Wo vormals zwei Hochtöner, zwei Mitteltöner und ein Subwoofer-Element ihren Dienst verrichteten, stecken in der zweiten Gerätegeneration des Play:5 jeweils drei Hochtöner und drei Mitteltöner. Diese werden wie eh und je von eigenen Verstärkern befeuert. Auch bei der Einrichtung der Hardware setzt man auf Bewährtes. Zur Erklärung für diejenigen, die noch nie mit einem Sonos-Lautsprecher zu tun hatten: Zur Installation muss lediglich ein Stromkabel mit der Box verbunden werden, eine Audio-Verkabelung zwischen Box(en) und einem separaten Verstärker, wie bei klassischen HiFi-Systemen nötig, fällt weg – das spart nicht nur Zeit und Nerven, sondern reduziert auch Kabelsalat und entschärft Stolperfallen.
Sonos-Controller: App dient als Schaltzentrale
Alles weitere, etwa die initiale Einbindung ins Netzwerk via WLAN oder Ethernet-Kabel, passiert via Software, Musik findet über die Sonos-Controller-App ihren Weg auf den oder die Lautsprecher. Die für iOS, Android, Windows und OS X verfügbare Anwendung zapft hierzu Streaming-Dienste wie etwa Spotify, Deezer und bald auch Apple Music an, zudem lassen sich eigene Freigaben und somit die persönliche, digitale Musiksammlung in das Sonos-System einbinden. Für Apple-Anwender heißt das: iPhone, iPad und Mac verwandeln sich nach der Installation der Sonos-App in eine luxuriöse Fernbedienung, über die sich alle im Haushalt befindlichen Smart-Speaker mit unterschiedlicher Musik aus unterschiedlichen Quellen mit unterschiedlichen Lautstärken beschicken lassen – Audio im Multiroom-Format eben!
Welche Neuerungen bringt die zweite Generation?
Doch wo stecken denn nun genau die Neuerungen, wie lässt sich ein zuvor schon sehr gutes Produkt nochmals verbessern? Ins Auge fällt diesbezüglich unmittelbar das neue Design mit seinen gefälligeren Linien. Die neue Hardware wirkt durch ihr puristisches Design frischer und moderner, ohne dabei zum raumbestimmenden Kunstobjekt zu werden. Ganz egal wie man in den eigenen vier Wänden auch eingerichtet ist: Der Play:5 fügt sich nahtlos ein. Mit dem neuen Äußern und der neuen Boxen-Konfiguration geht einher, dass sich der Play:5 nun auch stehend statt nur liegend positionieren lässt. So ist man bezüglich der Aufstellung flexibler. Kleine Gummifüsse schützen dabei empfindliche Oberflächen vor Kratzern.
Zu den weiteren Neuerungen zählt, dass der neue Play:5-Speaker feuchtigkeitsbeständig ist. Das heißt: Der etwas mehr als ein Schuhkarton große und dabei rund 6 Kilogramm schwere Lautsprecher kann auch im Badezimmer aufgestellt werden. Wasserdicht ist er aber nicht, feuchte Raumluft stellt hingegen kein Problem dar. Neu ist zudem, dass das Gerät mit weniger Knöpfen auskommt. Stattdessen kommt eine berührungsempfindliche Oberfläche zum Einsatz. Um Musik lauter oder leiser zu stellen, tippt man einfach links oder rechts neben das Logo. Wischt man hingegen vom Logo aus nach links oder rechts, lässt sich zum vorherigen beziehungsweise nächsten Song wechseln – die Eingaben werden akustisch durch dezente Signaltöne bestätigt. Stellt man den PLAY:5 vertikal auf, erkennt der Speaker die veränderte Ausrichtung und passt auch die Soft-Touch-Oberfläche entsprechend an: „lauter“ ist dann immer oben, „leiser“ unten.
Auch seitens der Software gibt es Neues zu vermelden. Mit der in die iOS-App integrierten Trueplay-Funktion lassen sich die Play:1, Play:3 und der neue Play:5 auf den jeweiligen Standort einmessen, um den Klang auf ihre unmittelbare Umgebung hin anzupassen und für jeden Raum zu optimieren. Der hierfür notwendige Messvorgang via iPhone oder iPad ist in wenigen Minuten erledigt - und das mit einer tatsächlich wahrnehmbarer Klangverbesserung, insbesondere bei kritischer Platzierung der Box(en) in Zimmerecken und nahe einer Wand.
Königsdisziplin Klang
Handhabung, Installation, Design? Letztlich Nebensache, denn bei Lautsprechern geht es vor allem um den Klang. Selbstverständlich kann der Play:5 diesbezüglich auch „laut“ - und das in Dimensionen, die selbst das beste Nachbarschaftsverhältnis nachhaltig auf die Probe stellen. Viel wichtiger ist aber, dass der Speaker auch auf Zimmerlautstärke und vor allem flüsterleise richtig gut klingt und durch ihr differenziertes Klangbild zu begeistern weiß. Das Album „Mezzanine“ von Massive Attack hilft bei der Beweisführung: Die Bässe reichen tief und kommen auf den Punkt - wo es auf anderen Boxen wummert, beeindruckt Sonos mit Präzision. Der gute Eindruck festigt sich beim Hörtest auch bei den Mitten und Höhen. Stimmen und Instrumente sind klar definiert, seidige Höhen sind der Zuckerguss – zum Probehören sei hier das Album „Ray of Light“ von Madonna empfohlen. Dass bei unserem Testpaar die „Loudness“-Funktion voreingestellt war, verwunderte uns übrigens: Auch ohne solch plumpen Eingriffe in den Frequenzverlauf vermag der Klang des Play:5 direkt aus dem Karton heraus zu begeistern.
Zwar gibt auch ein einzelner Play:5 in Stereo wieder, doch das Sahnehäubchen ist der Stereo-Betrieb im Paar. Im Alltag hört man zwar nur selten bewusst Musik im Sweet-Spot eines Stereo-Setups, doch zwei Play:5 beweisen, dass sich das lohnt: Bei frühen Alben eines Jean-Michel Jarre etwa oder der „Mensch-Maschine“ von Kraftwerk öffnen sich beim Genuss über ein etwas weiter auseinander gestelltes Play:5-Paar ganz ohne Übertreibung neue Klangwelten.
Ausblick
Sonos und Apple setzen auf die gleichen Werte. Beide Unternehmen stehen für bis ins letzte Detail durchdachte und qualitativ hochwertige Produkte sowie edles Design. Mit dem Play:5 der zweiten Generation setzt Sonos seinen Erfolgsweg konsequent fort, die Verbesserungen im Detail zementieren den Status des Topmodells als ein ebensolches.
Wer das bestmögliche Sonos-System für die Wiedergabe von Musik sein eigen nennen möchte, greift zur neuen Play:5 - und das mit Blick auf den Stereo-Betrieb mit separaten Boxen am besten gleich zweimal. Möchte man hingegen den Sound im eigenen Wohnzimmer im großen Ganzen verbessern, ist man womöglich mit der Playbar aus gleichem Hause besser beraten, profitieren so doch auch Fernseher samt Peripherie vom neuen Lautsprecher. Für kleinere Räume (und Geldbeutel) stehen mit dem Play:3 und Play:1 ensprechende Alternativen bereit: Insbesondere der kleine Play:1 kann mit einem für seine Größe überraschend voluminösen und runden Klang überzeugen.
Das einzige Manko des Play:5 ist der doch recht hohe Preis. Das Stereopaar schlägt mit rund 1160 Euro ein großes Loch in die Haushaltskasse, doch auch 580 Euro für eine einzelne Box sind eine Menge Holz. Doch Lautsprecher sind eine Anschaffung von bleibendem Wert, welche man nur wenige Male im Leben begeht. Addiert man zudem die Kosten für qualitativ adäquate Regallautsprecher mit dem Preis eines passenden Verstärkers samt Netzwerkanbindung, landet man preislich in vergleichbaren Sphären. Für uns geht der Punkt an die integrierte All-in-Online-Lösung und somit an Sonos.
Fazit
Mit dem Play:5 der 2. Generation werden die besten Netzwerklautsprecher noch besser.
Produktname | Play:5 (2. Generation) |
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Hersteller | Sonos |
Preis | 579 € |
Webseite | http://www.sonos.com |
Pro |
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Contra |
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1,2sehr gut |
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