollte zudem bereit sein, sich in das Thema „Netzwerk“ einzulesen. Die Dokumentation seitens des Herstellers verdient Lob, darüber hinaus findet man mit etwas „Google-Kung-Fu“ ob einer sehr aktiven Community auch Antworten auf spezifische Problemstellungen. Wer etwas Zeit zur Einarbeitung aufwendet, wird mit einem leistungsfähigen und erweiterbaren System belohnt. Dabei gelingt Ubiquiti das Kunststück einem eher trockenen Thema so etwas wie Spaß zu entlocken: Die Dream Machine macht den Einstieg in die UniFi-Welt leicht – und das zu einem attraktiven Preis.
Die in diesem Artikel getestete Dream Machine wurde uns freundlicherweise von der VARIA System GmbH zur Verfügung gestellt – jenseits dieser Zeilen hier ohne weitere Gegenleistung oder gar inhaltliche Einflussnahme.
Die VARIA System GmbH ist Distributor für Ubiquiti Networks in Deutschland, betreibt einen auch für Endkunden geöffneten Online-Shop mit attraktiven Preisen und bietet an der Varia Academy zudem Schulungen für Ubiquiti- und MikroTik-Administratoren an.
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Fazit
Die Dream Machine ist der ideale Einstieg in die UniFi-Welt und ist uns trotz einiger softwareseitiger Kinderkrankheiten eine Empfehlung wert!
Produktname | UniFi Dream Machine |
---|---|
Hersteller | Ubiquiti |
Preis | 292 € |
Webseite | www.ui.com |
Pro |
|
Contra |
|
Systemvoraussetzungen | Internetzugang |
1,4sehr gut |
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So etwas wie eine "Deep Packet Inspection" gibt es vom Prinzip nicht. Es wird nämlich nur unverschlüsselter HTTP Traffic ausgewertet. Verschlüsselte Übertragungen (also >90%) werden nicht unterstützt (anders bei Sophos). "Traumhaft" ist auch der Stromverbrauch von 15 bis 25 Watt (das ist mehr als mein NAS mit i3 verbraucht). Und doppeltes NAT ist keine kleine Hürde, sondern ein großes Problem, wenn man erst noch zusätzlich ein Modem und eine DECT Anlage anschaffen und einstellen muss. Und ~300 € sind gerade zu lächerlich im Vergleich.
Ich habe übrigens ebenfalls ein Unifi System verbaut, auch wenn es sich nicht so liest, aber eben nur die APs. Aber zB PoE Switche würde ich nie von denen einsetzen. Teuer und Stromfresser.
Ich stehe vor einer ähnlichen Situation. Ich nutze aktuell den Amplifi HD - finde das Display sehr praktisch. Habe da einen 24port Switch von Zyxel - daran hängt alles weitere (Nas, Xbox, Switch, TV, Smart Home Hubs usw.) habe dort ca. 15 Ports belegt.
Nun ziehe ich demnächst um, von einer überschaubaren Wohnung in ein Haus. Ich würde hier gerne pro Etage einen Switch haben und WLAN im Erdgeschoss. Im Grunde wäre das ja so wie euer Setup. DM liefert Internet und verbindet alle Switches. Läuft das ohne größeren Aufwand? Ich habe keine POE Geräte und würde daher normale Switches nehmen. Mir wäre der Datendurchsatz wichtig (NAS) - aktuell komme ich so auf 98 MB/s im iPerf3.
Habt ihr empfehlungen?
Es gibt sicherlich einige Variablen – solltest du einen (sehr) schnellen Internetzugang haben und alle UniFi-Funktionen nutzen wollen, wäre auch die UniFi Dream Machine Pro eine Option. Die kommt mit mehr Leistung, vier mehr Ethernet-Ports und der Einbindung von UniFi Protect, dafür aber ohne AP. Auch die Switches sind Variablen, der Flex Mini mit fünf Ports ist deutlich günstiger (hat im Detail aber ein paar Einschränkungen). Schau doch mal beispielsweise in der offiziellen Ubiquiti-Facebook-Gruppe rein und frage dort nach Rat, dort lesen viele erfahrene Anwender mit.
Grüße aus der Redaktion,
Stefan
Hallo Marc,
selbst die Auswertung unverschlüsselten Traffics kann einem ja schon weiterhelfen – so eine Sophos-Firewall kann bestimmt mehr, kostet aber doch auch mindestens so viel wie die Dream Machine. Den Stromverbrauch habe ich nicht gemessen, aber auch eine Fritzbox verbraucht laut AVM bis zu 30 Watt. Doppeltes NAT ist zudem nicht für jeden Anwender ein Problem. Ganz bei dir bin ich bezüglich der DECT-/Modem-Problematik, wobei diese ja auch nicht in jeder Installation in vollem Umfang zum Tragen kommt.
Liebe Grüße,
Stefan